Nach drei etwas enttäuschenden achten Plätzen ist die Stimmung im Renault-Lager nach dem Großbritannien GP in Silverstone endlich einmal hervorragend: Beide Autos in den Punkten, und nicht nur das: Daniel Ricciardo verpasste nach dem Reifen-Chaos in der Schlussphase nur knapp das Podium, und wurde 1.1 Sekunden hinter Charles Leclerc Vierter.

Aber er ist mit seiner Leistung mehr als zufrieden: "Am Ende habe ich die McLaren eingeholt, dann die Reifenschäden, das Chaos, das war wild." Nachdem er rundenlang Druck gemacht hatte, bremste er sich drei Umläufe vor dem Ende noch an Lando Norris vorbei, und bekam dann durch die Reifenschäden von Valtteri Bottas und Carlos Sainz noch zwei Plätze geschenkt.

"Versteht mich nicht falsch, es fühlt sich gut an, aber man will immer mehr!", lacht Ricciardo danach. "Ich sah, dass Charles 1.1 Sekunden oder so vorne war, so eng!"

Zwar nahm Leclerc am Ende zwecks Reifensorgen Tempo raus, aber Ricciardo meint auch: "Ich hab mit Charles bei den Interviews gesprochen, ich glaube wir hatten einfach ein bisschen mehr Pace als sie am Schluss." Er und Teamkollege Ocon loben die Upgrades, die Renault für das Wochenende ans Auto gebracht hat.

Renault mit Renn-Pace zufrieden, Baustelle Qualifying

Nachdem Renault in Silverstone mehrere Upgrades ans Auto montierte, beendet das Team das erste von zwei Rennen in Großbritannien mit der Erkenntnis, dass diese wohl funktionieren. "Das Auto war auf jeden Fall besser als in Budapest, ein Schritt nach vorne", meint Ocon. Bei der Renn-Pace hebt er hervor: "Unser Auto scheint die Reifen im Rennen sehr gut zu behandeln."

Im Rennen machte Ricciardo Jagd auf Ferrari & McLaren, Foto: LAT Images
Im Rennen machte Ricciardo Jagd auf Ferrari & McLaren, Foto: LAT Images

Nur im Qualifying, da sehen beide Fahrer noch Verbesserungsbedarf. "Es fühlt sich noch an, als ob in Highspeed-Kurven was zu holen ist, das zeigt sich im Qualifying klarer", erklärt Ricciardo. "Kurve neun, Copse, die Top-Leute fahren die locker voll. Bei uns ist das mehr am Limit. Auf diesen Bereich müssen wir uns fokussieren. Für langsame und mittlere Teile haben wir mit dem Heck aber eine bessere Basis gebaut."

Ocon kommt in Silverstone endlich im Renault an

Esteban Ocon konnte in Silverstone auch endlich einmal ein gutes Rennen abliefern. Nach einem Start von Platz neun entschied er im Verlauf des Rennens Duelle gegen Sebastian Vettel und Lance Stroll für sich, und brachte sich so für die chaotische Schlussphase in eine gute Position.

"Heute hatte ich großes Vertrauen ins Auto, es war schön und flüssig zu fahren", freut sich Ocon. "Sogar beim Hinterherfahren, da konnte ich mehrere Manöver durchführen. Unser Auto ist sehr gesund im Rennen, etwas schwieriger im Qualifying. Das ist der nächste Schritt, den wir erledigen müssen."