Enttäuschung für Sauber beim ersten Qualifying der Formel-1-Saison 2024: Als einziges Team neben Alpine schieden beide Fahrer schon im ersten Qualifying-Segment aus. Die Konsequenz für die Startaufstellung am Samstag: Position 16 für Bottas, P17 für Zhou. Ein ernüchternder Start für das Traditionsteam, bei dem nach dem vorletzten Rang in der Konstrukteurs-WM 2023 eigentlich alles besser werden sollte.

"Ich hätte vor dem Wochenende nicht erwartet, dass wir in Q1 ausscheiden würden", zeigte sich Valtteri Bottas enttäuscht. "Aber wir haben gestern gesehen, dass wir einige Schritte machen müssen, wenn wir mehr erreichen wollen, aber wir konnten nicht genug ausrichten", so der Finne weiter.

Gruppenfoto mit Guanyu Zhou, Valtteri Bottas und dem Sauber-Team
Bei Sauber sollte 2024 eigentlich alles besser werden, Foto: LAT Images

Sauber: Qualifying auch 2024 die Baustelle

Am Medientag hielt sich bei Sauber nach den Testfahrten noch der Optimismus, dass mit dem C44 ein signifikanter Schritt nach vorne gelungen ist. Über den Winter überarbeitete das Team den Boliden grundlegend, an der Vorderachse wurde unter anderem ein Konzeptwechsel von Push- auf Pullrods durchgeführt. Doch bereits nach dem Trainingsdonnerstag schlichen sich erste Zweifel ein - die das Qualifying bestätigte.

Schon in der vergangenen Saison war das Qualifying eine der großen Schwächen von Sauber. Nur das ehemalige AlphaTauri-Team zog seltener ins Q3 ein als die Mannschaft aus Hinwil. "Es scheint eine klare Performance-Lücke zu geben, zwischen der Pace über eine Runde und dem Longrun. Das hat der Tag heute erneut gezeigt", vertritt auch Bottas diese These.

Sauber-Fahrer Valtteri Bottas im Paddock
Hofft auf Saubers Rennperformance: Valtteri Bottas, Foto: LAT Images

"Ich hätte das Setup des Autos wahrscheinlich besser auf die Performance über eine Runde ausrichten können, aber dann würde ich im Rennen Probleme bekommen", versuchte sich Bottas in Zweckoptimismus für das Rennen und gab sich kämpferisch: "Ich will morgen zeigen, dass wir eine bessere Rennpace haben."

Zhou Guanyu: Abstand zur Spitze noch größer geworden

Sein Teamkollege Zhou Guanyu wiederum zeigte sich weit weniger optimistisch und klagte über Schwierigkeiten bei der Findung des richtigen Setups sowie über Balance-Probleme. Der Chinese zeigte sich auffallend kritisch und traute sich bereits ein erstes Generalurteil zu: "Dieses Jahr haben die oberen Teams einen größeren Schritt gemacht (als die anderen Teams; d. Red.) und das Mittelfeld ist immer noch ziemlich eng."

Zugleich baute Zhou auch einen kleinen Schnitzer auf seiner letzten Runde im Q1 ein. Kostete dieser Fehler ihn den Einzug ins Q2? Nein, sagte Zhou: "Ich glaube nicht, dass der Fehler mehr als eine Zehntel gekostet hat." Genau diese Zeit fehlte für den Einzug in den zweiten Qualifying-Abschnitt. Das teaminterne Duell hätte Zhou ohne diesen Fehler mit Sicherheit gewonnen, von Bottas trennte ihn nur eine Tausendstelsekunde.

Was den weiteren Saisonverlauf angeht, übten sich beide Fahrer bereits zu diesem Zeitpunkt, ähnlich dem Vorbild Alpine, in Durchhalteparolen. Sowohl Bottas als auch Zhou verwiesen darauf, dass Sauber mehr Updates ans Auto bringen werde als in der vergangenen Saison.