Kimi Räikkönen hat beim Russland GP in Sotschi am Samstag teamintern die Kurve bekommen. Nachdem Sebastian Vettel am Freitag in beiden Trainings weit vor dem Finnen gelegen hatte, fing sich Räikkönen in der Generalprobe und im Qualifying. Unter dem Strich sprang der vierte Platz mit drei Zehnteln Rückstand auf Vettel in der Startaufstellung für das Rennen morgen heraus.

Doch hätten es weniger als drei Zehntel sein können - oder gar ein Vorsprung: Auf seinem letzten Run in Q3 war Räikkönen im ersten Sektor schneller unterwegs als Vettel. "Auf meinem letzten Versuch in Q3 hatte ich eine gute Runde", berichtet Räikkönen. Was folgte war jedoch kein Schnitzer des Iceman, sondern die Folge des Patzers Lewis Hamilton, der seine Runde abgebrochen hatte.

Kimi Räikkönen: Auch bestes Gefühl des Wochenendes nicht genug

"Einer der Mercedes hat seine Runde abgebrochen und hätte mich etwas besser vorbeilassen können", kritisiert Räikkönen. "Ich habe daraufhin ein Rad etwas blockiert und die Runde war dahin. Bis dahin war es eine ziemlich gute Runde." Unfassbar entscheidend sei es jedoch auch wieder nicht gewesen - zumindest nicht für das Ergebnis. Räikkönen: "Wir wären aber so oder so Dritter oder Vierter geworden, es wäre kein großer Unterschied gewesen."

Heißt im Klartext: Mercedes war im Qualifying in Sotschi unantastbar für Ferrari. "Das Gefühl im Auto war heute gut, vielleicht sogar das beste des ganzen Wochenendes. Aber es war ganz offensichtlich nicht genug", hadert Räikkönen mit der Performance. "Insgesamt sieht es so aus, als wären wir hier etwas hintendran, es war das ganze Wochenende so. Das ist nicht ideal, ist jetzt aber eben so."

Räikkönen hofft auf gewaltigen Windschatten von Mercedes

Für das Rennen erwartet Räikkönen kaum Besserung. "Es ist kein einfacher Ort, um zu überholen", weiß Räikkönen. "Aber wir werden natürlich unser Bestes geben." Der Start liefert für einen Angriff dabei naturgemäß die beste Gelegenheit. Ganz besonders in Russland. "Weil es eine so lange Gerade ist, ist der Windschatten-Effekt gewaltig wenn du einen guten Start hast", erklärt Räikkönen, im Vorjahr nach Start aus Reihe eins noch Opfer seines Windschatten-Jägers Bottas. Dieses Mal stehen die Vorzeichen genau andersherum.

"Schauen wir einfach, wie es ausgeht. Für gewöhnlich ist es in der ersten Kurve hier deshalb ziemlich hektisch. Wir werden versuchen, gut wegzukommen und dann sehen, wo wir landen", so Räikkönen. Möglicher Nachteil dabei: Räikkönen startet im Grid als erster Fahrer auf einer älteren Asphaltschicht. Die Top-3 befinden sich auf einem frischen Asphalt, da die Strecke stellenweise hatte ausgebessert werden musste. Kimi kümmert das aber kaum: "Das Team wir prüfen, ob es besser oder schlechter ist. Ich bin sicher, dass es anderes ist, aber wer weiß schon, wie."