Der Nacken der Nation hat gehalten: Mit lediglich 44 Tausendsteln Rückstand fuhr Sebastian Vettel im Qualifying zum Großbritannien GP 2018 auf Position zwei. Der Ferrari-Pilot geht somit in Silverstone direkt hinter Titelrivale Lewis Hamilton ins Rennen.

Doch Sebastian Vettels Tag hatte es in sich: Im 3. Freien Training stieg der Heppenheimer wegen Nackenproblemen vorzeitig aus seinem Cockpit und verzichtete auf die Qualifiying-Simulation. Anschließend ließ er sich knapp zwei Stunden lang von seinem Physiotherapeuten behandeln, die Teilnahme an der Qualifikation war in Gefahr.

Sebastian Vettel: Start im Qualifying war nicht sicher

Erst zehn Minuten vor Beginn von Q1 kam Vettel aus der Ferrari-Hospitality und machte sich mit dickem Tape am Nacken auf in die Ferrari-Garage. "Heute Morgen war mir nicht klar, ob ich überhaupt fahren kann", gestand Vettel selbst nach der Qualifikation.

"Ich weiß nicht, was passiert ist, mein Nacken wurde einfach steif", sagte Vettel zu Motorsport-Magazin.com. "Es war nicht die angenehmste Session, ich musste früher aufhören, als ich wollte. Aber im Qualifying war es dann gut."

Hitze, Bodenwellen, G-Kräfte: Vettel vor Horror-Rennen in Silverstone

Doch wenn es schon im Training Probleme gibt, wie soll Vettel dann mit seinem Nacken das Rennen überstehen? Trotz der Neuasphaltierung gibt es in Silverstone heftige Bodenwellen, die lateralen Kräfte sind extremer als auf fast allen anderen Strecken. Dazu kommen Temperaturen an die 30 Grad Celsius. Titelkonkurrent Hamilton erwartet eines der härtesten Formel-1-Rennen seit langem.

Sebastian Vettel musste mit Nackenschmerzen um sein Qualifying bangen, Foto: Sutton
Sebastian Vettel musste mit Nackenschmerzen um sein Qualifying bangen, Foto: Sutton

Vettel spielt sein Nacken-Problem für das Rennen herunter. "Ich glaube, die Nacht wird helfen", so der Ferrari-Pilot. "Und auch die Geschwindigkeit: Im Rennen fahren wir wegen des zusätzlichen Gewichts deutlich langsamer als im Qualifying, dann sollte es passen."

Vettel hofft auf Heilung über Nacht und langsamere Rennpace

Doch auf ein Bummel-Rennen hofft Vettel trotzdem nicht. "Es sind die schnellsten Autos, die wir je hatten und im nächsten Jahr werden sie langsamer. Ich hoffe, dass die Reifen hier halten, dann können wir pushen - ansonsten nimmt es Intensität aus diesem Rennen."

Vettel war in der Pressekonferenz nach dem Qualifying auffällig schmallippig. Eine Folge seiner Nackenprobleme oder des Ergebnisses? Schließlich waren es nur 0,044 Sekunden, die ihm auf Hamilton fehlten. "Im ersten Versuch in Q3 hatte ich einen kleinen Fehler im letzten Sektor. Im zweiten Versuch war der letzte Sektor gut, aber ich habe aus irgendeinem Grund auf den Geraden verloren."

Trotz nicht optimaler Ausgangssituation und Nackenproblemen ist Vettel optimistisch: "Unsere Longruns am Freitag waren gut und wir konnten uns auf heute noch einmal steigern. Dazu sind wir im Rennen normalerweise noch eine Schippe besser."