Lewis Hamilton reiste nach seinem fünften Sieg im sechsten Formel-1-Rennen beim USA GP in Austin als noch größerer Favorit auf den WM-Titel 2017 nach Mexiko als zuvor. Schon in Austin spielte der Mercedes-Pilot seinen ersten Matchball gegen Sebastian Vettel. Doch mit Platz zwei wehrte der Ferrari-Star noch einmal ab, vertagte die WM-Entscheidung.

Auf wann? Vermutlich auf das Formel-1-Rennen in Mexiko - heute live um 20 Uhr auf RTL, Sky Sports, ORF, SRF und im Live-Ticker von Motorsport-Magazin.com. Denn vor dem 18. und drittletzten Saisonlauf der Formel 1 2017 führt Hamilton dank seiner Austin-Gala mit 66 Punkten Vorsprung auf Vettel die WM-Wertung an. Seit der Sommerpause machte Hamilton in jedem Rennen Punkte auf Vettel gut, insgesamt genau 80. Bei nur noch 75 zu holenden Zählern verfügt der Formel-1-WM-Leader mit 66 Punkten mehr als Vettel heute über ein nahezu uneinholbares Punktepolster

Lewis Hamilton kann heute in Mexiko ohne Hilfe von Sebastian Vettel Formel-1-Weltmeister werden

Damit nicht genug: Noch dazu bedeutet der Vorsprung, dass Hamilton in Mexiko erstmals nicht nur einen Matchball, sondern sogar einen Elfmeter hat. In Austin konnte der Mercedes-Fahrer den WM-Titel noch unter keinen Umständen aus eigener Kraft perfekt machen, in Mexiko schon.

Formel 1 Race Facts Mexiko 2017: Höhenlage kostet Motorleistung (01:50 Min.)

Die Formel-1-Startaufstellung für das Rennen heute spricht schon einmal für den Mercedes-Fahrer - obwohl Lewis Hamilton nur auf P3, zwei Plätze hinter Qualifying-Sieger Sebastian Vettel, starten wird. Warum das gar nicht einmal so schlecht ist und welches Ergebnis Lewis Hamilton in Mexiko für den Titel erzielen muss, erklärt der WM-Rechner von Motorsport-Magazin.com.

Zunächst bedeuten die 66 Punkte Vorsprung Hamiltons auf Vettel vor Mexiko, dass der Mercedes-Mann am Rennsonntag auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez in Mexiko City bis einschließlich 16 WM-Zähler auf Vettel einbüßen darf.

Rot: WM-Entscheidung vertagt; Gelb: Lewis Hamilton ist Weltmeister (zur Vollansicht auf das Foto klicken bzw. mit zwei Fingern heranzoomen), Foto: Motorsport-Magazin.com
Rot: WM-Entscheidung vertagt; Gelb: Lewis Hamilton ist Weltmeister (zur Vollansicht auf das Foto klicken bzw. mit zwei Fingern heranzoomen), Foto: Motorsport-Magazin.com

Punktegleichstand reicht Vettel nicht - Hamilton hat mehr Siege

In diesem Fall würde Hamilton zwar genau 50 Punkte vor Vettel liegen, der deutsche Ferrari-Pilot also mit zwei Siegen in Brasilien und Abu Dhabi bei einem Doppel-Ausfall Hamiltons noch gleichziehen können, doch würde der Formel-1-Weltmeister 2017 Lewis Hamilton heißen: Bei jedem noch erdenklichen Szenario der Punktgleichheit hätte der Brite mehr Siege auf dem Konto (aktuell 9) als Vettel (4).

16 WM-Zähler - das klingt nicht nur nach viel, das ist viel. Entsprechend wenige Ergebnis-Konstellationen sind in Mexiko überhaupt noch möglich, die Vettel die WM-Entscheidung vertagen lassen würden - selbst mit Berücksichtigung unrealistischer Szenarien. Alle Rechenbeispiele:

Hamilton wird in Mexiko Weltmeister wenn ...

... er gewinnt, Zweiter wird, Dritter wird, Vierter wird oder Fünfter wird. Kurzum: in die Top-5 fährt. Völlig egal, was Vettel dann macht.

... er Sechster, Siebter, Achter oder Neunter wird und Vettel nicht gewinnt. Kommt Hamilton zwischen P6 und P9 ist Ziel, muss Vettel gewinnen, um die Entscheidung auf Brasilien zu vertagen. Schon ein Zweiter Platz reicht dem Ferrari-Ass dann nicht - selbst wenn Hamilton Neunter wird, das Duo damit punktgleich ist. Denn Hamilton hat mehr Siege (vgl. oben).

... er Zehnter wird oder keine Punkte macht und Vettel maximal Zweiter wird. Selbst eine Nullnummer kann sich Hamilton in Mexiko leisten ohne dass ein WM-Titel in Mexiko völlig abwegig erscheinen würde: Selbst dann muss Vettel noch mindestens Zweiter werden. Dasselbe gilt, wenn Hamilton noch einen Punkt holt.

... Vettel schlechter abschneidet als P3 Hamilton kann die WM mit einem Top-5-Ergebnis entscheiden - egal was Vettel macht. Aber Vettel kann die WM auch verlieren - egal was Hamilton macht. Kommt Vettel nicht als Erster oder Zweiter ins Ziel, ist die WM weg bzw. bei Hamilton. Völlig egal, wo der dann herumfährt.

Mercedes bereits Konstrukteursweltmeister

Einen Titel hat Mercedes bereits vor Mexiko errungen: Schon in Austin feierten die Silberpfeile zum vierten Mal in Folge den Titel als Konstrukteursweltmeister. Damit war Mercedes der erste Rennstall in der Formel 1, der nach einer gravierenden Änderung des Reglements seinen Titel verteidigen konnte.

Ferrari ist zumindest so gut wie sicher Zweiter, kann Red Bull in Mexiko rechnerisch uneinholbar abschütteln. Dasselbe gilt für Force India und P4 mit dem Blick nach hinten. Ganz eng geht es dafür weiter zwischen Williams, Toro Rosso, Renault und Haas im Kampf um Platz fünf zu - das Quartett liegt innerhalb von nur 25 Punkten.