Sauber traf die Realität in Australien hart: Beim Saisonstart der Formel-1-Saison 2018 fuhren die beiden Boliden aus der Schweiz im Training hinterher. Marcus Ericsson und Charles Leclerc mussten sich mit 2,8 Sekunden Rückstand auf den letzten beiden Plätzen einreihen. Schlimmer als der Rückstand auf die Spitze ist jedoch der Rückstand auf Platz 18: Satte acht Zehntelsekunden fehlen auf das hintere Mittelfeld.

"Es ist etwas enttäuschend, so weit weg zu sein", gesteht Ericsson, der Teamkollege Leclerc eine Tausendstel hinter sich lassen konnte. "Ich hatte erwartet und gehofft, viel näher dran zu sein." Sauber änderte über den Winter mehr als jedes andere Team am Auto, ging mit cem C37 auf Risiko.

Den Preis dafür scheint der Rennstall nun zu Saisonbeginn zahlen zu müssen. "Wir haben außerdem wegen des Wetters eine Testwoche verloren", gibt sich Ericsson verständnisvoll. "Deshalb wussten wir schon, dass wir wohl hinten sein würden. Es ist keine massive Überraschung."

Sauber kämpft in Australien mit Aerodnyamik-Defizit

Sauber hatte im 1. Freien Training mit Kühlproblemen zu kämpfen, nahm hier im Vergleich zum Barcelona-Test einige Änderungen vor. Speziell bei der Kühlung setzt Sauber auf ein sehr komplexes Konzept.

Saubers Performance-Problem scheint 2018 aber die Aerodynamik zu sein. Die neue Mechanik funktioniert, die Eidgenossen erlebten hier keine Überraschung. Schlicht der Abtrieb scheint zu fehlen. Der dafür deutlich: Insider sprechen von 30 Punkten.

Formel 1 2018, Australien: Die Brennpunkte zum F1-Saisonstart (05:10 Min.)

Ferrari-Junior Charles Leclerc erlebt herausforderndes Melbourne-Debüt

Charles Leclerc erlebt auf diese Weise sein erstes Formel-1-Wochenende als Stammfahrer. "Es ist ziemlich herausfordernd, von außen sah es einfacher aus", gab der Monegasse zu Protokoll. "Ich habe mich vom 1. auf das 2. Freie Training stark verbessert, ich bin jetzt viel näher dran, aber es liegt noch viel Arbeit vor mir und vor dem Auto. Man hat hier etwas mehr Druck als beim Test, hier müssen wir performen."

Nachdem er es im 1. Training vorsichtiger angegangen war, beendete Leclerc den Tag zumindest auf einem kleinen Hoch: "Die zweite Session war positiv, ich habe nur nicht alles zusammenbekommen. Das ging mir in der Formel 2 anfangs auch so, daran muss ich noch arbeiten." Der Mini-Rückstand auf seinen Teamkollegen fuchst ihn: "Ich wäre lieber vorne..."

Gut möglich allerdings, dass der Ferrari-Junior das Gelernte vom Freitag am Samstag gar nicht wirklich benötigt. Die Meteorologen sagen Regen vorher. "Ich liebe Regen, aber für das erste Wochenende hätte ich trockene Bedingungen bevorzugt", so Leclerc.