Langsam hat es etwas von Kindergarten: Max Verstappen und Renault liefern sich vor dem Russland GP der Formel 1 in Sotschi einen waschechten Krieg der Worte. Hin und her geht es - immer über die Medien. Inzwischen ist das - zwischen den beiden Parteien in der jüngeren Vergangenheit nicht einmal erste - Verbalduell bereits in Runde vier angelangt.

Ursprung allen Russland-Übels war eine Bemerkung Max Verstappens am Donnerstag in Sotschi gewesen. Der Niederländer hatte Red Bulls Wechsel zurück auf die B-Spezifikation Renaults damit begründet, dass diese in großer Höhe bei den noch anstehenden Rennen in Mexiko und Brasilien nicht funktionieren würde.

Renault-Teamchef reagiert allergisch auf Verstappen-Kritik

Darauf in der Teamchef-PK angesprochen, bekam Renaults Teamchef Cyril Abiteboul das einen Tag später am Freitagmittag in den falschen Hals, verstand die Äußerung so, als hätte Verstappen gesagt, der neue Renault-Motor bringe dort weniger Leistung. Dem widersprach der Franzose zunächst. Dann stichelte er gegen Verstappen, der Niederländer solle sich lieber mal aufs Fahren konzentrieren.

Diese Schärfe wurde allerdings auch durch eine spitze Formulierung in der Frage an Abiteboul befeuert. Dort war zynisch von seinem "Freund" Verstappen die Rede gewesen. Doch bei den Parteien kommen nie die Fragen an, sondern nur die Aussagen. So auch bei Max Verstappen am Freitagabend.

Max Verstappen stellt Aussage klar, schießt zurück

Entsprechend allergisch reagierte daraufhin wieder der Niederländer. Bei den Kollegen vom holländischen Fernsehen Ziggo TV polterte Verstappen auf genau gleiche Art und Weise Richtung Abiteboul zurück: "Wenn er sich etwas mehr auf sein eigenes Team konzentrieren würde als sich die ganze Zeit über mich zu beklagen, dann wären sie schon Weltmeister. Ich verstehe das alles nicht. Er muss sich auf sich selbst konzentrieren. Ich konzentriere mich immer auf mich wenn ich im Auto bin. Ich denke nicht, dass das das Problem ist!"

Zudem betonte Verstappen, er habe ohnehin nur die Zuverlässigkeit gemeint, gar nicht von weniger Leistung gesprochen. Dennoch hätte Abiteboul in den Augen Verstappens nicht derart reagieren müssen, selbst wenn er es so gemeint hätte. "Dieser Mann ist einfach frustriert", stichelt Verstappen.

Verstappen: Nicht hier, um Siebter zu werden wie sie

"Aber ich bin einfach sehr ehrlich. Ich habe nur präzise erklärt, warum wir auf B zurückwechseln müssen. Der Turbo würde in Mexiko und Brasilien nicht alten. Wenn wir damit fahren würden, dann würden wir es ganz sicher nicht ins Ziel schaffen. Es ist also nicht so, dass ich lüge. Ich denke nur, dass er nicht so gut damit klarkommt, dass ich zu realistisch und zu direkt bin. Ich verlange viel vom Equipment, aber ich bin hier, um zu gewinnen. Ich bin nicht hier, Siebter zu werden wie sie!", so Verstappen über eine Aussage Abitebouls, der Youngster sei ganz besonders anspruchsvoll.

Causa geschlossen? Nicht ganz. Bei RTL reagierte darauf nun wiederum der Renault-Teamchef mit der nächsten scharfen Aussage: "Von einem Kind sollte man sich diese Beziehung (zwischen Red Bull und Renault, Anm. d. Red.) nicht verderben lassen!"