Sorgenfalten bei allen Fans von Nico Hülkenberg und Daniel Ricciardo nach den beiden einzigen Trainings (der Samstag in Suzuka ist wegen Taifun Hagibis komplett abgesagt) der Formel 1 für den Japan GP 2019: Über die Ränge 17 und 18 kam das Renault-Duo im abschließenden FP2 nicht hinaus.

Langsamer war nur noch Williams. Renault rutschte nach einem bereits schwachen FP1 (P13 & P14) somit bis auf den vorletzten Platz der Hackordnung ab. Egal, weil nur Freitag? Nicht ganz. Es könnte in Suzuka extreme Folgen haben.

Qualifying-Absage in Japan? Renault wäre größter Verlierer

Hintergrund: Sollte auch das auf Sonntagmorgen verlegte Qualifying wegen des Taifuns abgesagt werden müssen, ergibt sich die Startaufstellung aus dem Ergebnis des zweiten Trainings. Somit würden Ricciardo und Hülkenberg aus der vorletzten Reihe starten - während WM-Rivale McLaren beide Autos in den Top-10 hätte. Eine denkbar schlechte Ausgangslage für die ohnehin nur noch geringen Chancen, Woking von P4 der WM-Wertung zu verdrängen.

Doch wieso stürzte Renault im Training überhaupt derartig ab? Immerhin kam das Team mit einem neuen Frontflügel sowie einem neuen Chassis-Flügel nach Suzuka, hätte also eher besser statt schlechter werden sollen.

Neuer Renault-Frontflügel nicht das Problem

Das sei auch der Fall gewesen, so Nick Chester. "Wir fuhren den neuen Frontflügel, der das Handling verbessert hat sobald wir die richtige Balance und das richtige Setup gefunden hatten", berichtet der Technikchef Renaults.

Und doch ging es daneben. Die Erklärung dafür ist simpel. Verkehr. 90 Minuten reichten nicht, um jeweils einmal eine freie Stelle zu finden. "Wir sind im Verkehr stecken geblieben, weil andere auf Longruns waren, sodass es darin endete, dass wir nur irgendwie rumgefahren sind", sagt Chester.

Ricciardo und Hülkenberg im Verkehr stecken geblieben

"Leider wurden beide meiner Runden mit wenig Sprit von Verkehr behindert", bestätigt Ricciardo. "Wir sind besser als das, was das Zeitentableau sagt", versichert der Australier. "Ich denke nicht, dass wir so weit davon entfernt sind, wo wir sein wollen. Hoffentlich können wir ein gutes Qualifying hinlegen und sind dann in einer besseren Position für das Rennen." Dafür muss das Qualifying allerdings erst einmal stattfinden.

Formel 1 2019: 5 Brennpunkte vor dem Japan GP (10:00 Min.)

Doch selbst dann scheint Renault trotz Ricciardos Zuversicht, zumindest Stand jetzt, noch nicht ganz bereit. "Es war ein harter Freitag", sagt Hülkenberg. "Wir haben zwischen den Sessions ein paar Dinge geändert, was zu helfen schien. Wir hatten ein paar Balanceprobleme und es mangelte einfach an Grip, vor allem in Sektor eins", schildert der Emmericher auch generelle Probleme.

Renault fühlt sich viel stärker als Ergebnis zeigt

Besser geworden sei es allerdings. "Wir haben daran gearbeitet und ich war am Ende des Tages schon glücklicher damit", so Hülkenberg. "Nach einem schwierigen Morgen haben wir das Auto am Nachmittag verbessert und haben ordentliche Fortschritte erzielt", bestätigt Ricciardo. Von gut ist jedoch keine Rede. Auch Renault selbst schrieb in seiner Aussendung zum Training von einem herausfordernden Tag.

Zumindest etwas besser - auch abseits des Ärgers um Verkehrs - als das Resultat sehe es jedoch noch aus einem weiteren Grund aus, meint Hülkenberg. "Die Zeiten sind nicht ganz repräsentativ, weil wir sie nicht synchron mit den anderen gefahren sind", sagt der Renault-Pilot.