Der Russland GP 2020 wird für Kimi Räikkönen ein historisches Rennen. Für den Weltmeister von 2007 wird es die 323. Teilnahme an einem Formel-1-Rennen. Damit stellt er den Rekord von Rubens Barrichello ein. Den Iceman lässt das jedoch kalt: "Jeder Rekord wird irgendwann gebrochen. Für mich macht es keinen Unterschied. Vielleicht ist es später anders, aber jetzt ist es wie jedes andere Rennen."

Räikkönen trauert eher noch den verpassten Punkten beim vergangenen Rennen in Mugello hinterher. Der Finne holte zwar endlich seine ersten Zähler der Saison 2020, verpasste aber eine bessere Ausbeute aufgrund einer Fünf-Sekunden-Strafe.

Der Alfa-Pilot überquerte die Ziellinie als Achter, allerdings reichte sein Vorsprung auf den neuntplatzierten Charles Leclerc nicht aus. Deshalb gab es nur zwei WM-Punkte statt den eigentlich vier erfahrenen Zählern.

Die Strafe bekam Räikkönen, weil er bei der Boxeneinfahrt die weiße Linie überfahren hatte. Der Routinier reagierte bei seiner späten Boxeneinfahrt in letzter Sekunde auf die soeben ausgerufene Safety-Car-Phase.

"Als ich die Linie überfahren hatte, wusste ich schon, dass ich eine Strafe dafür bekomme. Ich habe überlegt, wieder zurück auf die Strecke zu fahren, aber das hätte daran wohl nichts mehr geändert", so Räikkönen.

Immerhin der Zeitpunkt des Stopps war dafür ideal - allerdings nicht lange. Denn das Rennen wurde kurz darauf ein zweites Mal unterbrochen, der Boxenstopp war somit überflüssig. Die Strafe aber nicht. "Mit all den hektischen Dingen, die da passiert sind, hatte ich gehofft, dass es niemand merkt. Manchmal kommst du damit davon, manchmal nicht", ärgert sich der 40-Jährige.

Alfa lässt zwei Ferrari hinter sich: Räikkönen unbeeindruckt

Trotzdem gab es auch Positives aus dem zweiten Italien-Rennen zu ziehen: Alfa konnte auf der Strecke beide Ferrari hinter sich halten, Räikkönen konnte sogar eine kleine Lücke auf Leclerc aufmachen. Räikkönen zeigt sich davon relativ unbeeindruckt: "Es geht langsam in die richtige Richtung, aber das ist bei allen der Fall - das ist das schwierige an diesem Sport. Aber wir holen zumindest ein paar Ergebnisse und haben bessere Qualifyings."

Teamkollege Antonio Giovinazzi ist da optimistischer: "Unser nächstes Ziel ist AlphaTauri, sie sind jetzt direkt vor uns." In der WM scheint der Zug dort allerdings schon abgefahren. Während Alfa Romeo auf magere vier Punkte kommt, steht AlphaTauri bereits bei 53 Zählern.