Pierre Gasly hat nicht erst mit seinem Sieg beim Italien GP für eine Rückkehr zu Red Bull empfohlen. Der Franzose hatte bereits vor seinem ersten Triumph in der Formel 1 im teaminternen Duell der Saison 2020 bei AlphaTauri gegen Daniil Kvyat die Nase vorne.

In den Tagen, die seit dem ersten Heimspiel von AlphaTauri vergangen sind, wurde seitens der Teamführung mit dem Franzosen noch nicht über eine mögliche Rückkehr Gaslys ins Hauptteam gesprochen. "Wir hatten noch keine Zeit, um darüber zu reden", sagte der 24-Jährige am Donnerstag bei der Pressekonferenz vor dem Toskana GP in Mugello. "Helmut [Marko] hat mir gratuliert. Er hat mir eine Nachricht geschrieben. Gleiches gilt für Christian [Horner]. Sie sind beide sehr glücklich über meinen Erfolg. Ich habe noch nicht darüber nachgedacht, was es für meine Zukunft bedeutet."

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Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko würdigte beim Belgien GP im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com Gaslys Entwicklung und unterstrich, dass er seine Position bei AlphaTauri gefunden haben. "Wir brauchen bei AlphaTauri einen Teamleader und das macht er tadellos. Wir waren überrascht, dass er sich bei uns so schwergetan hat. Wir haben ihn in der Formel 2 gesehen, wo er Sieger war. In Japan war er stark und bei Toro Rosso war er stark. Dann hat er sich schwergetan. Jetzt fühlt er sich wohl, das ganze Umfeld passt. Es ist also das Optimale für ihn und für uns, dass er jetzt im dritten Jahr als Routinier das Team anführt", sagte der Österreicher.

Über eine Rückkehr zu Red Bull wird immer wieder spekuliert. Am Donnerstag räumte er erneut jegliche Gerüchte aus. Angesprochen darauf, ob der nun auf dem Fahrermarkt verfügbare Sergio Perez eine Alternative für Red Bull sei, sagte der Österreicher zu Motorsport-Magazin.com: "Wir sind momentan nicht auf Fahrersuche. Solange sich Albon weiter positiv entwickelt, gibt es bei uns keinen Bedarf."

Der Franzose war im vergangenen Jahr von Red Bull zum damaligen Toro-Rosso-Team versetzt worden, nachdem er neben Teamleader Max Verstappen nicht die gewünschten Ergebnisse eingefahren hatte. Der spontane Wechsel sei ein Hindernis gewesen, das Potenzial zu entfalten. "Ich sprang mitten in der Saison in ein neues Auto und hatte keine Zeit zum Testen. Ich hatte keine Zeit, um die Leute kennenzulernen, mit denen ich zusammengearbeitet habe. Ich habe auch die Ingenieure gewechselt. Es dauert immer einige Zeit, bis ein Team die Automatismen lernt", erklärte Gasly in Mugello.

Zusammenspiel funktioniert bei AlphaTauri besser

Das Highlight der Saison 2019: Beim Brasilien GP fuhr Gasly das erste Mal in der Formel 1 auf das Podium. Damals profitierte er wie in Monza von einem ungewöhnlichen Rennverlauf. Er profitierte unter anderem von einer Kollision zwischen Lewis Hamilton und seinem Red-Bull-Nachfolger Alexander Albon.

"Wir haben im vergangenen einen guten Job gemacht, aber wir hätten noch mehr herausholen können. Aber jetzt verstehen wir das Feedback im Team besser und kennen uns ein bisschen besser. Wir haben eine Entwicklung darin gemacht, uns von Session zu Session zu verbessern. Das Wochenende besteht nicht nur aus dem Rennen, sondern beginnt mit dem 1. Freien Training. Auch wenn wir nicht das beste Auto im Mittelfeld haben, liefert das Team weiter ab und nutzt an den Sonntagen jede Gelegenheit, die sich bietet. Wir wissen, in welchen Bereichen wir uns verbessern müssen und haben klare Ziele, was das Downforce-Level betrifft", sagte der GP2-Meister der Saison 2016.

Für das Wochenende in Mugello kündigte Teamchef Franz Tost in der vergangenen Woche genau in diesem Bereich Verbesserungen an. Es sollen neue Aerodynamik-Teile zum Einsatz kommen.