Pierre Gasly suchte auch im achten Qualifying der Formel 1 2019 in Frankreich vergeblich den Anschluss an Red-Bull-Teamkollege Max Verstappen. In der Startaufstellung für sein Heimspiel in Le Castellet steht er als Neunter obendrein auch hinter dem McLaren-Duo und Daniel Ricciardo aus dem Mittelfeld. Gasly weiß, dass er bei Red Bull bisher nicht performt - und sucht nach Erklärungen.

Vor allem, nachdem er im 3. Freien Training auf dem Circuit Paul Ricard noch fast zeitgleich mit dem Teamkollegen war und sich danach Hoffnungen gemacht hatte, im Zeittraining endlich mal beide Füße auf den Boden zu bekommen. Doch eine Setupänderung in letzter Minute warf Gasly wieder zurück.

"Sie [Verstappens Crew] haben ihr Setup beibehalten und wir haben nachgezogen", erklärt er. Doch die Übernahme von Verstappens Setup erwies sich als Irrweg. Im Q3 fehlten Gasly am Ende acht Zehntel auf den Teamkollegen. Während Verstappen als Vierter neben Ferrari-Pilot Charles Leclerc ins Rennen geht, steht er in der fünften Reihe neben Alfa-Romeo-Mann Antonio Giovinazzi.

"Wir haben Änderungen gemacht und die müssen wir jetzt wohl mal genau analysieren, was wir da gemacht haben. Ich denke nicht, dass wir in die richtige Richtung gegangen sind. Was ich weiß, ist, dass wir im FP3 konkurrenzfähig waren und als Sechster eine ähnliche Pace wie Max hatten, und dann im Qualifying viel verloren haben."

Verstappen für Gasly der perfekte Benchmark

Nach einem kurzen Aufwärtstrend ab Baku befindet sich Gasly mittlerweile scheinbar wieder ganz am Anfang. Schon in Montreal war er nach einer schwachen Performance völlig ratlos. "Auf meiner Seite holen wir im Moment nicht das Maximum heraus", so der 23-Jährige selbstkritisch.

Im teaminternen Duell steht es 8:0 für Verstappen, in der Weltmeisterschaft liegt der Niederländer nach Punkten mit 88:36 mehr als deutlich vorne. Gasly sieht trotz seiner Chancenlosigkeit positive Aspekte im übermächtigen Arbeitskollegen. "Ich denke, es ist gut. Er ist im Moment wahrscheinlich der beste Benchmark, den man haben kann", sieht er Verstappen weiterhin als die richtige Referenz.

Die große Diskrepanz zwischen ihm und dem fünffachen Grand-Prix-Sieger hat für ihn allerdings auch seine Gründe. "Max ist wirklich komplett und echt schnell, er holt immer alles heraus und für ihn läuft es im Team echt gut. Er hat ja auch schon ein paar Jahre hier gearbeitet", merkt Gasly an.

Gasly sieht Kommunikation als Schlüssel für Performance

Mit mehr Erfahrung im Umgang mit den Red-Bull-Ingenieuren will auch er sein volles Potential abrufen können. "Wir müssen auf unserer Seite einige Dinge verbessern, was die Kommunikation angeht. Und das kommt mit Erfahrung", ist er sicher.

"Wir sehen auf jeden Fall, dass es bei uns im Moment nicht so rund läuft wie auf der anderen Seite. Auch darin, wie wir unsere Richtung finden. Es müssen ein paar Dinge verbessert werden, um die Performance insgesamt richtig zu verbessern."