Lewis Hamilton hat die Regenlotterie im Qualifying für den Großen Preis von Ungarn 2018 für sich entschieden. Der WM-Leader fuhr vor Teamkollege Valtteri Bottas bei schwierigen Bedingungen auf die Pole Position. Für ihn ist es die fünfte in der laufenden Saison und die 77. insgesamt. Kimi Räikkönen wurde Dritter, Sebastian Vettel landete auf Platz vier. Red Bull enttäuschte mit Max Verstappen.
Zu Beginn des Q3 regnete es wieder stärker über dem Hungaroring. Die Top-10 waren mit dem Umschalten der Ampel sofort draußen, um eine Zeit zu setzen bevor sich der Zustand der Strecke weiter verschlechterte. Angesichts dieser Bedingungen entschieden sich alle für Regenreifen. Die erste Rundenzeit kam von Verstappen, der eine 1:38.923 Minuten vorlegte. Hamilton und Bottas unterboten den Niederländer gleich darauf um über eine Sekunde. Vettel wiederum war langsamer und landete nach dem ersten Schlagabtausch nur auf Platz sechs.
Hamilton fand auf seiner zweiten schnellen Runde eine ganze Sekunde und schraubte die Bestzeit auf 1:35.648 Minuten herunter. Vettel verbesserte sich ebenfalls, es reichte aber nur für Platz vier. Stattdessen schob sich Räikkönen hinter Hamilton auf die zweite Position. Mit noch fünf Minuten auf der Uhr kamen die ersten Piloten zurück an die Box, um für den letzten Run neue Reifen aufzuziehen. Nicht so Räikkönen, der Hamilton um vier Zehntel unterbot und sich an die Spitze setzte.
In der Schlussphase kam es darauf an, wer bei Ablauf der Zeit als letzter auf einer schnellen Runde ist und dementsprechend die besten Chancen auf bestmögliche Streckenbedingungen hat. Vettel verbesserte sich auf seiner letzten schnellen Runde und kam auf wenige Tausendstel an Räikkönen heran. Bottas legte auf seinem letzten Run mit einer absoluten Bestzeit im ersten Sektor vor, Hamilton zog nach.
Beide Mercedes-Piloten brachten ihre Runden durch, Hamilton sicherte sich vor Bottas die Pole. Dahinter landeten Räikkönen und Vettel. Sainz und Gasly fuhren sensationell auf die Plätze fünf und sechs. Verstappen enttäuschte als Siebter. Hartley, Magnussen und Grosjean komplettierten die Top-10. Die großen Verlierer des Regens hießen Ricciardo und Hülkenberg, die beide im Q2 rausflogen.
Qualifying - Session 3 | |
Zwischenfälle: | - |
Top-5: | Hamilton, Bottas, Räikkönen, Vettel, Sainz |
Q2 in Ungarn: Ricciardo, Alonso und Hülkenberg verzocken sich
Das war Q2: Als die Ampel für das zweite Segment umschaltete regnete es im letzten Sektor. Alle Fahrer verließen sofort die Boxengasse, um auf der zumindest noch teilweise trockenen Strecke eine schnelle Runde zu fahren. Vettel setzte als einziger Pilot auf Intermediates, während der Rest auf Trockenreifen fuhr. Die Strategie des Ferrari-Piloten erwies sich als goldrichtig, denn schon in der ersten Minute nahm der Regen deutlich zu.
Die anderen Piloten wechselten deshalb gleich nach ihrer Outlap auf Intermediates, während Vettel mit 1:28.636 Minuten die erste Rundenzeit vorlegte. Die Konkurrenz fand danach eine deutlich nassere Strecke vor und hatten so keine Chance mehr an Vettels Zeit heranzukommen. Sainz reihte sich mit zwei Sekunden Rückstand hinter dem Ferrari ein. Dahinter folgten Verstappen und Hamilton.
Drei Minuten vor dem Ende der Session waren die ersten Piloten auf Regenreifen unterwegs. Darunter auch Ricciardo, der als 13. noch nicht für das Q3 qualifizert war und verzweifelt versuchte, doch noch den Sprung in die Top-10 zu schaffen. Die Strecke war mittlerweile aber viel zu langsam, um noch etwas zu retten. Lediglich Hülkenberg verdrängte er noch von Platz zwölf. Ebenfalls ausgeschieden waren Alonso, Ericsson und Stroll.
Qualifying - Session 2 | |
Zwischenfälle: | Stroll flog am Ausgang von Turn 9 ab und zerstörte sich den Frontflügel, Räikkönen drehte sich beim Herausbeschleunigen aus Turn 7 |
ausgeschieden: | Alonso, Ricciardo, Hülkenberg, Ericsson, Stroll |
Top-5: | Vettel, Sainz, Verstappen, Hamilton, Gasly |
Q1 in Ungarn: Regenlotterie auf dem Hungaroring
Das war Q1: Der Regen hatte zu Beginn des Zeittrainings aufgehört, doch die Strecke war immer noch feucht und es hingen weiterhin dicke Wolken über dem Hungaroring. Mit dem Erlöschen der Ampel machte sich sofort das gesamte Feld auf den Weg, um vor dem drohenden Regen eine gezeitete Runde zu absolvieren. Alle Fahrer setzten bei diesen Bedingungen ausnahmslos auf Intermediates.
Bottas legte die erste Bestzeit vor, doch durch die immer trockener und damit schneller werdende Strecke purzelten die Zeiten im Sekundentakt. Zehn Minuten vor dem Ende der Session wechselten die ersten Piloten auf Trockenreifen. Der Ultrasoft war klar die erste Wahl. Sainz fuhr als erster eine Runde mit dem Pneu und unterbot Vettels bis dato gültige Bestzeit um über zweieinhalb Sekunden.
Sieben Minuten vor dem Ende prasselten wie vorhergesagt weitere Regentropfen auf die Strecke nieder. Ferrari und Mercedes hatten mit ihrem Wechsel auf Trockenreifen lange gewartet und drohten in diesem Moment mit ihren Intermediate-Zeiten rauszufliegen. Der Regen fiel aber nicht sonderlich stark aus, womit auch die Top-Teams ihre Zeiten auf dem Trockenreifen verbessern konnten.
In den Schlussminuten blieben alle Piloten draußen um die immer schneller werdende Strecke bis ganz zum Schluss für Zeitenverbesserungen zu nutzen. Ricciardo setzte dabei als einziger Pilot auf die Soft-Mischung. Der Australier war mit diesem Reifen nicht allzu gut beraten und drohte tatsächlich rauszufliegen. Als Zwölfter rettete er sich gerade so ins Q2. Ausgeschieden waren nach dem Q1 Vandoorne, Leclerc, Ocon, Perez und Sirotkin.
Qualifying - Session 1 | |
Zwischenfälle: | - |
ausgeschieden: | Vandoorne, Leclerc, Ocon, Perez, Sirotkin |
Top-5: | Vettel, Verstappen, Bottas, Hamilton, Räikkönen |
Das Wetter: Petrus verschaffte der Formel 1 rechtzeitig zum Qualifying eine Abkühlung. Etwa eine halbe Stunde vor Beginn der Sessions regnete es über dem Hungaroring. Bei 25 Grad Celsius Außen- und 32 Grad Streckentemperatur ging es los. Im Verlauf des Zeittrainings trocknete es zunächst ab, mit dem Start des Q2 kam der Regen jedoch zurück und wurde bis zum Ende der Session sukzessive stärker. Das Qualifying wurde so zu einer wahren Wetterlotterie.
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