Valtteri Bottas ist im Qualifying zum Monaco GP 2019 der Formel 1 haarscharf am nächsten teaminternen Sieg über Mercedes-Teamkollege Lewis Hamilton vorbeigeschrammt. Um 0,086 Sekunden verpasste der Finne im Zeittraining die wichtigste Pole Position der Saison. Doch war es nicht einmal dieser Abstand, warum von haarscharf die Rede sein kann.

Nach den ersten Runs im Q1 hatte Bottas nämlich noch in Führung gelegen. Mit zwei Zehnteln Vorsprung auf Hamilton - einer "Mega-Runde", so Teamchef Toto Wolff im ORF - lag er also auf Pole-Kurs. "Ich bin enttäuscht", resümiert Bottas daher.

Valtteri Bottas: Verkehr, kein Grip in heißer Runde

"Die erste Runde war echt gut. Ich dachte sogar, noch etwas verbessern zu können, dass ich noch zwei, drei Zehntel drin hatte. Ich fühlte mich den ganzen Tag gut und hatte das Gefühl, den Speed zu haben. Ich hätte es machen müssen", hadert der Finne.

Mit dieser Verbesserung hätte es tatsächlich leicht gereicht. Doch kam alles anders. Aber warum? "Ich könnte meine Reifen nicht richtig aufwärmen, weil ich auf meiner Outlap Verkehr hatte und das war's dann. Hier ist es mit der Reifentemperatur sehr kritisch", schildert Bottas.

Im ersten Sektor war der WM-Zweite zumindest noch dran an einer neuen absoluten Bestzeit Hamiltons, doch im zweiten fehlten plötzlich stramme zwei Sekunden. Das deutet auf einen groben Fehler hin. Bottas bestätigt: "Ich habe schon in der ersten Kurve gemerkt, dass der Grip nicht da ist. In Kurve acht ist mir das Heck dann richtig ausgebrochen." Portier also, klassisch in Monte Carlo. Schon zuvor im Qualifying hatte Bottas in Loews einen ganz wilden Drift hingelegt.

Bottas kündigt volle Attacke am Start an

Nach Tunnel und Hafenschikane habe er die brutale Wahrheit dann schon auf den Bildschirmen gesehen: "Im Schwimmbad habe ich es gehen. Dass es sich verbessert hat", schildert Bottas. "Aber Glückwunsch an Lewis zur Pole, guter Job. Beindruckend, wieder auf Eins und Zwei zu sein."

Von P2 muss Bottas gerade in Monaco nun umso mehr das schaffen, was zuletzt seine große Schwäche war: Den Start gegen Hamilton gewinnen. "Es ist hier eine super kurze Distanz zur ersten Kurve und dann gibt es nicht mehr viele Möglichkeiten. Das Team will einen Doppelsieg, aber ich werde alle Möglichkeiten nutzen, die sich mir bieten", kündigt der Finne volle Attacke an.