Sebastian Vettel hat sich im dritten Training der Formel 1 in Ungarn, der Generalprobe zum Qualifying (heute live im TV auf RTL, ORF, SRF, im Live-Stream F1 TV Pro und Live-Ticker von Motorsport-Magazin.com), die Bestzeit gesichert. In 1:16.170 Minuten unterbot der Ferrari-Pilot seinen eigenen Streckenrekord, die Pole Position aus 2017, um fast exakt eine Zehntel. Mercedes löste im FP3 zwar Red Bull als ersten Ferrari-Jäger ab, kämpfte aber mit Zwischenfällen [siehe entsprechender Abschnitt unten].
Das Ergebnis: Direkt hinter Vettel schob sich der Mercedes von Valtteri Bottas. Dem Finnen fehlten lediglich 0,059 Sekunden auf die Bestzeit. Vettel-Teamkollege Kimi Räikkönen wurde Dritter. Dem Finnen fehlten 0,203 Sekunden auf die Spitze, allerdings offenbarte der Iceman bereits noch größeres Potential im Ferrari. In seiner besten Runde hatte er nach zwei Sektoren schon zwei Zehntel vor der späteren Vettel-Bestzeit gelegen, durch einen Verbremser in der vorletzten Kurve aber mehr als das wieder verloren.
Red Bull enttäuscht vor Ungarn-Qualifying
Lewis Hamilton beendete die Session als Vierter, wies mit 0,579 Sekunden aber Respektabstand auf. Daniel Ricciardo schaffte es lange Zeit nicht über Rang fünf und 0,929 Sekunden Rückstand hinaus, legte kurz vor Schluss nochmal nach. Es blieb aber bei P5 und immerhin noch 0,633 Sekunden Abstand. Die Top-5 fuhren auf ihren schnellsten Runden geschlossen auf dem Ultrasoft.
Max Verstappen hingegen erzielte seine vorläufige Bestzeit auf dem Soft - sicherlich ein Test für Q2. Verstappen fuhr fast ausschließlich auf dieser Mischung. Dem Niederländer fehlten damit allerdings stramme 1,4 Sekunden auf Vettel. Kurz vor Schluss probierte dann auch Verstappen den Ultrasoft, schaffte kurz den Sprung vor seinen Teamkollegen, ehe der sich wiederum verbesserte. Solide 0,776 Sekunden Rückstand nach ganz vorne für Verstappen.
Best of the Rest wurde Renault. Carlos Sainz belegte souverän Platz sieben, erstaunliche drei Zehntel vor Teamkollege Nico Hülkenberg dahinter, der sich im letzten Moment noch um exakt eine Tausendstelsekunde vor den Haas von Romain Grosjean schob. Pierre Gasly, Kevin Magnussen und Brendon Hartley folgten in einem erneut unfassbar engen Mittelfeld im Hundertsteltakt.
Hamilton und Bottas mit Drehern, einer schlägt ein
Die Zwischenfälle: Kleiner Franzosen-Zoff nach 20 Minuten. Romain Grosjean beschwerte sich, Esteban Ocon sei ihm in Kurve zwei im Weg herumgestanden, gestikulierte wild in Richtung seines Landsmanns. Auf dem Bergaufabschnitt zu Kurve vier krachte wenig später Ricciardo auf einer schnellen Runde fast dem Haas von Magnussen ins Heck, der die Ideallinie nicht zu räumen gedacht hatte.
Kurios: Sebastian Vettel meldete zur Halbzeit der Session ein Teil, das ihm in Kurve acht ins Cockpit geflogen sei. Er könne es nicht herausfischen, funkte Vettel. Stören würde es allerdings auch nicht. Kein Problem also. Kurz darauf gerieten Max Verstappen und Charles Leclerc aneinander. Der Sauber-Pilot hatte Verstappen in Kurve eins aufgehalten, winkte bereits entschuldigend, doch Verstappen schimpfte per Gesten munter weiter fuhr bewusst neben den Sauber, um dem seinen Fehler noch deutlicher zu machen.
Auch Pierre Gasly und Sergio Perez kamen sich vor allen für das Gefühl des Mexikaners in Kurve 13 etwas zu nahe. 20 Minuten vor Sessionende sorgte Lewis Hamilton für den spektakulärsten Moment des dritten Trainings. Auf seiner Qualifying-Simulation leistete sich der Brite in der Schikane einen Dreher. Spektakulärster Moment? Nicht ganz: Valtteri Bottas tat es nur wenige Sekunden später seinem Teamkollegen gleich, drehte sich an derselben Stelle ebenfalls weg. Anders als Hamilton schlug der Finne jedoch seitlich in die Leitplanken ein. Wie durch ein Wunder vermochte er den Mercedes jedoch weiterzufahren.
Die Technik: Keine großen Neuigkeiten: Carlos Sainz meldete eine stark gegenüber Freitag verbesserte Front am Renault, Teamkollege Nico Hülkenberg fuhr nach einem Kurzschluss am Freitag mit einer alten Batterie. Beim großen Konkurrenten Haas meldete Romain Grosjean ein Problem mit der Motorbremse.
Lewis Hamilton meldete dagegen Vibrationen auf der Bremse. Insgesamt wirkte der Mercedes - auch der von Valtteri Bottas - wie schon am Freitag weniger gut auf der Strecke liegend als der Ferrari und der Red Bull.
Das Wetter: Leicht kühlere Bedingungen gegenüber den Vortagen noch am Morgen rund um den Hungaroring. Im dritten Training stieg das Quecksilber in Ungarn bei durchaus reichlicher Bewölkung mit kleiner Regenwahrscheinlichkeit von 20 Prozent dann dennoch wieder auf 29 Grad Celsius. Der bedeckte Himmel sorgte entsprechend für zunächst noch humane Asphalttemperaturen, stolze 58 Grad wurden auf der Strecke im Lauf der Session dennoch erreicht. Am Freitag waren es jedoch unfassbare 61 gewesen.
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