Formel 1 Singapur: Ferrari stürzt Rekord-Mann Max Verstappen
Red Bulls perfekte Saison ist Geschichte, und Max Verstappens Rekord-Siegesserie endet bei zehn. In Singapur kassierte Red Bull beim 15. Rennen der Formel-1-Saison 2023 die erste Niederlage. Gleich drei Teams waren stärker. Ferrari, McLaren und Mercedes machten den Sieg unter sich aus. Hochdramatisch, dank eines späten Virtuellen Safety Cars. Davor hatte Carlos Sainz, von Pole gestartet, das Rennen kontrolliert.
Sainz und McLaren-Pilot Lando Norris fuhren mit einem Stopp durch. Mercedes pokerte mit einem zweiten Reifenwechsel, und tatsächlich holten George Russell und Lewis Hamilton das Führungsduo noch einmal ein. Vorbei kamen sie aber nicht. Stattdessen crashte Russell in einem hochdramatischen Finish auf der letzten Runde. Verstappen rettete den fünften Platz. An den in Singapur verschärften Technik-Vorgaben für Unterboden und Frontflügel soll die Red-Bull-Pleite nicht gelegen haben, vielmehr dürfte es ein grober Setup-Fehlgriff gewesen sein.
Extreme E auf Sardinien: Teams von Sainz und Hamilton siegen
Während der Junior bei der Formel 1 in Singapur triumphierte, hatte auch Papa Carlos Sainz Senior allen Grund zum Jubel: Beim Extreme-E-Gastspiel auf Sardinien gewann sein Team 'Acciona/Sainz XE' das Samstagsrennen durch Mattias Ekström und Teamkollegin Laia Sanz. Vor dem Saisonfinale in der Atacama-Wüste (02./03. Dezember) führt die Sainz-Mannschaft die Gesamtwertung mit 3 Punkten vor Nico Rosbergs Team 'RXR' (Johan Kristoffersson/Mikaela Ahlin-Kottulinsky) an.
Kristoffersson/Ahlin-Kottulinsky verpassten im Sonntagsrennen als Zweite knapp den Sieg und die Eroberung der Tabellenspitze, als sie sich dem X44-Team (Cristina Gutierrez/Fraser McConnell) von Besitzer Lewis Hamilton geschlagen geben mussten. Starker Auftritt auch von Abt-Cupra mit Rallye-Legende Sebastien Loeb und Teamkollegin Klara Andersson: Das Duo fuhr in beiden Rennen aufs Podest und sammelte seine ersten Pokale in der dritten Saison der elektrischen SUV-Offroad-Serie.
IMSA in Indianapolis: Porsche feiert ersten Doppelsieg
The Germans dominieren im Brickyard! Porsche feierte beim zehnten und damit vorletzten IMSA-Rennen der Saison seinen ersten Doppelsieg mit dem 963-Prototypen. Nick Tandy und Mathieu Jaminet setzten sich im Lauf über 02:40 Stunden nach spannenden Duellen vor ihren Markenkollegen Matt Campbell/Felipe Nasr durch. Mit dem Triumph in Indianapolis hat Porsche die Führung in der Hersteller-Meisterschaft der US-Rennserie übernommen.
Hinter den beiden Porsche 963 erzielte der BMW-LMDh von Connor De Phillippi und Nick Yelloly den dritten Platz auf dem Podium. Es war der insgesamt fünfte Podestplatz des Duos in der Premierensaison der GTP-Klasse und der erste deutsche 'Dreifachsieg' in der US-amerikanischen Sportwagenmeisterschaft. Mercedes-AMG-Teams feierten zudem Klassensiege in der GTD-Pro (Jules Gounon/Daniel Juncadella) sowie GTD (Russell Ward/Philip Ellis).
IMSA: Stand in der Meisterschaft
NASCAR in Bristol: Hamlin siegt bei Logano-Ausfall
Das 29. NASCAR Cup-Rennen auf dem Bristol Motor Speedway war das dritte und entscheidende Playoff-Rennen der 'Round of 16' um den Einzug in die nächste Playoff-Runde. Das teilweise dramatische letzte Nachtrennen der Saison endete nach 500 Runden mit dem dritten Saisonsieg von Denny Hamlin im Gibbs-Toyota. Es war ebenfalls sein dritter Erfolg im Kolosseum von Bristol und insgesamt sein 51. Karriere-Sieg. Titelverteidiger Joey Logano und drei weitere Fahrer schafften nicht den Sprung in die nächste Playoff-Runde der 'Round of 12'.
Polesetter Bell dominierte die erste Rennhälfte und gewann die erste Stage nach 125 Runden und die zweite Stage nach 250 Runden mit insgesamt 187 Führungsrunden. Hamlin startete ebenfalls aus der ersten Reihe und lag die ganze Zeit im Heck von seinem Teamkollegen Bell. Der erste Boxenstopp nach Gelbphase ab Runde 70 ging wieder einmal bei Hamlin in die Hose. Er war zu schnell und musste von Rang 30 das Rennen wieder aufnehmen. Er startete eine imposante Aufholjagd und übernahm in Runde 354 die Führung, die er bis zu Ziel verteidigte.
Bei dem Tempo der Gibbs-Fahrer kamen nur zehn Fahrer ohne Überrundung ins Ziel. Durch die vielen Überrundungen hatten McDowell und Stenhouse bereits frühzeitig keine Chance auf ein Weiterkommen in den Playoffs. Kevin Harvick wurde früh überrundet und flog in seiner letzten Saison mit fünf Runden Rückstand ebenfalls aus den Playoffs. Logano müsste die Titelverteidigung in Runde 262 begraben, als er in einen Unfall verwickelt wurde und das Rennen in der Garage beendete. Dafür schafften im letzten Moment Martin Truex Junior und Bubba Wallace den Sprung in die nächste Playoff-Runde.
GT World Challenge in Valencia: Sprint-Siege für Mercedes und BMW
Raffaele Marciello und Timur Boguslavskiy (Akkodis-Mercedes) steuern dem Titelgewinn im Sprint-Cup der GT World Challenge entgegen. Beim vorletzten Rennwochenende in Valencia gewann das AMG-Duo das Samstagsrennen und errang damit bei jedem der bisherigen vier Events (zwei Sprint-Rennen pro Wochenende) einen Sieg. Vor dem Finale in Zandvoort (13.-15. Oktober) führen Marciello/Boguslavskiy die Tabelle mit 6,5 Punkten vor Mattia Drudi/Ricardo Feller und 7 Zähler vor Dries Vanthoor/Charles Weerts an.
Das WRT-Duo Vanthoor/Weerts gewann das Sprint-Rennen am Sonntag bescherte dem belgischen Rennstall den ersten Sieg in dieser Kategorie mit dem BMW M4 GT3. Feller und Drudi im Audi R8 LMS GT3 von Tresor Orange 1 fuhren in beiden Rennen aufs Podium (P3, P2) und wahren ihre Chancen auf den Titelgewinn. Motorsport-Weltstar Valentino Rossi und sein WRT-Teamkollege Maxime Martin belegten am Samstag den achten Platz und fielen im zweiten Rennen wegen eines Kühlerschadens nach einem Ausritt über die Wiese vorzeitig aus und.
24H Series in Barcelona: Audi holt GT3-Meisterschaft
Das Audi-Kundenteam Haas RT hat in seiner ersten vollständigen Saison mit dem Audi R8 LMS den GT3-Titel der 24H Series powered by Hankook European Series gewonnen. Beim Finale in Barcelona erzielte die unter der Flagge von Antigua startende Mannschaft den zweiten Platz. Miika Panu, Gavin Pickering, Mathieu Detry und Kris Cools sowie Max Hofer bildeten die Fahrermannschaft des Audi R8 LMS mit der Nummer #21. Bei insgesamt 20 Führungswechseln im Verlauf der 24 Stunden lag Haas RT in zwei Rennphasen vorne und war am Ende das einzige Team, das in derselben Runde wie die Sieger von IMSA-Porsche (Julien Andlauer/Gregory Guilvert/Simon Tirman/Laurent Hurgon) lag.
MXGP Italien: Jorge Prado ist vorzeitig Weltmeister
Beim vorletzten Grand Prix der Motocross-WM machte GasGas-Pilot Jorge Prado den Sack zu und krönte sich mit einem Laufsieg und dem zweiten Gesamtrang zum Weltmeister. Kawasaki-Pilot Romain Febvre war schon nur mehr mit Außenseiter-Chancen ins Wochenende gestartet, kam im ersten Lauf dann noch zu Sturz und musste mit technischem Defekt aufgeben. Damit war die WM durch. Trostpreis für Febvre: Sieg im zweiten Lauf, und auch den Vize-Titel hat er jetzt sicher. Gesamtsieger des Italien-GP wurde Yamaha-Pilot Jeremy Seewer, sein dritter GP-Sieg des Jahres.
Speedway GP in Vojens: WM-Drama, Zmarzlik disqualifiziert
Bartosz Zmarzlik hätte beim vorletzten Event der Speedway-GP-Saison 2023 im dänischen Vojens die Chance gehabt, vorzeitig seinen Weltmeister-Titel zu verteidigen. Doch stattdessen durfte der Pole nicht einmal an den Start gehen. Nach der Qualifikation wurde Zmarzlik aufgrund des Tragens eines nicht zugelassenen Rennanzugs vom Rennen disqualifiziert. Sein Titelrivale Frederik Lindgren profitierte von dem Missgeschick und landete auf dem zweiten Platz. Damit liegt er in der WM nur noch sechs Zähler hinter seinem Vereinskollegen aus Lublin.
Der Sieg ging an Lokalmatador Leon Madsen. Er überholte in einem dramatischen Finale eine Runde vor Schluss noch Lindgren. Jack Holder komplettierte das Podium auf dem dritten Rang. Der Deutsche Kai Huckenbeck, der als Ersatzfahrer einsprang, landete auf der 12. Position. Für den größten Schreckmoment des Abends sorgte Jason Doyle, der nach einem Sturz von seinem Bike getroffen wurde. Er musste mit einem Krankenwagen abtransportiert werden. Doch in der Zwischenzeit konnte der Australier bereits wieder Entwarnung geben: Es wurden keine Knochenbrüche festgestellt. Das letzte Rennen der GP-Saison geht am 30. September in Torun (Polen) über die Bühne.
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