Miese Laune bei Daniil Kvyat nach der Zieldurchfahrt beim Formel-1-Rennen in den USA. Wie schon in Mexiko kassierte er für eine Aktion in der letzten Runde eine Strafe und verlor dadurch sein Punkteresultat. Der Russe ist stinksauer auf die FIA. Unfallgegner Sergio Perez erbt nach Aufholjagd einen Punkt.
"Ach, Scheiße, das ist Bullshit! Unglaublich!", flucht Kvyat, nachdem er von seiner Bestrafung erfährt. Der Toro-Rosso-Pilot hatte seine wilde Attacke in der letzten Runde unmittelbar nach dem Überqueren der Ziellinie im Funk noch mit Kampfschreien gefeiert, doch die Rennleitung war von seinem Übereifer wenig begeistert.
Kvyat hatte sich in der letzten Runde des Rennens mit einem robusten Manöver gegen Perez durchgesetzt. "Ich denke, Kvyat hat es am Ende einfach ein bisschen übertrieben", sagt der Mexikaner gegenüber Motorsport-Magazin.com. Ein Eindruck, den er schon vor der Attacke in Kurve 15 hatte.
"Er ist bei der gelben Flagge überhaupt nicht vom Gas gegangen", verweist Perez auf die durch Kevin Magnussens gestrandeten Haas-Boliden verursachte Gefahrenzone in Kurve zwölf. "Er hat mich gleich nach der gelben Flagge angegriffen und ist dann in Turn 15 einfach in mich gecrasht."
Kvyat sieht Schuld für Unfall bei Perez
Obwohl Perez sich breit machte, hielt Kvyat innen rein. "Ich bin einfach innen reingegangen und er hat die Tür zugemacht, das war ganz normal. Dann haben wir uns berührt", sieht Kvyat bei sich kein Fehlverhalten. Tatsächlich machte Perez die Tür auf, jedoch erst, als Kvyat mit Überschuss attackierte. Und obwohl Perez Platz machte, um die Kollision zu vermeiden, torpedierte ihn sein Verfolger.
In der darauffolgenden Kurve musste Perez seine Position schlussendlich an Kvyat abgeben. Die Stewards sprachen eine 5-Sekunden-Zeitstrafe gegen den Russen aus, durch die er auf den zwölften Platz zurückfiel und Perez auf Position zehn aufrückte. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Das ist dumm. So dumm. Einfach inakzeptabel", so Kvyat, der schon vor einer Woche auf diese Weise Punkte verlor.
In Mexiko hatte er in der letzten Kurve des Rennens Renault-Pilot Nico Hülkenberg in die Wand geschickt und war auf diese Weise Neunter geworden. Die Stewards brummten ihm zehn Sekunden auf, wodurch er auf Platz elf zurückfiel.
Kvyat-Strafe bringt Racing Point vor Toro Rosso
Für Perez war der eine Punkt ein versöhnlicher Abschluss eines schwierigen Wochenendes. Am Freitag war ihm im Training ein folgenschwerer Fehler unterlaufen, als er die Aufforderung zum Wiegen nicht beachtete und sich damit einen Start aus der Boxengasse einhandelte. Im Rennen zeigte er eine starke Aufholjagd.
"Unsere Einstopp-Strategie war sehr aggressiv mit dem frühen Boxenstopp. Wir waren zu früh dran und haben dafür am Ende den Preis gezahlt. Aber die Pace war gut, die Überholmanöver auch. Es war immer noch ein gutes Rennen und ein gutes Comeback", resümiert er.
In der Konstrukteurswertung liegt Racing Point durch das Ergebnis in den USA genau einen Zähler vor Toro Rosso. "Der eine Punkt ändert nichts. Wir haben noch zwei Rennen und können in Brasilien und Abu Dhabi hoffentlich Big Points machen", hofft Perez auf zwei starke Wochenenden zum Saisonabschluss.
"Es war ein sehr schwieriges und frustrierendes Jahr. Über weite Strecken hat uns die Pace gefehlt. Zum Ende der Saison haben wir etwas aufgeholt, aber ich denke da war mehr Potential. Wir müssen versuchen, das Jahr auf einem Hoch zu beenden. Die Position in der Konstrukteurswertung ist sehr wichtig, also werden wir alles geben."
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