Haas gehört neben Alfa Romeo und AlphaTauri zu jenen Formel-1-Teams, die für 2021 noch keinen einzigen Fahrer unter Vertrag haben. Doch für sie gibt es keinen Grund zur Eile, sich festzulegen: Der Fahrermarkt ist so reich an Talenten wie schon lange nicht mehr.

"Es ist eine Grundsatzfrage: Was wollen wir? Wollen wir die Fahrer behalten, die wir haben? Wollen wir erfahrene Fahrer? Wollen wir mit jungen Fahrern anfangen? Wollen wir eine Mischung? Alles ist auf dem Tisch", präsentiert Haas-Teamchef Günther Steiner die Situation seines Rennstalles in Mugello ziemlich vage. Kaum überraschend, bei einer Auswahl, die Namen wie Nico Hülkenberg oder jetzt auch Sergio Perez beinhaltet.

Perez ist für Haas an sich ein hervorragender Kandidat. Ein erfahrener Pilot, mit respektabler Reputation im Mittelfeld, der außerdem mexikanische Sponsor-Gelder mitbringt. Für ein Team, das aktuell um den Anschluss an das Mittelfeld kämpft, ist das nicht zu verachten.

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Steiner meint, dass er mit Perez - der erst seit Mittwochabend offiziell bei Racing Point raus ist - gesprochen habe. Genauso aber mit vielen anderen. "Ich respektiere ihn sehr. Wie ich immer auch mit Sebastian [Vettel] gesagt habe, es wäre schade, wenn die Formel 1 ihn verlieren würde. Das gilt auch für Nico, für Hülkenberg, das sind alles gute Leute."

Vorentscheidungen sind also noch keine gefallen, und Perez' Entlassung bei Racing Point ändert für Haas die Gesamtsituation nicht: "Alles ist auf dem Tisch, und der Tisch wird jeden Tag voller. Das ist gut. Die Wahl zu haben ist gut." Steiner will sich jeden ansehen, der aktuell sich auf dem Markt befindet und dem Anforderungsprofil von Haas entspricht.

"An die zehn Leute" seien das, so Steiner. "Deswegen bin ich so entspannt. Es gibt nur 20 Plätze, und wir haben zehn potenzielle Kandidaten." Namen nennt er keine, nur: "Zwei haben wir schon, zwei kennt ihr sowieso."

Mit den aktuellen Stammfahrern Kevin Magnussen und Romain Grosjean gab es nach wie vor noch keine konkreten Gespräche, das bestätigen die Fahrer währenddessen bei der Pressekonferenz vor Mugello. Sie machen sich diesbezüglich weiter keine Sorgen. "Das Team war zuerst auf Concorde fokussiert, das ist verständlich", so Grosjean. "Und an einem Triple Header ist es schwierig, zu sprechen."