Die Geburtstagsfeier von Daniel Ricciardo fällt nach dem Formel-1-Rennen in Österreich sicher gedämpft aus. "Vielleicht hilft Cognac dabei, darüber hinwegzukommen", meint der Australier selbst. Ausgerechnet an seinem 29. Geburtstag musste Ricciardo zwei herbe Rückschläge hinnehmen: Erst gingen ihm die Reifen ein, dann die Technik. Am Ende stand ein bitterer Ausfall.

Doch von vorne: Das Unheil nahm eigentlich schon am Samstag seinen Lauf. Ricciardo ärgerte sich maßlos über die Team-Strategie. Dreimal musste er im Q3 Max Verstappen Windschatten geben, kein einziges Mal bekam er Hilfe vom Teamkollegen.

Der Ärger darüber war verhältnismäßig schnell verflogen, Ricciardo sah selbst ein, dass er die Teamregeln falsch interpretiert hatte. Doch mit Startplatz sieben war der Strahlemann der Formel 1 dennoch im Hintertreffen.

Der Rennsonntag begann eigentlich gut: Nach einem ausführlichen Geburtstagsständchen bei der Ankunft verlief auch der Start gut. Nach der Startphase lag Ricciardo auf Rang fünf, Sebastian Vettel und Romain Grosjean konnte er überholen.

Durch den einmal mehr sensationellen Doppel-Boxenstopp der Red-Bull-Crew in der VSC-Phase gewann Ricciardo noch einen Platz, weil Mercedes Lewis Hamilton nicht reinholte. Ricciardo lag also schon auf Rang drei hinter Teamkollege Max Verstappen und Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen.

Und es sollte noch besser werden: In Runde 20 konnte Ricciardo Räikkönen überholen. Lange sah es nach einem Doppelsieg für Red Bull aus, doch Ricciardo bekam Probleme mit seinen Reifen. "Auch wenn ich Kimi überholen konnte, der Soft fühlte sich von Anfang an nicht gut an. Ich konnte nicht wegziehen von Kimi und sah, dass die Reifen eingehen", erklärte Ricciardo.

Red Bull musste das Geburtstagskind unplanmäßig zu einem zweiten Reifenwechsel reinholen. "Ab da war ich raus aus dem Kampf ums Podium", so Ricciardo. Teamkollege Verstappen hingegen konnte seine Reifen deutlich besser managen. "Weil er nicht im Zweikampf war. Daniel musste seine Reifen im Zweikampf gegen Kimi nutzen", erklärt Teamchef Christian Horner.

Kurz nach dem Stopp kam es dann sogar noch schlimmer. Kurz bevor er sich im Kampf um Platz vier gegen Lewis Hamilton wehren musste, der ebenfalls zweimal stoppen musste, ging sein Red Bull RB14 in die Knie. Ricciardo musste seinen Boliden am Streckenrand abstellen.

"Ich konnte schon auf der Gegengeraden vor dem letzten Sektor spüren, dass etwas nicht in Ordnung war. Dann wurde mir gesagt, dass ich anhalten muss", bedauerte Ricciardo. Ein gebrochener Auspuff sorgte für das vorzeitige Ende. Durch den Bruch wurde heiße Luft auf das Getriebe geblasen, das anschließend den Dienst versagte.

In der Weltmeisterschaft wirft Ricciardo der Ausfall zurück. Er verlor nicht nur Platz drei an Kimi Räikkönen, sondern hat nun auch Verstappen im Nacken. Nach den Plätzen drei, zwei und eins liegt der Niederländer trotz seiner Pannenserie zu Saisonbeginn nur noch drei Punkte hinter Ricciardo.