Das Formel-1-Rennen auf dem Nürburgring startete schlecht für Romain Grosjean. Bereits nach wenigen Runden machte Kimi Räikkönen vor ihm einen Ausflug durch das Kies und verteilte Kieselsteine auf dem Wagen von Grosjean. Doch die Steinchen spritzten nicht nur über das Fahrzeug des Franzosen, sondern schlugen bei einer Geschwindigkeit von über 200 KmH auch auf den Handschuhen von Grosjean ein.

"In Kurve 11 kam Kimi ins Kies und einiges davon traf meinen Helm, etwas aber auch meinen Finger", erklärte Grosjean nach dem Rennen beim TV-Interview von Sky "ich dachte er wäre gebrochen". Im Rennen bemerkte er direkt nach diesem Zwischenfall, dass er seinen Finger nicht mehr abbiegen könne.

Vom letzten Platz in die Punkte

Zu diesem Zeitpunkt war Grosjean auf der letzten Position unterwegs und kam für längere Zeit nicht an Kimi Räikkönen vorbei. Doch dann wurde das Rennen etwas chaotischer. Ein Fahrer nach dem anderen erlitt einen technischen Defekt. Erst war es Bottas, der das Rennen aufgeben musste, dann folgten Ocon, Albon und zu guter Letzt auch noch Lando Norris. Dass sich Räikkönen und Russell mit einer Kollision selbst aus dem Weg boxten und auch Daniil Kvyat nach einem Zwischenfall mit Albon eine Runde verlor, verhalf dem Haas-Piloten noch weiter nach vorne.

So kletterte Grosjean, der auf Mediums gestartet war, einen Platz nach dem anderen Richtung Punktepositionen. Zu Beginn der Safety-Car-Phase dann die goldene Entscheidung an der Haas-Boxenmauer. Anstatt ihn wie zahlreiche andere Fahrer zu einem billigen Boxenstopp reinzuholen, blieb Grosjean mit alten Reifen auf der Strecke und kam dadurch auf Rang 7.

Am Restart wurde Grosjean, der vor dem Rennen noch punktelos auf dem letzten WM-Rang lag, von Landsmann Pierre Gasly und Nico Hülkenberg zwei Plätze durchgereicht. Doch auf dem neunten Platz konnte sich Grosjean gegen Giovinazzi behaupten und sammelte so seine ersten Zähler der Saison. "Etwas unerwartetes zu probieren, war unsere beste Chance. Wir setzten auf eine andere Reifenstrategie und das hat sich bezahlt gemacht", freute sich der 34-jährige Routinier.

Grosjean: Blauer Finger für zwei Punkte

Die Verletzung an seinem Finger erwies sich nach Überqueren der Zielflagge übrigens als halb so wild, auch wenn er beim TV-Interview von Sky nach dem Rennen immer noch Schmerzen hatte. "Ich habe zwar einen blauen Finger, aber für die zwei Punkt ist es mir das Wert", so Grosjean.