Im Qualifying von Mexiko hat sich für Haas das bestätigt, was sich schon am Freitag in den ersten Trainings abzeichnete. Romain Grosjean und Kevin Magnussen sahen chancenlos aus, für beide war der Tag schon nach dem ersten Qualifying-Segment vorbei.

Das bedeutet, dass Magnussen als bester Haas-Pilot nur auf Startplatz 16 stehen wird. Für Romain Grosjean geht es noch weiter nach hinten. Nach der Kollision mit Charles Leclerc muss er noch drei Strafplätze absitzen und wird nur von Platz 18 aus ins Rennen gehen. Punkte? "Da braucht es ein ziemlich verrücktes Rennen, um ehrlich zu sein", gibt Grosjean zu.

Haas hat es bei drei Auftritten in Mexiko noch kein einziges Mal in das zweite Qualifying-Segment geschafft. 2018 war das Team optimistischer, aber das Unterfangen war hoffnungslos. Teamchef Günther Steiner fasst nach dem Qualifying kurz zusammen: "Wir konnten die Reifen nicht zum Arbeiten bringen. Aber alle anderen haben es geschafft."

Haas versteht Mexiko nicht - weder Reifen noch Strecke

Die Stimmung im Haas-Lager ist nach dem Qualifying nicht gut. Es ist nicht so, dass das Problem für die Fahrer und das Team klar ersichtlich ist. "Jedes Mal, wenn wir aus der Box kamen, war es komplett anders", verzweifelt Kevin Magnussen am Benehmen seines Haas.

"Du versuchst es jedes Mal zu korrigieren, versuchst die Balance zu tunen, aber dann kommst du raus und es ist komplett anders. Es ist einfach unmöglich", so Magnussen. Er konnte zu allem Überfluss im 3. Training auch noch keine Zeit fahren - sein Ladeluftkühler war defekt und musste getauscht werden.

Seinem Teamkollege Grosjean ging es auf der Strecke nicht viel besser. Auf den Onboards aus dem Qualifying ist zu sehen, wie die Haas mit massivem Untersteuern in die Kurven einfahren - und dieses sich nach dem Scheitelpunkt in plötzliches Übersteuern umwandelt. "Ich habe keine Ahnung, es war seit gestern in der Früh so", meint Grosjean. "Es war schon immer kompliziert. Seit wir nach Mexiko kommen. Irgendetwas an dieser Strecke haben wir noch nicht verstanden."

Haas und Mexiko: Passt auch 2018 nicht zusammen

2018 ist Haas bei fast jedem Formel-1-Rennen schnell und im Mittelfeld vorne dabei. Mexiko ist da schon eine Ausnahme. Teamchef Günther Steiner meinte noch vor dem Wochenende, dass sein Team sich besonders auf das Rennen in Mexiko vorbereitet habe. Geholfen scheint das nichts zu haben.

"Seit FP1 hat sich das Auto nicht so gut angefühlt wie in den vergangenen Rennen", meint Grosjean. "Wir haben daran gearbeitet, haben verschiedenste Dinge ausgetestet, aber wir haben es nicht ganz zusammenbekommen."

Für das Rennen am Sonntag gibt es von Grosjean und Magnussen keine großen Ankündigungen, sondern eher Durchhalteparolen. Auch Teamchef Günther Steiner hat keine großen Hoffnungen auf Punkte: "Morgen wird es verschiedene Reifenstrategien geben, vielleicht kommen wir so nach vorne. Aber Punkte werden schwierig."

Weitere schlechte Nachrichten sind für Haas die Qualifying-Positionen ihrer WM-Gegner. Renault steht in der vierten Reihe, mit hervorragenden Chancen auf Punkten. Haas hat auf Renault bereits 22 Punkte Rückstand - in der Konstrukteurs-WM kommt das Mexiko-Formtief zu einem höchst ungünstigen Zeitpunkt.