Beim Eifel GP auf dem Nürburgring erlebte Alexander Albon seinen zweiten Ausfall in der Formel-1-Saison 2020. Der Red-Bull-Fahrer musste das elfte Rennen des Jahres nach 23 Runden vorzeitig beenden, nachdem er zuvor seinen Kühler beschädigt hatte.

Unterschiedliche Probleme zogen sich wie ein roter Faden durch den Sonntag des Thailänders. Von der fünfen Position losfahrend, verbremste er sich im Startgetümmel und handelte sich dadurch einen Bremsplatten ein. "Er hatte ein stehendes Rad in der dritten Kurve", erklärte Christian Horner. "Die Vibrationen haben immer mehr zugenommen. Deswegen mussten wir ihn aus Sicherheitsgründen an die Box holen", sagte der Teamchef über den frühen Reifenwechsel am Ende der siebten Runde. Das Losfahren funktionierte nicht tadellos, sodass der Albon weitere Zeit verlor. Als Letzter nahm er das Rennen wieder auf.

Bei seiner Aufholjagd kollidierte Albon später mit Daniil Kvyat vom Schwesterteam AlphaTauri. Der Russe hatte sich verbremst und war in der Schikane von der Strecke abgekommen. Als er wieder zurückkehrte touchierte Albon Kvyats Frontflügel, der sich daraufhin löste. Die Stewards sahen Albon als Verursacher und belegten ihn mit einer fünf-Sekunden-Strafe sowie zwei Strafpunkten. Über die Schuldfrage ließ Albon keine Zweifel aufkommen. "Daniil hat die Schikane verpasst. Als er auf die Strecke zurückgekommen ist, habe ich mich ein wenig verschätzt", räumte der Unfallverursacher ein. Auf den Rennausgang hatte die Strafe wegen des Ausfalls keine Auswirkung.

"Er hat ein Teil aufgesammelt, das den Kühler beschädigt hat", erklärte Horner den Grund für das Aus. "Die Temperaturen sind in die Höhe geschossen. Wir hatten keine andere Wahl, als das Auto aus dem Rennen zu nehmen, bevor wir den Motoren verloren hätten." Ob die Trümmerteile aus der Kollision mit Kvyat stammten, ist nicht bekannt.

Horner und Albon hatten sich mehr erhofft

Der Brite war vom frühen Ausfall seines Schützlings enttäuscht. Immerhin schöpfte Max Verstappen als Zweiter das Potenzial des Autos aus. Horner ist sich sicher: "Auch mit dem frühen Stopp hätte Alex mit Perez und Ricciardo kämpfen können." Sie beendeten den Großen Preis der Eifel auf den Plätzen vier und drei. "Alex wäre am Samstag fast in der zweiten Startreihe gewesen. Ihm fehlten nur ein paar Hundertstelsekunden. Er war näher an seinem Teamkollegen dran als in Russland", sagte Horner

Albon selbst gab sich nach dem Rennen wortkarg. "Durch den Bremsplatten wurde mein Rennen natürlich beeinträchtigt. Die Pace im Auto war gut. Ich bin mit meinem Rennen nicht zufrieden", fasste er sein Rennen zusammen.