Bei Williams hat sich in den vergangenen Monaten einiges getan. Nach der desaströsen Saison 2019 waren Veränderungen notwendig, wie Claire Williams gestand. Die Teamchefin des Rennstalles aus Grove sagt: "Wir haben bei unseren Prozessen alles verändert. Wir haben keinen Stein auf dem anderen gelassen, wenn es darum ging, die Prozesse zu hinterfragen. Wir haben uns auf einige Bereiche fokussiert und auf umfassendere Planung gesetzt."

Ein weiterer Punkt, an dem sich das Williams-Team in dieser Saison von der Herangehensweise anderer Jahre unterscheidet, ist der Umgang mit ihrer Unabhängigkeit. In der Vergangenheit beharrte Claire Williams auf ein unabhängig operierendes Williams-Team. Während der Testtage hat die Teamchefin durchklingen lassen, dass man auch bei Williams das Kundenmodell nicht mehr kategorisch ausschließt.

Claire Williams: Wir sind stolz auf unsere Unabhängigkeit

Claire Williams sagte: "Ich vertrete eine traditionelle Position in dieser Diskussion. Wir sind stolz auf unsere Unabhängigkeit und wollen einen Wagen auf die Strecke schicken, den wir selbst designt haben. Das Geschäftsmodell verändert sich allerdings zunehmend. Wir müssen uns etwas an das neue Umfeld anpassen und es im Auge haben. Wir haben etwa einige Herstellungselemente ausgelagert, um den Druck zu verringern", sagte Williams, "denn es ist mit unserem limitierten Budget schwer, alle einzelnen Teile selbst herzustellen".

Dennoch bleibt Williams dabei, dass man nicht das Interesse habe zu einem Kundenteam zu werden. "Wir wollen unsere Unabhängigkeit auch in Zukunft halten. Mit der Kostendeckelung ab 2021 wird es für die unabhängigen Teams wieder leichter."

In Hinblick auf das Design des neuen Racing-Point-Boliden sagte Williams: "Wir entwickeln Teile selbst, das ist die DNA des Sports. Aber die Regeln sind so wie sie sind und Teams können so herangehen wie Haas oder Alfa. Es ist gewissermaßen smart und spart Geld. Es ist nicht unser Weg, aber ich will sie deshalb auch nicht kritisieren."