Fünf Konstrukteurstitel, 63 Siege. Das ist die glorreiche Bilanz der neunjährigen Formel-1-Traumehe von Williams und Renault. Diese Jahre von 1989 bis 1997 bilden die erfolgreichste Ära in der langen Geschichte des privaten Traditionsteams aus Grove. Kommt es bald zu einer Neuauflage?

Zumindest legten das nun Medienberichte mit Blick auf die neue F1-Zeitrechnung ab 2021 nahe. Geht diese für Williams einher mit einem Wechsel - nach sieben Jahren Mercedes-Motoren - zurück zu Renault? Immerhin war Williams erst unmittelbar zuvor (2012/13) noch mit Franzosen-Power unterwegs gewesen.

Williams: Große Renault-Geschichte, aber weiter mit Mercedes

"Mir sind die Spekulationen bekannt", kommentiert Claire Williams das Thema am Donnerstag vor dem Heimrennen in Silverstone - und erteilt eine recht deutliche Absage. "Wir sprechen nicht mit Renault, wir sprechen mit Mercedes. Und diese Gespräche gehen in die richtige Richtung. Wir hoffen auf eine längere Zusammenarbeit bis nach 2021, denn es war ein fantastischer Partner von uns."

Der Williams-Renault-Romantik bewusst ist sich die Tochter von Teamgründer Frank Williams und stellvertretende Teamchefin durchaus. "Wir haben eine großartige Geschichte mit Renault", sagt Williams. Doch das ändere nichts an der gegenwärtig vollen Zufriedenheit mit Mercedes. Williams: "Unsere Zukunft liegt bei Mercedes. Mercedes ist sehr hilfsbereit und jeder weiß, dass Toto [Wolff] seine F1-Karriere bei Williams begonnen hat. Wir haben daher ein gutes Verhältnis zu ihm und das möchte ich beibehalten."

Williams und der Stolz des Konstrukteurs

Generell erscheint das nur logisch, hat Williams zunehmend enge Bande mit Mercedes geknüpft und sind Kooperationen von Top-Teams mit kleineren Ställen zuletzt ein großer Trend in der Formel 1. Auch wenn Williams selbst sich voller Stolz eines Konstrukteurs sich dem nicht recht fügen mag. "Jeder kennt ja meine Position dazu", erinnert Williams.

Dabei geht es jedoch vor allem um die eigenständige Fertigung des Getriebes, nicht die Motoren. Hier setzt Williams auf Selfmade - noch. Doch laufe inzwischen - trotz des Konstrukteursstolz' - ein Evaluierungsprozess, so Claire Williams. Auch Williams hat inzwischen offenbar erkannt, dass die Zeichen der Zeit in der Formel 1 vielleicht doch einen anderen Ansatz verlangen.

"Es hängt einfach von der Kapazität ab, die wir bei Williams haben, und davon, was wir am besten können oder was andere besser können", sagt Williams. 2021 werde sich in der Formel 1 jedoch ohnehin einiges ändern, was die Zusammenarbeit von Teams anbelangt. Soll heißen: abwarten.

In einem ganz elementaren Punkt hat sich das Team nun jedoch gerüstet: Wie Williams vor dem Großbritannien GP bekanntgab, hat man den Vertrag mit dem 2019 erst neu an Land gezogenen Titelsponsor Rokit gleich einmal um weitere zwei Jahre, auf nun insgesamt fünf, ausgedehnt.