Charles Leclerc mausert sich rasant vom Formel-1-Rookie zum gefeierten Superstar. In Österreich scheint der Sauber-Pilot jedoch einen argen Rückschlag zu erleiden: Vor dem Qualifying muss das Team einen Getriebewechsel vornehmen, das bedeutet fünf Plätze Strafe in der Startaufstellung für den Ferrari-Junior.

Doch sofort zeigt Leclerc Größe. "Ist schon okay. Wir geben trotzdem Gas, um das bestmögliche Ergebnis zu holen", ist seine erste Reaktion auf den Ärger. Einen verständlichen Ärger, sah es im dritten Training zuvor erneut extrem gut aus für den Monegassen: Platz zehn. Das Q3 schien unfassbarer Weise schon wieder in Reichweite.

Sauber erklärt: Getriebe selbst erst gar nicht defekt

Doch dann eben das Problem, nicht einmal am Getriebe selbst, sondern an der Kraftübertragung des C37 Leclercs, wie Sauber später verkündet. "Ganz genau wissen wir noch nicht, was passiert ist. Auf jeden Fall ist etwas an der Aufhängung gebrochen, was dann in dem Getriebedefekt endete", sagt Leclerc. Doch auch nach dem Qualifying gibt sich der Youngster weiter gelassen. "Das passiert eben manchmal, ich sollte heute echt zufrieden mit dem Ergebnis sein."

Und das ist Leclerc. "Platz 13. Für uns gab es nicht viel mehr herauszuholen", sagt er über sein gutes Ergebnis - auch erneut im Vergleich zum Teamkollegen. Marcus Ericsson wurde 20., also Letzter. Somit startet Leclerc das Rennen am Sonntag trotz der Strafe sogar noch immer zwei Positionen vor dem Schweden.

Charles Leclerc: Sauber im Qualifying gut, aber …

Trotzdem drückt nicht die Strafversetzung die Laune des Monegassen am Ende doch ein wenig. "Es war heute ein schwieriges Qualifying für uns. Nach dem Training fühlten wir uns echt gut fürs Quali. Aber die anderen Teams scheinen nach dem FP3 einen größeren Schritt nach vorne geschafft zu haben. Für uns war es schwierig, nach dem dritten Training noch mehr herauszuholen. Das müssen wir anschauen", fordert Leclerc.

Insgesamt sei die Basis aber noch immer extrem gut. "Das Team macht einen unglaublichen Job", lobt Leclerc die Sauber-Truppe. "Zu Beginn des Jahres sind wir nicht einmal in Q2 gekommen. Ein Teil davon war aber auch ich, der noch nicht ganz den richtigen Job gemacht hat", so der Rookie. "Aber das Team hat auch einen Schritt nach vorne gemacht, ich eben auch und so schaffen wir jetzt zusammen diese Ergebnisse", sagt Leclerc.

Charles Leclerc: Punkte schwer, muss mehr riskieren

Ergebnisse hießen zuletzt dabei fast immer auch tatsächlich Zählbares. Doch sind für Sauber auch von P18 und P20 in Spielberg noch immer Punkte drin. "Das Alfa Romeo Sauber F1 Team bleibt zuversichtlich", teilt der Rennstall in einem Tonfall mit, als wäre die Welt gerade untergegangen. Leclerc teilt den Optimismus, hat bereits einen Schlachtplan im Kopf.

"Ich muss jetzt eben am Start mehr Risiko nehmen, weil ich diesen Defekt an der Aufhängung hatte, der dann im Getriebeschaden endete. Aber das gehört zum Motorsport dazu. So läuft das Leben. Hoffentlich habe ich einen guten Start und eine gute erste Runde. Ich werde alles tun um mich während der ersten paar Runden weiter nach vorne zu kämpfen", sagt Leclerc. Leicht werde es jedoch auch damit nicht. Leclerc: "Punkte morgen sind jetzt optimistisch, aber noch immer das Ziel. Aber es wird schwierig."