Bei Renault gibt es an diesem Wochenende in Silverstone nicht nur das 40-jährige Jubiläum des ersten Formel-1-Starts zu feiern. Nico Hülkenberg sorgte mit Platz sechs im Qualifying und Startplatz fünf nach der Strafversetzung von Valtteri Bottas für das beste Ergebnis nicht nur der Saison, sondern seit dem Comeback als Werksteam vor 18 Monaten.

Dabei feiert Renault im Grunde genommen weniger das Ergebnis an sich, als vielmehr die Tatsache, dass es einen Entwicklungsschritt bedeutet. Das Team ist überzeugt, dass ein Upgrade eine entscheidende Rolle spielte: der neue Unterboden des R.S.17.

"Das ist typisch Formel 1: Man ist in Österreich im Niemandsland und eine Woche später in Silverstone ist das Auto plötzlich komplett verändert", schwärmte Teamchef Cyril Abiteboul gegenüber Autosport. "Wir wussten, dass wir viele neue Teile haben. Aber wir wollten weder intern noch extern die Erwartungen in die Höhe treiben."

Abiteboul kündigte jedoch an, dass ab Budapest noch mehr kommen wird. "Dieser Unterboden ist der Anstoß für viele weitere Schritte, die noch kommen werden. Ich bin sehr zufrieden, denn es ist gut für alles, was wir noch in der Pipeline haben. Im Windkanal sind die Teile ja schon ein paar Wochen früher am Auto und nun hat sich bestätigt, dass wir in die richtige Richtung gehen. Hoffentlich zahlt sich das aus."

In Bezug auf den Großbritannien GP trat Abiteboul jedoch auf die Euphoriebremse. "Wir müssen vorsichtig sein, denn die Strecke und das Wetter haben uns in die Karten gespielt. Der Longrun wird eine andere Geschichte", meinte er. Renault werde sich vor allem über das Reifenmanagement Gedanken machen.

Im Qualifying bewies Renault laut Hülkenberg bereits ein glückliches Händchen bei der Strategie. "Das Team hat zu den richtigen Streckenbedingungen die richtigen Entscheidungen getroffen. Wir hatten einen schönen Flow", erklärte Hülkenberg, der zum fünften Mal in dieser Saison in Q3 einzog. "Ich habe mich ruhig gefühlt und hatte Vertrauen ins Auto, daher konnte ich eine gute Runde zustande bringen."

Auch wenn er direkt hinter den Top-Teams startet, betrachtet Hülkenberg das Rennen als den wahren Test der Leistungsfähigkeit. "Wir werden versuchen, ein sauberes Rennen zu haben. Wir werden sehr hart pushen und ich würde sehr gerne Punkte einfahren", sagte er.