Rennen mit umgedrehter Startaufstellung sind in der Formel 1 aktuell vom Tisch. Das bestätigte Stefano Domenicali, der neue Chef der Königsklasse des Motorsports in einem Gespräch mit Fachjournalisten. Dennoch könnten Sprintrennen an Samstagen stattfinden.

"Ich kann sagen, dass 'Reverse Grid' vorbei ist", sagte Domenicali. "Ich denke, es ist wichtig, neue Ideen zu haben, um attraktiver zu sein. Aber wir dürfen die traditionelle Herangehensweise nicht verlieren. Das haben wir aus der Zeit gelernt, in der wir das Qualifying alle zwei Tage verändert haben. Dabei haben wir uns die Finger verbrannt. Allerdings schauen wir auf sogenannte Sprintrennen an Samstagen. Wir überlegen, ob wir sie schon in diesem Jahr ausprobieren können und befinden uns in Gesprächen mit Teams. Ich denke, das ist das einzige Thema, das interessant sein könnte."

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Im vergangenen Jahr wurde in der Formel 1 darüber diskutiert, ob samstags ein Sprintrennen ausgetragen werden soll, dessen Startaufstellung anhand des umgedrehten WM-Stands bestimmt wird. Der Ausgang dieses Rennens hätte laut den Planungen die Startreihenfolge für den Grand Prix am Sonntag bestimmt.

Angestoßen wurde die Diskussion, da am Red Bull Ring und in Silverstone zwei aufeinanderfolgende Rennen auf derselben Strecke ausgetragen wurden und so mehr Spannung erzeugt werden sollte. Während einige Teams Rennen mit Reverse Grid befürworteten, lehnte Mercedes die Idee ab.

Mehr Testgelegenheiten für Neulinge

Domenicali sprach sich zudem dafür aus, mehr Testgelegenheiten für Neulinge zu schaffen. Er will sie intensiver in den Fokus rücken. Unerfahrene Piloten haben zwar die Möglichkeit, in den Freien Trainings an den Freitagen zum Einsatz zu kommen. Da die beiden Sessions in der Saison 2021 allerdings von jeweils 90 Minuten auf jeweils 60 Minuten verkürzt werden, ist unklar, in welchem Maße die Teams die Trainingszeit für zahlende Testfahrer bereitstellen. Allerdings können junge Fahrer erstmals Super-Lizenz-Punkte für Trainingseinsätze erhalten. Legen sie mindestens 100 Kilometer zurück, ohne dabei Strafpunkte für sportliche Vergehen zu kassieren, erhalten sie einen zusätzlichen Punkt auf ihr Super-Lizenz-Konto. So können in einem Zeitraum von drei Jahren bis zu zehn Zusatzpunkte erlangen.

Im 2019 veröffentlichten Reglement für das Jahr 2021 war vorgesehen, dass jedes Team im Laufe der Saison im 1. Freien Training mindestens zwei Mal einen Rookie einsetzen muss, der in seiner Karriere nicht mehr als zwei Grands Prix bestritten hat. Die Einführung dieser Regel wurde wie unter anderem das neue Technische Reglement auf das Jahr 2022 verschoben.