Mit der Extreme-E-Meisterschaft will Formel-E-Gründer Alejandro Agag ab 2021 motorsportliches Neuland betreten: Er beschreibt die neue Serie als eine Mischung aus Star Wars Pod Racing und Rallye Dakar. Jeweils eine Frau und ein Mann teilen sich einen elektrisch angetriebenen SUV. Seit diesem Freitag ist auch bekannt, wie das Rennformat aussehen soll.

Bereits bekannt war, dass die als X Prix bezeichneten Rennen über eine Distanz von zwei Runden führen werden, was einer Länge von etwa 16 Kilometern entspricht. Nach einer Runde übernimmt der jeweils andere Fahrer des Duos den Platz hinter dem Lenkrad ein. Wer der Startfahrer sein wird, weiß zunächst nur das Team. Erst an der Startlinie erhalten die anderen Teilnehmer und die Öffentlichkeit diese Information.

Die Events erstrecken sich über zwei Tage. Am ersten Tag finden zwei Qualifikationsläufe statt. Sie legen die Aufteilung der Halbfinals fest. Im abschließenden Finale geht es um den Sieg des X Prix. An jedem Heat nehmen vier Fahrzeuge teil.

Die besten vier Teilnehmer der Qualifikation treten im ersten Halbfinale gegeneinander an. In diesem Renn erhalten die Top-3 einen Startplatz für das Finale. Die schlechtesten vier Teams aus der Qualifikation kämpfen im zweiten Halbfinale, dem sogenannten 'Crazy Race', um den verbleibenden Startplatz für das Finale. Darin zählt nur der Sieg, um ins Finale zu kommen.

In jedem Rennen haben die Teilnehmer die Möglichkeit, sich zusätzliche Leistung herauszufahren. Derjenige, der an der ersten Sprungschanze die größte Distanz in der Luft zurücklegt, erhält diesen 'Hyperdrive'. Die Leistung kann zu einem beliebigen Zeitpunkt während des Rennens eingesetzt werden. Sprünge sollen nicht die einzigen natürlichen Herausforderungen sein, die auf den Strecken warten. Auch Wasserdurchfahrten, Dünen und starke Gefälle sollen für Action sorgen.

Extreme E soll neue Motorsportfans ansprechen

"Die Schaffung dieses innovativen Sportformats, das wir mit Star Wars Pod Racing und Dakar Rally vergleichen, ist entscheidend, um die nächste Generation von Motorsportfans zu gewinnen", sagt Extreme-E-CEO Agag. "Wir hoffen, dass unsere Fans die kurzen, engen Rad-an-Rad-Rennen genießen werden. Mit unseren Hochleistungselektroautos, den Fahrerwechseln, dem Hyperdrive und dem 'Crazy Race'-Format gibt es viele Dinge und viele Überholmanöver, auf die man achten sollte."

Die Teams gehen mit einem Einheitsauto an den Start. Der von Spark Racing entwickelte Elektro-SUV hat eine Leistung von 550 PS bei einem Gewicht von 1650 Kilogramm. Der ODYSSEY 21 kann Steigungen und Gefälle bis zu 130 Prozent bewältigen.

Das Rennformat ist laut den Organisatoren anfänglich für ein Starterfeld mit acht Teams ausgelegt, kann aber bei Bedarf erweitert werden. Derzeit stehen bereits sechs Teilnehmer fest. Neben Abt Sportsline und HWA aus Deutschland werden auch Chip Ganassi Racing, Andretti Autosport, Veloce Racing und QEV Technologies an der ersten Saison teilnehmen. Venturi aus Monaco hat ebenfalls zugesagt, taucht in der Teamübersicht auf der offiziellen Webseite der Extreme E allerdings nicht auf.