Der zweite Triple-Header der Formel 1-Saison 2020 begann mit einem regelrechten Krimi. Erst wenige Minuten vor dem Beginn des 1. Freien Trainings zum Großen Preis von Großbritannien in Silverstone war klar: Nico Hülkenberg ersetzt Sergio Perez bei Racing Point. Der Mexikaner darf nach einem positiven Corona-Test nicht an diesem Rennwochenende an den Start gehen.

In aller Schnelle wurde für Hülkenberg in der nahe gelegenen Fabrik des Teams ein Sitz angepasst und angefertigt - im 1. Training musste er jedoch noch mit einem Sitz seines Teamkollegen Lance Stroll fahren. So konnte er nach einer guten Viertelstunde zum ersten Mal seit seinem Formel 1-Abschied bei Renault aus der Box fahren. Das Team kennt er bereits aus vier gemeinsamen Saisons und 78 Grands Prix, die er damals für Force India bestritten hat.

Abgesehen von kleineren Schwierigkeiten beim Sitz glückte das Comeback des zweiten Deutschen im Feld neben Sebastian Vettel. "Kann ich eine kurze Pause machen? Meine rechte Pobacke wird taub, da unten ist ein Druckpunkt", vermeldete Hülkenberg via Funk sein größtes Problem im Auto.

Formel 1 Silverstone: Trainingsabbruch wegen Alfa Romeo

Gestört wurde die Eingewöhnung von Hülkenberg an sein neues Arbeitsgerät durch eine zwischenzeitliche Trainingsunterbrechung. Zunächst sorgte Kimi Räikkönen in seinem Alfa Romeo für den ersten Ausritt des Wochenendes. Er verlor beim Herausbeschleunigen aus Luffield das Heck und drehte sich ins Kiesbett. Der Finne kam jedoch aus eigener Kraft zurück an die Box.

Weniger Glück hatte sein Teamkollege Antonio Giovinazzi. Der Italiener flog in Maggots-Becketts ab und humpelte mit einem kaputten Hinterreifen an die Box zurück. Die Teile, die er dabei auf der Rennstrecke in Silverstone verteilte, sorgten für rote Flaggen, um den Kurs wieder zu säubern.

Formel 1 Silverstone: Bestzeit für Verstappen, Probleme bei Vettel

Die Bestzeit sicherte sich in 1:27.422 Minuten Red-Bull-Pilot Max Verstappen, der sich mit knapp einer halben Sekunde Vorsprung auf Lokalmatodor Lewis Hamilton durchsetzte. Der Mercedes-Fahrer kam in 1:27.896 Minuten auf Platz zwei. Valtteri Bottas wurde im zweiten schwarzen Silberpfeil Sechster.

Direkt dahinter reihte sich der neue Teamkollege von Hülkenberg, Lance Stroll, auf Platz drei ein. Der Kanadier war nur wenige Zehntel langsamer als Hamilton und untermauerte damit die gute Form von Racing Point in diesem Jahr. Alex Albon rundete die Top-4 im zweiten Red Bull ab.

Bei Ferrari hielt Charles Leclerc als Fünfter die roten Fahnen hoch. Sein Teamkollege Sebastian Vettel hatte mit technischen Problemen zu kämpfen. Das Team teilte mit, dass es Schwierigkeiten mit dem Ladeluftkühler an Vettels Ferrari gab. Der SF1000 mit der Startnummer 5 wurde danach in seine Einzelteile zerlegt und Vettel konnte vor Trainingsende nicht mehr auf die Strecke zurückkehren. Mit nur zwei Installationsrunden und ohne Rundenzeit belegte er den letzten Platz.