Letzte Kraft: Alfa Romeo Racing musste sich im Qualifying zum Großen Preis von Österreich 2020 der Formel 1 mit einer unbequemen Wahrheit anfreunden. Selbst der Williams von George Russell war schneller als die beiden C39 von Antonio Giovinazzi (P18) und Kimi Räikkönen (P19). Ein Debakel für die Sauber-Truppe aus Hinwil in der Schweiz.
Aber ein Debakel, das nicht ganz unerwartet kam. „Nach gestern wussten wir schon, dass es nicht leicht werden würde“, sagte Räikkönen nach seinem vorletzten Rang im Zeittraining. „Das ist weit von dem entfernt, was wir wollen, aber das haben wir jetzt bekommen und wir müssen damit leben.“
Kimi Räikkönen: Alfa zu langsam, dann auch noch Verkehr
Woran es lag? Allem voran schlicht uns ergreifend an der Performance. „Wir sind jetzt eben da, wo wir sind“, sagte Räikkönen. „Wir wussten schon, dass wir am Limit sein würden und dann hatte ich auch noch etwas Verkehr auf meiner letzten schnellen Runde, der hat es dann ganz für mich erledigt.“ Zuvor hatte der Finne sich am Funk bereits lautstark darüber beschwert.
Im Fall von Giovinazzi beendete dagegen ein eigener Fehler auch die letzte Hoffnung. „Ich habe auf meiner letzten Runde sehr gepusht, war am Limit und habe leider einen kleinen Fehler gemacht“, gestand der Italiener. Doch rührte auch der Fehler nur aus der Verzweiflung, aus dem schwachen Paket mehr zu machen als eigentlich möglich war. „Ich wusste, dass ich etwas Besonderes versuchen musste, aber es hat nicht funktioniert.“
Räikkönen mahnt schon jetzt: Müssen wieder konkurrenzfähig werden
Bei Kimi Räikkönen schrillen angesichts der Performance des C39 in Spielberg bereits die Alarmglocken. Noch nicht alle, aber doch einige. „Wir müssen einen Weg finden, unsere Konkurrenzfähigkeit im Vergleich mit unseren Rivalen wiederzugewinnen“, fordert Räikkönen. „Es ist nur das erste Rennen und wir sind jetzt nicht, wo wir sein wollen, aber wir haben noch Zeit, um zu verbessern. Schon morgen werden wir versuchen, uns mit einem guten Ergebnis zu rehabilitieren. Wir haben nichts zu verlieren.“
Giovinazzi stimmt zu - und zeigt sich in Sachen Renntrimm sogar etwas optimistischer. „Wir können im Rennen hoffentlich Boden gutmachen. Ich denke, dass wir bei der Longrun-Pace etwas stärker waren, also können wir Zuversicht haben, im Rennverlauf ein paar Plätze zu gewinnen wenn wir die Strategie richtig hinbekommen und uns in den ersten Runden aus dem Ärger heraushalten.“
Alfa-Teamchef kündigt Updates an, trotz finanzieller Unklarheit
Langfristig braucht es bei Alfa Romeo jedoch grundlegend mehr Pace. Das weiß auch Teamchef Frederic Vasseur. Doch wann kommen die offensichtlich nötigen Upgrades? „Schwer zu sagen“, grübelt der Franzose. „Wir brauchen erst ein klares Bild, was den Kalender und die Anzahl der Rennen angeht.“
Eines stehe jedoch fest, wolle Alfa nach vorne kommen. „Wir müssen natürlich entwickeln und werden auch in paar aerodynamische Entwicklungen für die nächsten Rennen haben und bei den nächsten Events Schritte nach vorne sehen“, versprach Vasseur bereits am Freitag. „Auch wenn Situation in Sachen Budgets gerade nicht leicht ist ...“ Das Haas F1 Team verzichtet wegen dieser gegenwärtigen Unklarheit aktuell vollständig auf Weiterentwicklungen.
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