Drei Wochen vor dem Saisonstart der Formel 1 ging der letzte virtuelle Grand Prix über die Bühne. Mit nur vier echten Formel-1-Fahrern waren allerdings so wenige Piloten am Start wie seit dem ersten virtuellen GP nicht mehr. Grund dafür war das virtuelle 24-Stunden-Rennen von Le Mans, an dem mehrere Fahrer teilnahmen und deshalb auf ein weiteres Rennen am selben Tag verzichteten.

George Russell war einmal mehr eine Klasse für sich und sicherte sich seinen vierten Sieg in Serie vor Alexander Albon und dem Esteban Gutierrez.

So verlief das Rennen für die Formel-1-Fahrer

George Russell war wenig überraschend einmal mehr der dominante Pilot beim virtuellen Grand Prix. Bereits im Qualifying hielt er den Rest des Feldes mit über einer halben Sekunde Abstand auf Distanz. Im Rennen baute er schnell einen klaren Vorsprung auf und verwaltete diesen von da an nur noch. Auch strategisch geriet er nie unter Zugzwang, da der Großteil des Feldes wie er auf den weichen Pneus startete und auf einer Zweistopp-Strategie unterwegs war.

Im Interview nach dem Rennen sagte er: "Es fühlt sich großartig an, wieder zu gewinnen. Es machte Spaß sich auf diese virtuellen Rennen vorzubereiten. Diese Rennen haben bei uns für Unterhaltung gesorgt und haben uns in einer Zeit, in der wir keine echten Grands Prix fahren konnten, bei Laune gehalten. Ich hatte immer viel Spaß und habe auch viel Arbeit darin investiert."

Alexander Albon landete zum zweiten Mal in Serie nur auf Rang 2 und hatte dabei keine Chance gegen George Russell, der wie Albon schon letzte Woche meinte, auf dem Niveau der F1-Esportler unterwegs sei. Nachdem der Red-Bull-Pilot bereits nach ein paar Runden sowohl nach vorne als auch nach hinten einen Polster von mehreren Sekunden aufgebaut hatte, war es für ihn ein ziemlich ereignisloses Rennen. Trotz einiger Zeitstrafen hatte er keine Probleme im Ziel auch die zweite Position zu halten.

Nach dem Rennen sagte er über die virtuellen GPs: "George ist extrem schnell. Zu Beginn der Serie hat es so ausgesehen als sei Charles der schnellste, aber er (Russell) hat sich reingehängt und hat uns in den letzten Rennen alle zerstört. Ich bin nur ein durchschnittlicher Fahrer, ein durchschnittlicher Alex sozusagen."

Nicholas Latifi zeigte in Montreal die beste Pace, die man bisher bei den virtuellen Grands Prix von ihm gesehen hatte und qualifizierte sich auf der dritten Position. Doch ein Fahrfehler in der Frühphase des Rennens kostete ihm alle Chancen auf ein Podium. Er drehte sich in der letzten Kurve und fiel so weit in den Verkehr zurück. Bis zum Rennende kämpfte er sich zwar wieder bis auf Rang 7 nach vorne, aber möglich war für ihn mit Sicherheit mehr.

Pierre Gasly fehlte definitiv etwas Vorbereitung auf den letzten virtuellen Grand Prix. Der Franzose nahm im Gegensatz zu Charles Leclerc, Lando Norris und Antonio Giovinazzi nach dem virtuellen 24-Stunden-Rennen von Le Mans auch am F1-Rennen teil. In Le Mans erreichte er an der Seite von Jean-Eric-Vergne den fünften Gesamtrang, in Montreal lief das Rennen nicht so gut. Gasly war rund um Platz 10 unterwegs, zwischenzeitlich lag er sogar auf Rang 7. Doch er sammelte im Laufe des Grand Prix zahlreiche Zeitstrafe für das Schneiden von Kurven, die ihm schließlich in der 24. Runde eine Disqualifikation einbrachten.