Überraschend kommt die Neuigkeit nicht, nun ist es allerdings fix: Beide Red-Bull-Piloten werden beim Russland GP 2018 strafversetzt. Die offizielle Bestätigung der FIA wird es erst am Freitag geben, doch Max Verstappen und Daniel Ricciardo bestätigten ihre Motorenwechsel am Medientag in Sochi.
Nach den Motorproblemen in Singapur wechselt Red Bull wieder zum alten Renault-Motor zurück. Auf eigenes Risiko hin baute Red Bull die C-Spezifikation der französischen Power Unit beim Italien GP ein, das Werksteam wollte das Risiko nicht eingehen.
Aus gutem Grund, wie sich nun zeigte: In Singapur klagte Max Verstappen das gesamte Wochenende über Probleme am Renault-Antrieb, hatte im höchsten Power-Modus und während der Safety-Car-Phase Aussetzer. Im Optimalfall brachte der neue Motor im Qualifying trotzdem eine Verbesserung um rund 0,15 Sekunden, im Rennen machte er kaum einen Unterschied.
Verstappen: Neuer Renault-Motor funktioniert in Mexiko nicht
Laut Verstappen war aber ohnehin klar, dass Red Bull im Laufe der Saison wieder zurück zur B-Spezifikation wechseln müsse. "Die C-Spezifikation funktioniert in großer Höhe wie Mexiko oder Brasilien nicht", erklärte der Niederländer.
Mexiko City liegt über 2000 Meter über dem Meeresspiegel, Sao Paulo immerhin auf rund 700 Metern über der normalen Null. Mit jedem Meter nimmt der Luftdruck und somit die Dichte der Luft ab. Die Menge an Sauersofft ist beim Verbrennungsprozess für die Leistung maßgebend. Während Saugmotoren deshalb in der Höhe Leistung verlieren, haben Turbomotoren das Problem nicht.
Allerdings wird der Turbolader dadurch stärker beansprucht. Er muss sich schneller drehen, um den gleichen Verdichtungsgrad zu erreichen. In der modernen Formel 1 ist das noch komplexer, weil mit der MGU-H auch noch eine Motor-Generator-Einheit am Turbolader sitzt.
Durch das Rückrüsten auf die B-Spezifikation müssen Verstappen und Ricciardo ans Ende der Startaufstellung. Russland ist dafür eine geeignete Strecke: Auf der einen Seite ist Überholen durchaus möglich, auf der anderen Seite hatte sich Red Bull in Sochi ohnehin nicht viel ausgerechnet. Die Plätze fünf und sechs sollten trotz Strafversetzung noch im Bereich des Möglichen liegen. In Suzuka und Mexiko rechnet sich Red Bull deutlich bessere Chancen aus, Mercedes und Ferrari schlagen zu können. Dort drohen dann erstmal keine Strafen.
Kurios: Auch das Schwesterteam Toro Rosso erhält in Russland neue Motoren. Honda will vor dem Heimspiel in Suzuka eine neue Ausbaustufe bringen, weshalb auch Pierre Gasly und Brendon Hartley in der Startaufstellung zurück müssen. Damit starten wohl alle vier Red-Bull-Boliden von den letzten vier Startplätzen.
Die Reihenfolge der Strafversetzung hängt vom Zeitpunkt ab, an dem die neuen Teile zum ersten Mal eingesetzt werden. Ausschlaggebend dafür ist der Moment, in dem das Auto die Boxengasse erstmals verlässt.
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