Max Verstappen und Co. dürfen sich beim Frankreich GP am kommenden Wochenende über einen Extraschub im Heck freuen. Wie der japanische Motorenpartner von Red Bull Racing und Toro Rosso am Mittwoch vor dem Rennen in Le Castellet bestätigte, bringt Honda für beim achten Saisonlauf bereits das zweite Upgrade für seine Power Unit in der Formel-1-Saison 2019.

"Die Änderungen gegenüber der vorherigen Spezifikation befinden sich vorrangig an der ICE (Verbrennungsmotor) und dem Turbolader", berichtet Hondas Technischer Direktor Toyoharu Tanabe. Dieses Mal handelt es sich nicht um ein Update aus der Not heraus, also aus Gründen der Zuverlässigkeit, sondern um ein echtes Performance-Paket.

Honda: Upgrade ist für Leistung

"Unsere Daten vom Prüfstand zeigen eine Leistungsverbesserung gegenüber der vorherigen Version unserer PU", sagt Tanabe-san. Ist das bereits der jüngst bei Motorsport-Magazin.com seitens Red-Bull-Berater Dr. Helmut Marko angekündigte 'richtige Schub'?

So weit geht die japanische Seite noch nicht. "Gleichzeitig wissen wir, dass wir noch nicht die Zahlen jener Hersteller erreicht haben, die gerade die Meisterschaft anführen", sagt Tanabe-san. Ohnehin hatte Marko seine Aussage auf Spec-4 bezogen, nicht die nun für Le Castallet geplante Spec-3.

Honda: Noch nicht genug für Ferrari und Mercedes

Doch auch die soll einen spürbaren Effekt liefern. "Es ist ein Schritt in die richtige Richtung und wir werden unsere Entwicklung über die restliche Saison fortführen, indem wir die Ressourcen des gesamten Unternehmens nutzen", so Tanabe.

Letzter Punkt ist ein besonders interessanter. Wie bereits bei einem signifikanten Durchbruch mit der MGU-H im Vorjahr arbeitete Honda Racing F1 das Update in enger Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen des japanischen Weltkonzerns aus.

Honda F1 zapft Ressourcen des ganzen Konzerns an

"Wir haben sehr eng mit anderen Abteilungen innerhalb Hondas zusammengearbeitet. Mit der Spec-3 haben wir jetzt den Turbolader im Bereich des aerodynamischen Designs dank des Know-Hows und der Technologien der Aero-Motor-Abteilung und gemeinsam mit dem Turboladerhersteller IHI überarbeitet", schildert Tanabe über die Allianzen des F1-Projekts in Sakura.

Eingesetzt werden soll das Update in Frankreich allerdings nicht bei allen Boliden. "Für den Paul Ricard Circuit bringen wir die verbesserte Spec-3-Power-Unit für die Autos von Max, Pierre und Daniil", schildert Tanabe-san. Alexander Albon muss also noch verzichten.

Kvyat mit Motorenstrafe, Albon ohne Update

Wahrscheinlicher Hintergrund: So kassiert am kommenden Wochenende nur ein Toro Rosso eine Strafversetzung (Kvyat). Sowohl der Russe als auch Albon befinden sich aktuell bereits am Limit von drei erlaubten Motoren je Saison. In Österreich könnte dann Albon das Update samt Strafe bekommen, sodass dort Kvyat ohne Versetzung die Kohlen aus dem Feuer holen kann.

Bei Red Bull blüht unterdessen weder Verstappen noch Pierre Gasly eine Motorenstrafe für den Frankreich GP. Das Duo erreicht in Le Castellet allerdings ebenfalls das Limit.