Die neue Extreme-E-Rennserie ist um einen prominenten Namen reicher: Lewis Hamilton steigt mit einem eigenen Team in die Serie aus der Feder von Formel-E-Gründer Alejandro Agag ein. Das Team des sechsfachen Formel-1-Weltmeisters trägt den Namen 'X44' und misst sich ab Anfang 2021 in Offroad-Rennen mit rund 550 PS starken Elektro-SUVs.
Hamilton selbst wird dabei nicht als Fahrer bei den fünf Rennen rund um den Kontinent antreten. Der Brite will sich verstärkt um den Aufbau seines ersten eigenen Rennteams kümmern und mit seiner Erfahrung zur Seite stehen. In der Extreme E teilen sich per Reglement in den Rennen je ein Fahrer und eine Fahrerin das Cockpit.
"Es ist ein aufregendes neues Projekt und es wird Spaß machen, eine andere Rolle als die des Teamfahrers einzunehmen", sagt Hamilton. "Am attraktivsten ist jedoch, dass die Extreme E nicht nur das Bewusstsein für einige der wichtigsten Umweltprobleme unseres Planeten schärft, sondern auch etwas dagegen unternimmt, indem sie mit lokalen gemeinnützigen Organisationen zusammenarbeitet."
In der Extreme E, die ähnlich der Formel E für eine bessere Umwelt werben möchte, trifft Hamiltons X44-Team auf namhafte Konkurrenz. Neben den beiden deutschen Teams HWA und ABT engagieren sich unter anderem Chip Ganassi Racing, Andretti und das Formel-E-Meisterteam Techeetah. Im Team Veloce Racing haben sich der zweifache Formel-E-Champion Jean-Eric Vergne und Red-Bull-Designer Adrian Newey zusammengeschlossen.
"Wir freuen uns sehr, Lewis Hamilton und sein X44-Team bei Extreme E begrüßen zu dürfen", sagte Seriengründer Alejandro Agag nach seinem neuesten Coup. Lewis ist ein ebenso leidenschaftlicher Motorsportler wie wir, teilt aber auch unsere Überzeugung, dass wir mit dem Sport Themen hervorheben können, die für die Welt von entscheidender Bedeutung sind, wie Klimawandel und Gleichberechtigung."
Welche Fahrer für Hamiltons Team an den Start gehen werden, wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. Die ersten gemeinsamen Testfahrten der Extreme E sind für Dezember 2020 geplant. Im Anschluss machen sich die Teams auf den Weg zum ersten von insgesamt fünf Rennen. Der Saisonauftakt mit den Elektro-SUVs erfolgt am 23./24. Januar 2021 in der Dakar-Wüste. Als 'schwimmendes Fahrerlager' dient ein ehemaliges Transportschiff.
Die Rennen in der Dakar-Wüste, am Himalaya oder im Amazonas-Regenwald werden ohne Fans vor Ort ausgetragen, sollen aber im Fernsehen übertragen werden. In Österreich steht das ORF bereits als TV-Partner fest.
Gründer Agag betrachtet die ungewöhnlich organisierte Extreme E als waschechten Motorsport. "Auf jeden Fall ist es Rennsport", sagte der Spanier zu Motorsport-Magazin.com. "Die Frage wurde mir früher ja auch häufig mit der Formel E gestellt, als wir Dinge wie den Fanboost oder den Attack Mode eingeführt haben."
Agag weiter: "Da haben einige Leute auch den Zeigefinger erhoben, aber ich habe sie gefragt: 'Was ist echter Motorsport?' Du brauchst ein Rennen. Und du brauchst Menschen, die versuchen, eine Distanz in kürzerer Zeit als die anderen zurückzulegen. Das ist der Wettbewerb. Wenn du das nicht hast, dann hast du gar nichts. Das sind die Hauptsäulen, die Basis der Theorie. Und wenn du das hast, baust du alles drumherum auf."
Extreme E: Rennkalender 2021
Rennen | Land | Austragungsort | Datum |
---|---|---|---|
1 | Senegal | Dakar/Lac Rose | 22.-24. Januar 2021 |
2 | Saudi-Arabien | Medina-Wüste | 04.-06. März 2021 |
3 | Nepal | Himalaya | 06.-08. Mai 2021 |
4 | Grönland | Russell Gletscher | 27.-29. August 2021 |
5 | Brasilien | Amazonas-Regenwald | 29.-31. Oktober 2021 |
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