Österreich und Renault, das passt nicht zusammen. Beim letzten GP der Formel 1 erlebten Nico Hülkenberg und Daniel Ricciardo ein miserables Wochenende. Der Renault wollte von Anfang an nicht, Punkte waren nie möglich.

"Das war denke ich extremer als nur 'am Ende des Mittelfeldes'", gesteht Nico Hülkenberg in Silverstone ein. Statt Kampf mit McLaren und Alfa Romeo musste sich Renault in den letzten Tagen mit Ursachenforschung beschäftigen. Die stellte sich schwieriger heraus als gedacht.

Hülkenberg ideenlos: Renault plus Österreich passt einfach nicht

"Wir hatten Probleme, die wir in dieser Saison noch nie gesehen hatten", erklärt Hülkenberg die Österreich-Schlappe. "Teilweise noch unerklärlich. Das ist ein bisschen ein komisches Gefühl - seit ich bei Renault bin, war auf dieser Strecke etwas mit unserem Auto. Es passt einfach nicht gut zusammen, funktioniert nicht."

Tatsächlich hat Renault in Österreich seit 2017 nicht gepunktet. Warum, ist für Hülkenberg schwer zu verstehen: "Es ist einfach die Balance des Autos, und der Grip, den wir haben. Teils mit der Höhe, das sind Nebeneffekte des Autos, aber hier ist das immer schlimmer. Aus Gründen, die wir nicht ganz verstehen."

Ricciardo glaubt an Setup-Irrweg: Chassis leider nicht kaputt

"Das war wirklich kein Spaß für uns", schließt sich Daniel Ricciardo seinem Teamkollegen Hülkenberg an. Auch bei ihm ging in Österreich nichts. Er hat ebenfalls Theorien zur Ursache - und sucht beim Setup.

"Wir haben am Freitag begonnen, da in eine Richtung zu arbeiten, und haben die immer weiter verfolgt", erklärt Ricciardo. "Weil wir dachten, das sei richtig. Rückblickend war es das nicht. Also war es wohl eher ein Setup-Irrweg, nichts Schlimmes am Auto."

Das bedauert Ricciardo fast - so schlimm war das Fahrverhalten des Renault in Österreich: "Ich habe gehofft, ein kaputtes Chassis oder so zu finden." Doch am Ende fand Renault nichts außer offenen Setup-Fragen.

Renault vor Silverstone zuversichtlich: Österreichischer Einzelfall

Zum Glück für Renault hat Silverstone setup-technisch mit Österreich wenig zu tun. Ja, räumt Nico Hülkenberg ein, der Renault hat hin und wieder ein paar Schwankungen von Strecke zu Strecke: "Aber Österreich war ein bisschen extrem."

Ricciardo führt weiter aus: "Das Auto hat einen Sweetspot. In diese Richtung haben wir in den letzten Rennen gearbeitet, haben es in Q3 geschafft und ich habe das Vertrauen für mich aufgebaut. Nur sind wir in Österreich etwas davon weggegangen. Die Gründe dafür machten damals Sinn. Also werden wir jetzt versuchen, für Silverstone auf das zurückzukommen, was wir kennen."

Daniel Ricciardo und Nico Hülkenberg in Silverstone, Foto: LAT Images
Daniel Ricciardo und Nico Hülkenberg in Silverstone, Foto: LAT Images

Upgrades gibt es bei Renault für Silverstone keine. Zeit genug also, um das Auto nach Österreich ordentlich durchzuchecken. "Wir versuchen verschiedene Dinge mit dem Setup", kündigt Hülkenberg an. "Wie wir das Auto verglichen mit letzter Woche abstimmen. Auch ziemlich unterschiedlich von einem Auto zum anderen, mit anderen Start-Punkten."

Vielleicht löst das etwaige Setup-Rätsel. Vor allem aber soll Silverstone eine Rückkehr zur Top-10-Form aus Frankreich und Kanada werden. "Hoffentlich kehrt wieder der Normalzustand ein", so Hülkenberg.