Max Verstappen musste sich beim Formel-1-Rennen in den USA mit Platz drei hinter Sieger Valtteri Bottas und Weltmeister Lewis Hamilton zufriedengeben. Viel wichtiger als der Aufwärtstrend bei Red Bull war für ihn in Austin aber die auffällig schwache Performance von Ferrari. Das schlechte Resultat von Charles Leclerc und Sebastian Vettel war für ihn eine wahre Genugtuung.

"Das hat man davon, wenn man aufhören muss zu betrügen", schießt der Niederländer in Texas eine Spitze in Richtung Scuderia. Die Italiener hatten seit dem Ende der Sommerpause die Qualifyings dominiert, waren zwischen Spa-Francorchamps und Mexiko sechsmal in Folge auf die Pole Position gefahren und zeigten sich mit drei Siegen auch am Sonntag deutlich konkurrenzfähiger als in der ersten Saisonhälfte.

In den USA endete diese Serie jedoch. Die Pole ging an Mercedes, im Rennen fuhr Leclerc über 50 Sekunden hinter dem Sieger ins Ziel - und das ausgerechnet nachdem die FIA vor dem Wochenende eine Technische Direktive zum Benzindurchfluss ausgegeben hatte. Für Verstappen lieferte Ferraris Performance den Beweis dafür, dass der Konkurrent vorher getrickst hat.

Betrugsvorwürfe gegen Ferrari: Was ist dran? (09:43 Min.)

Verstappen von Ferrari-Klatsche nicht überrascht

"Ich bin davon überhaupt nicht überrascht", sagt Verstappen gegenüber Motorsport-Magazin.com. Er glaubt, dass Ferrari nach der Klarstellung der FIA auf seinen Trick beim Benzinfluss verzichten musste. "Nach dem was da herauskam, das erklärt alles", fügt er an. "Sie haben sich das genau angeschaut, also müssen wir da natürlich weiter ein Auge drauf haben."

Mercedes-Teamchef Toto Wolff wollte sich nicht so weit aus dem Fenster lehnen. Auffälligkeiten nahm sein Team bei der Ferrari-Performance in Austin allerdings auch wahr. "In den Daten dieses Rennens sehen die Geschwindigkeitsmessungen ganz anders aus als in den letzten paar Rennen. Aber ob das an der Technischen Direktive oder etwas anderem liegt, weiß ich natürlich nicht", so der Österreicher.

Verstappen in den USA mit kaputtem Red Bull chancenlos

Für Verstappen war sein Sonntag in Mexiko nach vielen Rückschlägen endlich wieder ein Erfolg, auch wenn er am Ende nicht das Maximum herausholte. "Das Rennen lief an sich sehr gut, aber ich hatte Probleme mit einem seltsamen Übersteuern. Zuerst haben sie mir gesagt, dass es mein Frontflügel sei, der etwas beschädigt war", erklärt er.

"Aber nach dem Rennen habe ich mir das Auto angeschaut und gesehen, dass vor dem Hinterreifen ein großes Teil vom Unterboden fehlte. Das hat mich heute sicherlich einiges an Rundenzeit gekostet. Ich weiß nicht, wann das passiert ist. Aber ich habe sehr früh im Rennen dieses komische Verhalten vom Auto gespürt, das ich vorher nicht hatte."

Formel 1 USA-Qualifying: Ferrari auf den Geraden eingebremst? (10:00 Min.)

Im Ziel lag er nur fünf Sekunden hinter Bottas, auf Hamilton fehlte weniger als eine Sekunden. Den Briten, mit dem er sich seit Mexiko einen verbalen Schlagabtausch lieferte, hätte er seiner Ansicht nach noch erwischen können - wäre da nicht die durch Kevin Magnussens Ausfall ausgelöste gelbe Flagge in Turn zwölf gewesen.

"Nur deshalb musste ich vom Gas gehen. Ansonsten wäre ich auf jeden Fall vorbeigegangen", ist er sicher. "Aber so ist das manchmal, diese Dinge passieren. Hier nach einem positiven Wochenende auf dem Podest zu sein ist trotzdem ein guter Erfolg für uns."