Mit Spannung wurde der Kampf im Mittelfeld vor der Formel-1-Saison 2019 erwartet. In Australien landeten im Rennen fünf Fahrer aus fünf verschiedenen Teams auf den Plätzen 6 bis 10. Dabei lagen keine zehn Sekunden zwischen P6 und P10. An der Spitze des Mittelfelds landete Kevin Magnussen im Haas.

Auch wenn die Lücke im Rennergebnis denkbar klein ausfällt, ist der wahre Abstand zwischen Haas und seinen Verfolgern wohl deutlich größer. Das glaubt McLaren-Pilot Carlos Sainz: "Es ist mindestens eine halbe Sekunde. Es ist wahnsinnig schwierig, bei der hohen Entwicklungsrate eine halbe Sekunde aufzuholen. Haas steht ja auch nicht still."

Ist McLaren also chancenlos gegen Haas? Ganz so schlimm sei die Lage noch nicht. "Im Qualifying wird es sehr schwierig, den Rückstand aufzuholen. Im Rennen ist das eine andere Sache", wittert der Spanier seine Chance.

Auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com kann Sainz nicht vollständig aufklären, ob der Rückstand auf Haas schon bei den Tests in Barcelona vor dem Saisonstart vorlag. "So genau gucke ich nicht auf die Zahlen. Ich schaue nur auf meine Runden, die meines Teamkollegen und ihre und dann kalkuliere ich. Es sind nur meine eigenen Schätzungen, aber die sagen, der Rückstand auf Haas beträgt aktuell eine halbe Sekunde", fasst Sainz zusammen.

McLaren war in Australien das einzige Team neben Williams, das ohne Punkte geblieben ist. Dementsprechend schätzt Sainz die aktuelle Lage im Mittelfeld ein: "Ich würde nicht sagen, dass wir die stärksten oder zweitstärksten im Mittelfeld sind. Aber wir sind da, um zu kämpfen!"

Magnussen: Keine Prognose möglich

Haas-Fahrer Kevin Magnussen will sich unterdessen nicht in die Favoritenrolle drängen lassen. "In Australien waren wir vorne, aber das heißt noch lange nicht, dass wir hier auch vorn sind. Man geht nie 100 Prozent zuversichtlich in ein Rennwochenende", schätzt der Däne die Lage ein.

Mauert vor dem Bahrain-Wochenende: Haas-Fahrer Kevin Magnussen, Foto: LAT Images
Mauert vor dem Bahrain-Wochenende: Haas-Fahrer Kevin Magnussen, Foto: LAT Images

In Bahrain sehe die Sache sowieso ganz anders aus als in Melbourne wegen der unterschiedlichen Bedingungen. "Die Strecken sind komplett verschieden. In Melbourne ist es sehr wellig und hier ist der Asphalt viel glatter. Du kannst das Auto ganz anders abstimmen", sagt Magnussen.

Am Ende schielt der Haas-Pilot aber doch zumindest mit einem Auge auf die Topteams. Immerhin war die Lücke in Australien deutlich kleiner als erwartet: "Nicht nur wir, sondern das gesamte Mittelfeld ist näher an der Spitze dran. Hoffentlich kommen wir noch näher, aber normalerweise läuft das so nicht", spricht Magnussen auf die Fahrzeugentwicklung an: "Man braucht sehr viel Glück, um aufs Podium zu kommen. Da müssen die vorne schon ein großes Problem haben."