Nächster kleiner Rückschlag für Sebastian Vettel im Kampf um die Formel-1-Weltmeisterschaft 2018: Im Qualifying zum Ungarn GP kam der Ferrari-Pilot nicht über Position vier hinaus. Bei regnerischen Bedingungen musste er sich nicht nur den beiden Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Valtteri Bottas geschlagen geben, sondern auch seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen.

Dabei ging Vettel nach den ersten drei Trainings auf dem Hungaroring als Topfavorit ins Qualifying. "Im Trockenen hatten wir so ziemlich alles unter Kontrolle", sagt Vettel selbst. Auch Titelrivale Hamilton, der sich die Pole holte, gab zu, dass Mercedes der Regen entgegenkam. "Im Trockenen hätten wir keine Chance gegen Ferrari gehabt", so der Brite.

Vettel: Desaster im Ungarn-Qualifying noch verhindert

In der Theorie hätte Ferrari im Regen weniger Probleme haben sollen als Mercedes. Weil Ferrari auf langsamen Kursen - wie eben Ungarn - schneller ist, liegt der Verdacht nahe, dass Ferrari mehr Abtrieb hat. Mehr Abtrieb ist im Regen ein noch größerer Vorteil. "Aber so einfach ist es nicht", wirft Sebastian Vettel ein.

Dass alle Theorie so grau ist wie der Himmel über dem Hungaroring, zeigen auch die Platzierungen von Red Bull. Die bei nassen Bedingungen hoch favorisierten Bullen qualifizierten sich auf den Rängen sieben und zwölf. Eine mittlere Katastrophe.

Eben die war es für Ferrari mit den Positionen drei und vier nicht. "Es war nicht schrecklich, es ist kein Desaster", stellt Vettel klar. "Es ging nur um diese letzte Runde, ich habe alles reingeworfen. Es war nicht die sauberste Runde, deshalb bin ich mit dem Ergebnis noch zufrieden."

Vettel nach Regen-Niederlage: Lag nicht am Motor

Bitter für Vettel: Im Q1 und Q2, als noch Intermediate-Reifen angesagt waren, dominierte er noch. Erst als der Regen im Q2 zunahm und bis zum Ende des Qualifyings alle mit Regenreifen fahren mussten, schob sich Mercedes plötzlich vor Ferrari.

Am fehlenden Power-Vorteil lag es laut Vettel nicht. Ferrari profitiert im Qualifying normalerweise besonders stark vom Power-Modus des Motors. "Wenn du mehr Leistung hast, dann hast du mehr Leistung im Regen und im Trockenen", so Vettel zu Motorsport-Magazin.com. "Ich glaube, es ist sehr eng. Im Training und Qualifying sind wir sehr nah mit Mercedes zusammen."

Die gute Nachricht für Vettel: Die Meteorologen sagen für Sonntag strahlenden Sonnenschein und bis zu 35 Grad vorher. "Ich glaube aber, wir haben morgen ein gutes Auto - egal unter welchen Bedingungen", meint der WM-Zweite.