Aller Anfang ist schwer. Das galt vor dem großen Triumphzug mit Ferrari zunächst selbst für Michael Schumacher. Ab 1997 zumindest immer im WM-Kampf, verlief das Debütjahr 1996 des amtierenden Weltmeisters bei der Scuderia holprig. Mit dem Ferrari F310 war gegen den Williams FW18 so gut wie nie etwas auszurichten. Ganz zu schweigen von der im Vergleich zu den Ferrari der 2000er Jahre noch astronomischen Anfälligkeit für technische Defekte.
Für eine ganze Reihe erster Highlights reichte es 1996 dennoch, allen voran natürlich die berühmte Fahrt des ‚Regengotts’ Schumacher beim Spanien GP in Barcelona, die beim siebten Saisonrennen im ersten Sieg des zweifachen Champions für Ferrari mündete.
Imola: Schumacher 1,3 Sekunden schneller als Irvine
Bereits zwei Grands Prix zuvor, beim Großen Preis von San Marino in Imola, hatte Schumacher einen anderen Meilenstein erreicht. Ausgerechnet beim ersten Ferrari-Heimrennen der Saison, am heutigen 5. Mai vor 27 Jahren, startete Schumacher erstmals für die Roten von der Pole Position.
Den ersten Startplatz im Autodromo Enzo e Dino Ferrari hatte Schumacher am Vortrag in letzter Minute des Qualifyings mit gut zwei Zehntelsekunden vor dem späteren Weltmeister Damon Hill herausgefahren. Der zweite Williams von Jacques Villeneuve folgte mit einer weiteren Zehntel Rückstand auf Schumacher. Den wahren Wert der Pole zeigt jedoch der Vergleich zum Teamkollege. Eddie Irvine im zweiten Ferrari fehlten 1,3 Sekunden auf Schumacher - P6 im Grid.
Kurios war die erste Pole des Kerpeners für Ferrari nicht nur, weil Schumacher sie in unterlegenem Material in tatsächlich letzter Minute vor heimischer Kulisse erzielt hatte, sondern auch, weil der zweimalige Weltmeister sich nur zwei Kurven später direkt ins Kiesbett verabschiedete. Im Rechtsknick der Tamburello verlor Schumacher das Heck. Ein paar glückliche Italiener bargen den Boliden des frischgebackenen Ferrari-Polesetters.
Eine frühe Form des berühmten Rascasse-Manövers von 2006 in Monaco, um Damon Hill von einer letzten schnellen Runde abzuhalten, war der Dreher übrigens nicht. Verantwortlich zeichnete sich nicht Schumacher, sondern einmal mehr der labile F310. Die Hinterradaufhängung war offenbar nicht auf den Pole-Speed Schumachers ausgelegt und brach.
Schumi-Podium trotz Ferrari-Defekt in letzter Runde
Zum perfekten Märchen vor den heimischen Tifosi reichte es im Rennen allerdings nicht. Hill war nicht zu halten. Der Brite gewann mit 16 Sekunden Vorsprung auf Schumacher, der - trotz eines noch in der letzten Runde vorne rechts blockierendem Rads (Jaja, die Defektanfälligkeit ...) - den Tifosi mit P2 immerhin mit einem Podium Grund zum Feiern gab.
Was sonst noch geschah:
Vor 38 Jahren: Michele Alboreto erzielt beim Großen Preis von San Marino in Imola die 100. schnellste Rennrunde in der Geschichte der Scuderia Ferrari.
Vor 38 Jahren: Ebenfalls in Imola fährt Thierry Boutsen zum ersten Mal auf das Podest. Insgesamt kam der Belgier in der Formel 1 auf deren 15, darunter drei Siege.
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