Max Verstappen sieht seine Erwartungen nach den ersten Trainings zum Formel-1-Rennen in Monaco bestätigt: 2019 ist Mercedes selbst im Fürstentum die Nummer eins. Dieses Mal also nicht Red Bull, die noch im Vorjahr die Ton auf den 3,3 Kilometern von Monte Carlo angegeben hatten.

An Red Bull liege das jedoch weniger. "Wir sind nicht schlecht. Mercedes ist einfach zu stark", sagt Verstappen nach den Rängen zwei und sechs in den beiden ersten Einheiten. Im FP1 hatte Verstappen damit die Mercedes sogar gesplittet. Doch am Nachmittag klaffte plötzlich eine Lücke von neun Zehnteln. Warum?

Radiatorschaden durch Debris in Airbox

Weil der Red Bull des Niederländers eine halbe Ewigkeit für Reparaturen an der Box stand. Insgesamt drehte Verstappen im zweiten Training deshalb nur 17 Runden, Lewis Hamilton fuhr mehr als das doppelte Pensum, Valtteri Bottas fast das dreifache. Für Verstappen dagegen reichte es am Ende durch die Verzögerungen nicht einmal mehr zu einem Quali-Run.

Doch was war überhaupt los? "Alles lief gut, wir waren schnell. Aber als im zweiten Training alle auf den zweiten Reifensatz gegangen sind, hatten wir ein Radiator-Leck. Irgendein Teil ist in die Airbox geflogen und hat einen Radiator beschädigt. Den mussten wir dann ersetzen und haben so viel Zweit verloren", erklärt Verstappen selbst.

Balanceprobleme? Verstappen: Die übertragen nur negativen Funk!

Die Pace sei aber generell in Ordnung, genauso die Balance. Auch, wenn er sich ganz am Ende des Trainings am Boxenfunk nicht so angehört hatte. "Ich denke, da haben sie nur die negative Sachen übertragen am Ende", winkt Verstappen ab. "Generell war es absolut okay und du probierst im Training eben auch so manche Dinge aus. Einzig etwas mehr Grip brauchen wir noch, vor allem vorne."

Die entscheidende Frage blieb durch den Schaden jedoch unbeantwortet: Wo hätte Verstappen landen können? Er selbst hat im Ergebnis ganz klar einen Platz gefunden: Irgendwo innerhalb der sieben Zehntel zwischen Mercedes und Ferrari. Verstappen: "Mercedes ist zu schnell, aber den große Gap zwischen P2 und P3 können wir definitiv füllen. Sie [Mercedes] können wir wohl nicht wirklich unter Druck setzen. Aber wenn wir im Quali Dritter werden, ist es gut."

Auch Gasly überzeugt: Mindestens im Kampf mit Ferrari

Technisch runder lief der Tag für Teamkollege Pierre Gasly. Vor allem, weil er in FP1 einen heftigen Pendler in der Schwimmbad-Passage gerade noch abzufangen wusste. "Es war ein guter Tag, ich bin echt happy. FP1 war noch etwas schwierig", so der Franzose nur ganz allgemein dazu. "Aber für FP2 haben wir dann einiges geändert und ich fühlte mich sehr viel besser im Auto."

Gegen Mercedes sieht Gasly bei seinem halben Heimrennen ebenfalls kaum eine Chance. "Die sind echt schnell und recht weit vor uns. Aber wir sehen uns im Kampf mit Ferrari. Wir können aber sogar noch mehr Pace finden!" Selbst gegen Silber gebe es noch eine Hoffnung. Eine klassische Red-Bull-Hoffnung: "Wenn es Samstag regnen sollte, dann haben alle eine Chance."

Unmittelbar vor dem Qualifying liefert der aktuelle Wetterbericht tatsächlich die höchste Regenwahrscheinlichkeit des Wochenendes - allerdings sind das nur knapp 20 Prozent.