Max Verstappen steht in der Formel 1 2020 die wichtigste Saison seiner bisherigen Karriere bevor. Nach Jahren in Lauerstellung soll ihn der Red Bull RB16 endlich zum jüngsten Weltmeister der Geschichte machen - und ein Kapitel auf dem Weg zu diesem Meisterstück soll der Grand Prix der Niederlande in Zandvoort schreiben. Doch das Heimspiel stellt für Verstappen auch ein Risiko dar. Er fürchtet einen PR-Burnout wie bei Daniel Ricciardo in Australien.
"Daniel war mein Teamkollege und ich habe es jedes Mal gesehen, wenn wir in Australien waren. Es war ziemlich hart für ihn", so der niederländische Nationalheld, dessen Heimrennen schon als vierte Station im Kalender Anfang Mai auf dem Programm steht. Ricciardo hatte in der Vergangenheit über zu viel PR-Action in der Woche vor dem Grand Prix in Melbourne geklagt. Dadurch bedingt litt seine Vorbereitung auf das Rennwochenende.
Vor allem 2019 wurde dem Honey Badger angesichts seiner Verpflichtungen als neues kommerzielles Zugpferd von Renault für seinen Geschmack zu viel Aufmerksamkeit zuteil. "Ich hatte nicht wirklich die Chance, mich auszuruhen. Ich habe versucht es jedem recht zu machen, außer mir selbst. Ich hatte das Gefühl, mich eigentlich gar nicht auf das Rennen vorzubereiten, weil ich jeden glücklich machen musste", so der 30-Jährige.
Formel 1 zurück in Zandvoort: Hype um Max Verstappen auf neuem Höhepunkt
Das erste Formel-1-Rennen auf niederländischem Boden seit 1985 dürfte für Verstappen noch deutlich mehr PR-Auftritte bereit halten, als es für Ricciardo bei seinem Heim-GP der Fall ist. Red Bulls Wunderkind löste 2015 mit seiner Ankunft einen nationalen Boom aus, wie ihn der Sport seit Michael Schumacher nicht mehr gesehen hatte.
Der Sohn von Jos Verstappen, seines Zeichens zwischen 1994 und 2003 holländischer Publikumsliebling und F1-Hoffnung des Landes, eroberte als 17-Jähriger die Herzen seiner Landsmänner im Sturm. Spätestens nach seinem Überraschungswechsel zu Red Bull und dem sensationellen Sieg im ersten Rennen für das Team gab es in den Niederlanden kein Halten mehr.
In den vergangenen Jahren pilgerten Verstappen-Fans zu Zehntausenden nach Spa-Francorchamps, Hockenheim oder Spielberg. Die Rückkehr der F1 in die Niederlande war nur eine Frage der Zeit, das Rennen in Zandvoort nach wenigen Minuten ausverkauft. Verstappen ist Dreh- und Angelpunkt des Großereignisses, auf das am 3. Mai ganz Holland schaut.
Verstappen appelliert an Fans und Medien: Müssen mich verstehen
Doch den PR-Burnout des ehemaligen Teamkollegen gilt es zu vermeiden. "Ich will definitiv nicht in dieser Situation sein", sagt Verstappen. "Natürlich ist es großartig, einen Heim-Grand-Prix zu haben. Es wird viel Aufmerksamkeit auf mich gerichtet sein, aber letztendlich bin ich dort, um zu performen. Das ist am wichtigsten."
Ein Sieg des Lokalmatadors bei der Rückkehr der F1 nach Zandvoort wäre nicht nur für diesen selbst, sondern auch für Veranstalter und Fans ein wahrhaftes Märchen. Deshalb appelliert Verstappen an seine Landsleute: "Es wird ein tolles Wochenende, aber sie müssen auch verstehen, dass ich das ganze Wochenende Leistung bringen muss, damit sie ein tolles Wochenende haben."
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