Für Nico Hülkenberg startet die Rückkehr der Formel 1 aus drei Wochen Sommerpause gleich einmal mit einer Hiobsbotschaft. Weil Renault dem Emmericher eine komplett neue Power Unit verpasst, damit über das erlaubte Limit hinausschießt, wird der neben Sebastian Vettel zweite F1-Pilot aus Deutschland beim Belgien GP in Spa ganz vom Ende der Startaufstellung ins Rennen gehen.

Umso verblüffender Hülkenbergs Fazit nach dem ersten Tag in den Ardennen. "Es war okay, ein ordentlicher Tag. Eine gute Rückkehr", sagt der Renault-Pilot angesichts der herben Strafe erstaunlich entspannt. Die Strafe hat Hülkenberg durch jede Menge gute Erfahrungen im Training nämlich schon abgehakt, lässt er durchblicken.

Nico Hülkenberg: Neue Renault-Teile? Voll zufrieden!

"Wir haben heute ein paar Teile am Auto ausprobiert, bei mir am Vormittag, bei Carlos (Sainz, Anm. d. Redaktion) am Nachmittag. Das fühlte sich vielversprechend und wie ein guter Schritt nach vorne an. Und das sind tolle Neuigkeiten, ich bin voll zufrieden!", so Hülkenberg. Genauer gesagt handelt es sich dabei um einen neuen Unterboden.

Auch Sainz ist angetan von dem Renault-Update für untenrum. "Ich denke wir haben unsere Hausaufgaben gut gemacht. Wir haben ein paar neue Teile gebracht, die gut funktioniert haben. Vor allem mit dem neuen Unterboden im zweiten Training. Da habe ich mehr Vertrauen gefunden und ein besseres Gefühl bekommen", lobt der Spanier.

Renault überrascht sich selbst: Trotz Powerstrecke Spa vor Haas

Was Renault besonders freut: Trotz Powerstrecke Spa, lag man am Nachmittag vor beiden Ferrari-Kundenteams, nur Sergio Perez war ein gutes Eck schneller. "Force India war sehr schnell, besonders Checo auf eine Runde. Sie sehen sehr stark aus. Nicht nur geradeaus, auch in den Kurven scheinen sie eine gute Balance zu haben. Sie werden schwer zu schlagen sein glaube ich", fürchtet Hülkenberg daher zumindest mit Blick auf diesen Gegner bei Motorsport-Magazin.com.

"Aber ist okay. Denn in Budapest dachten wir, das wäre gut für uns. Aber es war nicht so toll. Und hier ist es jetzt wider Erwarten etwas besser", ergänzt der Renault-Fahrer. "Wir wissen, dass diese Strecke nicht ideal für uns ist mit den langen Geraden und dem Kompromiss, den wir mit dem Downforce-Level gegen unsere direkten Konkurrenten finden müssen", bestätigt Sainz, ebenso umso zufriedener mit P8 am Freitag.

Trotz Strafe: Kein Spezial-Rennsetup für Hülkenberg

Der neue Unterboden soll deshalb am Rest des Wochenendes gleich weiter eingesetzt werden, ist schon einsatzbereit für das Rennen am Sonntag. Nur darum geht es besonders für Hülkenberg. Wegen der Gridstrafe sei mit ihm im Qualifying nicht groß zu rechnen. "Mit der Höhe der Strafe macht es nicht viel Sinn, da viel zu fahren und nur den Motor zu verschleißen. Wird ein kurzer Auftritt im Quali werden", so Hülkenberg.

Einen Vorteil habe er in Spa dann im Rennen jedoch nicht. Sein Setup komplett nur auf Sonntag auszurichten bringe auf der Ardennenachterbahn nicht viel. "Nicht wirklich. Ich denke das optimale Setup, also das schnellste, ist für Qualifying und Rennen hier ziemlich ähnlich. Wir müssen das Auto und die Balance einfach generell optimieren", erklärt Hülkenberg auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com.