Mercedes ließ Ferrari beim Qualifying der Formel 1 in Russland keine Chance. Die Silberpfeile dominierten auch in Sotschi nach Belieben und fuhren souverän in die erste Startreihe. Valtteri Bottas setzte sich überraschend gegen Weltmeister Lewis Hamilton durch und sicherte sich damit seine zweite Pole in dieser Saison, die gleichzeitig die sechste seiner Karriere bedeutet. Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen landeten auf den Rängen drei und vier.

Force-India-Pilot Esteban Ocon eröffnete das entscheidende Q3, gefolgt von Bottas und Hamilton. Letzterem gelang es im ersten Run nicht eine fehlerfreie Runde auf den Asphalt des Sochi Autodroms zu zaubern. Hamilton verlor im Mittelsektor drei Zehntel auf Bottas und landete schlussendlich vier Tausendstel hinter dem Finnen, der zunächst die provisorische Pole innehatte.

Trotz der unsauberen Runde lief Hamilton keine Gefahr, von Ferrari bedrängt zu werden. Vettel und Räikkönen büßten auf ihren ersten fliegenden Runden sechs respektive sieben Zehntel ein und landeten damit geschlossen in der zweiten Reihe.

Im letzten Run wartete Hamilton erneut mit einer absoluten Bestzeit im ersten Sektor auf, verlor im mittleren Streckenabschnitt jedoch wieder entscheidende Zehntel. Bottas wiederum zeigte in den letzten beiden Sektoren absolute Bestzeiten und schraubte seine Bestzeit noch einmal um anderthalb Zehntel herunter. Die Pole Position war dem Finnen damit nicht mehr zu nehmen.

Ferrari blieb auch bei seiner Schlussattacke blass. Vettel landete fünf Zehntel hinter Bottas auf Platz drei, Räikkönen verlor als Vierter sogar acht Zehntel. Best of the Rest wurde Kevin Magnussen im Haas. Die Top-10 komplettierten Ocon, Leclerc, Perez, Grosjean und Ericsson.

Qualifying - Session 3
Zwischenfälle: -
Top-5: Bottas, Hamilton, Vettel, Räikkönen, Magnussen

Russland GP 2018: Das sagen Bottas, Hamilton & Vettel zum Qualifying

Valtteri Bottas: "Es war eine schöne Runde. Es fühlt sich gut an. Ich bin sehr glücklich, aber es ist nur der erste Schritt an diesem Wochenende."

Lewis Hamilton: "Herzlichen Glückwunsch an Valtteri. Er hat den besseren Job gemacht. Es ist eine großartige Strecke und es war intensiv. Meine letzten beiden Runden waren nicht so besonders, aber immerhin sind wir immer noch im Kampf um das Rennen.“

Sebastian Vettel: "Sie waren sehr schnell, aber morgen ist ein langes Rennen. Ich habe im letzten Sektor einen kleinen Fehler gemacht, aber ich musste es versuchen. Ich bin ziemlich glücklich."

Q2 in Russland: Renault überrascht mit cleverer Reifentaktik

Das war Q2: Mercedes und Ferrari eröffneten das zweite Segment. Alle Piloten der Top-Teams entschieden sich den ersten Run auf Ultrasoft zu absolvieren und offenbarten damit folglich den Plan, das Rennen statt auf Hypersoft auf der härteren Mischung zu starten. Silber und Rot waren allerdings die einzigen Teams mit dieser Taktik. Alle anderen setzten auch im Q2 auf Hypersoft.

Hamilton markierte mit 1:32.595 Minuten auf dem ersten Run die schnellste Zeit. Trotz der härteren Reifenmischung war er mit nur einer Zehntel kaum langsamer als auf Hypersoft im Q1. Bottas büßte anderthalb Zehntel ein, Vettel und Räikkönen verloren knappe fünf Zehntel auf den Briten.

Hinter den Top-Teams platzierte sich Leclerc im Sauber als Fünfter. Der zukünftige Ferrari-Pilot war tatsächlich näher an Vettel und Räikkönen dran, als diese am Führenden Hamilton. Hinter Leclerc befand sich nur Grosjean in Schlagdistanz. Ocon, Magnussen, Perez und Ericsson komplettierten die Top-10.

Red Bull sowie Toro-Rosso-Pilot Gasly verzichteten aufgrund ihrer Grid-Strafen auf einen Run im zweiten Segment. Renault sah ebenfalls davon ab, Hülkenberg und Sainz fahren zu lassen. Durch die Strafen für Red Bull und Gasly würden beide ohnehin auf die Startplätze elf und zwölf vorrücken und dabei obendrein von freier Reifenwahl profitieren. Der Kampf um die K.o.-Zone fiel im Q2 damit aus.

Qualifying - Session 2
Zwischenfälle:-
ausgeschieden: Verstappen, Ricciardo, Gasly, Sainz, Hülkenberg
Top-5: Hamilton, Bottas, Vettel, Räikkönen, Leclerc

Q1 in Russland: Red Bull mischt trotz Motorenstrafen mit

Das war Q1: Die Piloten von Haas und Williams eröffneten das 16. Qualifying des Jahres in Sotschi. Wenige Sekunden danach war mit dem Ferrari-Duo das erste Top-Team auf der Strecke zu sehen. Mercedes ließ sich etwas länger Zeit, Hamilton und Bottas zogen aber wenige Minuten später nach. Das gesamte Feld setzte in diesem ersten Segment auf Pirellis weichsten Reifen, den Hypersoft.

Den ersten Schlagabtausch entschied wenig überraschend Mercedes für sich. Allerdings war es Bottas, der mit 1:33.170 Minuten die erste Bestzeit markierte und Vettel von der Spitze verdrängte. Hamilton lieferte auf seinem ersten Run absolute Bestzeiten in den ersten beiden Sektoren, verlor dafür jedoch im letzten Streckenabschnitt und landete zunächst nur auf Platz zehn.

Die Ferrari-Teamkollegen fanden auf ihrer zweiten schnellen Runde mit dem ersten Reifensatz jeweils Zeit. Räikkönen rückte auf dreieinhalb Zehntel an Bottas heran, Vettels Zeitenverbesserung fiel weniger dramatisch aus. Dem Heppenheimer fehlten anderthalb Zehntel auf den Iceman. Hamilton lieferte mit seinem zweiten Run derweil eine neue Bestzeit. Mit 1:32.825 Minuten nahm er Ferrari eine halbe Sekunde ab.

Kurz darauf griffen die mit Startplatzstrafen belegten Red Bulls ins Geschehen ein. Ricciardo und Verstappen knüpften an ihre beeindruckende Performance aus den Trainings an und schoben sich geschlossen hinter das Mercedes-Duo auf die Positionen drei und vier. Hamilton schraubte seine Bestzeit dann noch einmal herunter und distanzierte Ferrari um eine ganze Sekunde.

Im Kampf um den Einzug ins Q2 befanden sich die beiden Renault von Hülkenberg und Sainz in der Schlussminute nur auf den Rängen 14 und 15. Beide liefen damit Gefahr im ersten Segment rauszufliegen. Glück für die Gelben: Sirotkin drehte sich auf seinem letzten Run und auch Teamkollege Stroll sowie die beiden McLaren und Hartley verbesserten sich nicht mehr.

Qualifying - Session 1
Zwischenfälle: Sirotkin drehte sich in der Schlussminute-
ausgeschieden: Hartley, Alonso, Sirotkin, Vandoorne, Stroll
Top-5: Hamilton, Bottas, Verstappen, Ricciardo, Räikkönen

Das Wetter: Die äußeren Bedingungen waren in Sotschi auch am Samstag perfekt. Die Formel 1 fand für das Qualifying 23 Grad Celsius Außen- und 33 Grad Streckentemperatur bei strahlend blauen Himmel vor.