Lewis Hamiltons schwache Performance beim ersten Formel-1-Rennen 2019 in Melbourne warf Fragen auf. Vor allem bei Sebastian Vettel. Der Ferrari-Pilot hatte dem Weltmeister unmittelbar nach dem Grand Prix vorgeworfen, ihn absichtlich eingebremst zu haben. Hamilton wollte in Bahrain nichts von dreckigen Spielchen wissen.
"Nein. Ich plane niemals irgendjemanden aufzuhalten", streitet Hamilton jeglichen Vorsatz ab, als er von Motorsport-Magazin.com mit den Anschuldigungen Vettels konfrontiert wird. Eine durchaus gewagte Aussage, denkt man an das Saisonfinale 2016. Dort bremste er Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg über die komplette Renndistanz ein, um seine letzte Chance auf den WM-Titel zu wahren.
Der Aufforderung seines Kommandostandes, das Tempo anzuziehen, leistete er damals nicht Folge. Hamiltons Plan war, Rosberg den Verfolgern rund um Max Verstappen in die Fänge zu treiben. Kein Wunder also, dass Vettel für Hamiltons schwache Performance in Melbourne schnell eine Erklärung parat hatte. Schließlich geschah dort haargenau dasselbe. Nur mit dem Unterschied, dass sein vermeintliches Opfer in diesem Fall von Verstappen erlegt wurde.
Hamilton macht Frustration Vettels für Aussagen verantwortlich
"Ich weiß nicht, was Lewis da gemacht hat, wahrscheinlich war er gelangweilt und nicht glücklich weil er den Start verloren hat. "Ich denke, es ist nicht das erste Rennen, in dem er etwas macht, nur um da rum zu fahren", hatte der Ferrari-Pilot im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com gemutmaßt. Hamilton widerspricht: "Ich bin einfach nur mein eigenes Rennen gefahren."
Nach einer Erklärung für die Verschwörungstheorie seines Rivalen brauchte er nicht lange suchen. "Es ist oft einfach, anderen Leuten die Schuld zu geben, wenn die Dinge für dich in dem Moment nicht gut laufen", stichelt der fünfmalige Weltmeister zurück. Die Anschuldigungen nimmt er aus diesem Grund aber auch nicht persönlich: "Ich bin mir sicher, dass er mittlerweile eine andere Meinung dazu hat."
Hamilton rechtfertigt langsame Pace: Habe langfristig gedacht
Tatsächlich zeigten die Rundenzeiten nach dem Boxenstopp, dass Hamilton zunächst deutlich langsamer unterwegs war, bis Vettel und Verstappen aufgeschlossen hatten. Erst als der Niederländer am Konkurrenten dran war, wurde Hamiltons Pace schneller. "Ich habe mich einfach nur auf meinen Job konzentriert. An sein Rennen habe ich überhaupt nicht gedacht", beteuert er. Hamilton kam 20 Sekunden hinter Rennsieger Valtteri Bottas ins Ziel, Vettel eine ganze Minute.
"Ich wollte ihn natürlich hinter mir halten. Aber ich wusste auch, dass wir noch einen langen Weg vor uns hatten", so Hamilton, der in der 13. Runde durch den Undercutversuch Vettels zu einem frühen Reifenwechsel genötigt wurde. "Er hatte eine Runde vor mir gestoppt und so wusste ich, dass wir am Ende im selben Boot sitzen würden. Ich habe langfristig gedacht, um mich am Ende gegen die schnelleren Autos verteidigen zu können."
Hamilton widerspricht Mercedes: Unterboden nicht selbst beschädigt
Außerdem war da noch der ominöse Defekt am Unterboden von Hamiltons Mercedes, der schon früh im Rennen auftrat und ihn gemäß Analyse des Teams einbremste. "Wir haben ab der vierten Runde einen Einbruch der Performance gesehen", so Hamilton, der seinen Ingenieuren in einem Punkt dennoch widerspricht.
"Es wurde die Vermutung angestellt, dass es durch einen Kerb verursacht worden sein könnte, aber ich habe die Kerbs nicht härter überfahren als vorher", besteht er darauf, dass er den Schaden am F1 W10 nicht selbst herbeigeführt habe: "Es waren höchstwahrscheinlich Wrackteile, da waren einige Autos, die Teile verloren haben. Das kann es gut gewesen sein. Ich habe keine Fehler gemacht und bin auch nicht weit gegangen."
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