Bernie Ecclestone ist ein ausgefuchster Geschäftsmann und Überlebenskünstler. Das wissen spätestens seit seinem Münchner Gerichtsprozess nicht nur eingefleischte Fans der Formel 1. In der Königsklasse hat Ecclestone, seit der heute 88-Jährige Anfang 2017 offiziell als Geschäftsführer abgesetzt wurde, inzwischen jedoch längst nichts mehr zu melden.

Zuvor hatte Liberty Media die Formel 1 für acht Milliarden US-Dollar übernommen. Doch der Name Ecclestone ist deshalb noch längst nicht aus den Medien verschwunden. Noch immer liefert der jahrelange Zampano, wenngleich nicht mehr omnipräsent im Fahrerlager, weiter Wortmeldungen. Geht es nach einer ganz aktuellen Schlagzeile, könnte sich jedoch genau das ändern.

Verkauft Liberty Media die Formel 1 schon wieder?

Einem Bericht von johnwallstreet.com zufolge, ein Blog zu den Themen Business und Finanzen im Sport, soll es sich bei Bernie Ecclestone um einen heißen Kandidaten für einen Rückkauf der Formel 1 - und das auch noch zu deutlich günstigeren Konditionen - handeln, sollte derzeitige Eigner Liberty sich zurückziehen.

Doch wieso sollte es überhaupt so weit kommen? Immerhin stiegen die US-Amerikaner erst vor drei Jahren ein. Dem Bericht zufolge jedenfalls kundschafte Liberty Global, Mutterkonzern von Liberty Media, gegenwärtig diverse Optionen aus, wie man weiter mit der Formel 1 verfahren möchte.

Darunter befänden sich Szenarien, welche die Anteile des Unternehmens an der Königsklasse reduzieren würden. Jedoch sei im Grunde alles auf dem Tisch - nicht nur neue Anteilseigner, sondern auch ein völliger Ausstieg. In diesem Fall sei Ecclestone eine heiße Aktie, verfüge er nicht nur über das nötige Kapital, sondern auch Know-how.

Liberty Media und die Formel 1: Mühsamer Fortschritt

Letzteres musste und muss sich Liberty Media (weiter) aneignen - zusätzlich zu den in der F1 ohnehin immer schwelenden Brandherden wie Teamfinanzen und Budgetverteilung. Völlig reibungslos lief seit dem Kauf der Königsklasse jedenfalls längst nicht alles. Das ersehnte zweite Rennen in den USA gibt es noch immer nicht (mindestens Verzögerungen in Miami), ansonsten wurde mit Hanoi nur eine neue Destination für den Rennkalender fix gewonnen.

Auch neue Top-Sponsoren vermochte der neue Besitzer nicht zu akquirieren, Ende 2017 zog mit der spanischen Großbank Santander zudem ein großer Player - sogar Titelsponsor diverser GP - den Stecker. Einen hauseigenen Streaming-Service richtete Liberty zwar ein, der lieferte allerdings signifikante Startprobleme und bietet noch immer kein so hohes Niveau wie andere vergleichbare Dienste, etwa der MotoGP.

Die Aktivitäten in den Sozialen Medien wurden unterdessen von sehr niedrigem Niveau deutlich intensiviert, sodass große Wachstumsraten verkündet werden konnten. Sonderlich viele junge Fans mehr als zuvor lockte das allerdings nicht. Durch die Investitionen kam es zudem zu einem Rückgang der Ausschüttungen an die Teams, was zumindest kurzfristig ebenfalls Kritik heraufbeschwor.