Mercedes: Sieg und Schadensbegrenzung

Valtteri Bottas verteidigte seinen Sieg gegen Sebastian Vettel, Foto: Mercedes-Benz
Valtteri Bottas verteidigte seinen Sieg gegen Sebastian Vettel, Foto: Mercedes-Benz
Fahrer GridErgebnisSchn. RundeStoppsMSM-Note
Lewis Hamilton841:07.4111 1-
Valtteri Bottas111:07.8471 1

  • Statistik: Zweiter F1-Sieg für Bottas
  • Besonderheiten: Hamilton nach Getriebewechsel von Platz 8 gestartet
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: Hamilton um fünf Startpositionen zurückversetzt
  • Lewis Hamilton: "Irgendwann bist du angepisst, weil du so viel reingesteckt hast."
  • Valtteri Bottas: "Es wäre schwierig geworden, Sebastian noch viel länger hinter mir zu halten."

Valtteri Bottas war in Spielberg der Schnellste: Im Qualifying, beim Start und im Ziel. Die Konkurrenz vermutete einen Frühstart, die FIA widersprach. Bottas feierte seinen zweiten Sieg in der Formel 1. Ungefährdet war dieser jedoch nicht. Sebastian Vettel setzte ihn in den letzten Runden unter Druck. Lewis Hamilton kämpfte sich von Startplatz acht auf Position vier nach vorne. An Daniel Ricciardo vorbei und damit aufs Podest schaffte er es nicht.

Ferrari: Zu spät schnell

Sebastian Vettel trauerte dem knapp verpassten Sieg nach, Foto: Sutton
Sebastian Vettel trauerte dem knapp verpassten Sieg nach, Foto: Sutton
Fahrer GridErgebnisSchn. RundeStoppsMSM-Note
Sebastian Vettel221:07.49611-
Kimi Räikkönen351:07.4861 3-

  • Statistik: Vettel baut WM-Führung um weitere sechs Zähler aus
  • Besonderheiten: Kimi fährt volle Renndistanz mit Lenkrad
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Sebastian Vettel: "Wenn du den Führenden schon sehen und riechen kannst, dann willst du es irgendwie drehen."
  • Kimi Räikkönen: "Ich kann nur mein Bestes geben. Es ist nicht so, dass ich es nicht versuchen würde."

Sebastian Vettel setzte Valtteri Bottas in den letzten Runden des Österreich GP unter Druck, doch ihm fehlten noch ein paar Runden, um einen Angriff zu starten. So trauerte er dem knapp verpassten Sieg nach, auch wenn er seine WM-Führung ausbaute. Sowohl Vettel als auch Teamkollege Kimi Räikkönen, der nur Fünfter wurde, hatten im ersten Stint mit der Balance zu kämpfen.

Red Bull: Die Serien gehen weiter

Ein weiterer bitterer Ausfall für Max Verstappen, Foto: Sutton
Ein weiterer bitterer Ausfall für Max Verstappen, Foto: Sutton
Fahrer GridErgebnisSchn. RundeStoppsMSM-Note
Daniel Ricciardo431:07.4421 1
Max Verstappen5DNF-- -

  • Statistik: Ricciardo zum 5. Mal in Folge auf dem Podest, Verstappen zum 5. Mal in 7 Rennen ausgeschieden
  • Besonderheiten: Ricciardo läuft nur sechs Sekunden hinter Rennsieger Bottas im Ziel ein
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Daniel Ricciardo: "Die größte Freude ist, dass wir heute echte Pace hatten."
  • Max Verstappen: "Was soll ich sagen? Es ist sehr enttäuschend, aber das gehört glaube ich dazu."

Bei Red Bull laufen zwei gegensätzliche Serien weiter. In Spielberg fuhr Daniel Ricciardo zum fünften Mal in Folge aufs Podest und kommt aus dem Feiern gar nicht mehr heraus. Max Verstappen dagegen muss sich zum Lächeln zwingen nach dem fünften Ausfall im siebten Rennen. Er war das Opfer einer Kettenreaktion beim Start, die Daniil Kvyat auslöste.

Force India: Solides Rennen ohne Dramen

Die Überrundungen liefen bei Force India nicht immer reibunglos, Foto: Sutton
Die Überrundungen liefen bei Force India nicht immer reibunglos, Foto: Sutton
Fahrer GridErgebnisSchn. RundeStoppsMSM-Note
Sergio Perez771:08.4701 2
Esteban Ocon981:08.6591 3

  • Statistik: Siebtes Rennen der Saison mit Punkten für beide Fahrer
  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Sergio Perez: "Platz 7 ist gut, wenn man bedenkt, wie schwierig das Wochenende für uns war."
  • Esteban Ocon: "Wir haben als Team unsere Stärke gezeigt."

Mit Punkten für beide Piloten war Force India in Spielberg zufrieden, denn im Training hatte das Team noch zu kämpfen. Im Qualifying und im Rennen war die Pace jedoch gut, auch wenn sie nicht zu einem Angriff auf Haas-Pilot Romain Grosjean reichte. Esteban Ocon hatte das Gefühl, dass seine Strategie nicht optimal war.

Williams: Aufholjagd vom Feinsten

Die Williams-Piloten machten jeweils acht Positionen gut, Foto: Sutton
Die Williams-Piloten machten jeweils acht Positionen gut, Foto: Sutton
Fahrer GridErgebnisSchn. RundeStoppsMSM-Note
Felipe Massa1791:08.4191 2
Lance Stroll18101:08.7771 3

  • Statistik: Williams-Duo fährt aus vorletzter Startreihe in die Punkte
  • Besonderheiten: Schlechtestes Qualifying der Saison
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Felipe Massa: "Einen neunten Platz können wir natürlich nicht feiern."
  • Lance Stroll: "Es hat wieder einmal gezeigt, dass im Rennen alles passieren kann und es nach Samstag längst noch nicht gelaufen ist."

Die Williams-Piloten machten von den Startpositionen 17 und 18 in der ersten Runde jeweils sieben Positionen gut und hielten sich zudem aus allem Ärger heraus. Mit einem langen Stint auf den härteren und einem kurzen Stint auf den ultraweichen Reifen machten sie weiteren Boden gut. Für Silverstone hat das Team jedoch Hausaufgaben. Es gilt zu klären, warum die Pace im Qualifying so schlecht war.

Toro Rosso: Game over

Kvyat schob Alonso und Verstappen aus dem Rennen , Foto: Sutton
Kvyat schob Alonso und Verstappen aus dem Rennen , Foto: Sutton
Fahrer GridErgebnisSchn. RundeStoppsMSM-Note
Carlos Sainz Jr.10DNF1:09.1501 3
Daniil Kvyat14DNF1:08.0613 5-

  • Statistik: Drittes punkteloses Rennen der Saison
  • Besonderheiten: Kvyat-Torpedo gibt Comeback
  • Techn. Probleme: Motoproblem für Sainz
  • Strafen: Durchfahrtsstrafe für Kvyat
  • Carlos Sainz Jr.: "Wir hatten schon vom Start an ein Motorproblem."
  • Daniil Kvyat: "Ich konnte nicht allzu viel von dem, was vor mir geschehen ist, sehen."

Ein Wochenende zum Vergessen für Toro Rosso. Daniil Kvyat verbremste sich bei der Anfahrt zu Kurve 1 und touchierte Fernando Alonso, der wiederum mit Max Verstappen kollidierte. Als Verursacher des Unfalls wurde Kvyat mit einer Durchfahrtsstrafe belegt. Er wurde mit drei Runden Rückstand als 16. und Letzter gewertet. Teamkollege Carlos Sainz stellte das Auto in Runde 44 mit einem technischen Defekt in der Box ab.

Haas: Lichtblick Grosjean

Romain Grosjean fuhr das beste Ergebnis seiner Saison ein, Foto: Sutton
Romain Grosjean fuhr das beste Ergebnis seiner Saison ein, Foto: Sutton
Fahrer GridErgebnisSchn. RundeStoppsMSM-Note
Romain Grosjean661:08.5901 2+
Kevin Magnussen15DNF1:10.4021 2

  • Statistik: Grosjean holt mit P6 bestes Ergebnis der Saison
  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: Aufhängungsschaden und Hydraulikdefekt für Magnussen
  • Strafen: -
  • Romain Grosjean: "Ich hatte eine gute erste Runde und habe das Racing an der Spitze eine Weile genossen."
  • Kevin Magnussen: "Ich hätte mit Leichtigkeit dort vorne mit Romain fahren können."

Romain Grosjean machte Haas zum besten Team hinter Mercedes, Ferrari und Red Bull. Er war der Lichtblick des Österreich GP, denn Kevin Magnussen plagten mehrere technische Probleme. Nach einem Aufhängungsschaden im Qualifying landete im Rennen bereits in der ersten Runde ein Trümmerteil in einem Kühlschacht, was zur Überhitzung führte. Der Ausfall in Runde 29 erfolgte aufgrund eines Hydrauliklecks. Dieses entstand, weil sich die Hydraulikleitung zum DRS an einem anderen Fahrzeugteil aufscheuerte.

Renault: Punkte knapp verpasst

Nico Hülkenberg hatte bereits beim Start Probleme, Foto: Renault
Nico Hülkenberg hatte bereits beim Start Probleme, Foto: Renault
Fahrer GridErgebnisSchn. RundeStoppsMSM-Note
Nico Hülkenberg11131:09.0431 4
Jolyon Palmer16111:08.6521 4

  • Statistik: Palmer zum 3. Mal nur Elfter
  • Besonderheiten: Seltsame Strategie für Hülkenberg führt nicht zum Erfolg
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Nico Hülkenberg: "Das war für mich schon der Anfang vom Ende."
  • Jolyon Palmer: "Ich hatte Lance Stroll für 40 Runden vor mir und kam einfach nicht vorbei."

Wie zuletzt in Baku blieb Renault auch in Spielberg punktelos. Jolyon Palmer beendete das Rennen einmal mehr auf der elften Position knapp außerhalb der Punkteränge. Nico Hülkenberg kam aufgrund eines Problems beim Start schlecht weg und hatte danach mit überhitzenden Reifen zu kämpfen. Ein früher Stopp erwies sich zudem als Fehlgriff, da er wegen blauer Flaggen viel Zeit verlor. So blieb am Ende nur Platz 13.

McLaren: Alonso erneut im Pech

Alonso wurde ausnahmsweise mal nicht sein Motor zum Verhängnis, Foto: Sutton
Alonso wurde ausnahmsweise mal nicht sein Motor zum Verhängnis, Foto: Sutton
Fahrer GridErgebnisSchn. RundeStoppsMSM-Note
Fernando Alonso12DNF---
Stoffel Vandoorne13121:08.4222 4

  • Statistik: Vandoorne 2017 immer noch punktelos
  • Besonderheiten: Honda bringt Spec3
  • Techn. Probleme: Motorwechsel bei Alonso am Samstag
  • Strafen: Durchfahrtsstrafe für Vandoorne wegen Missachtung blauer Flaggen
  • Fernando Alonso: "Die Leute von hinten kamen zu schnell, sie haben unser Rennen zerstört. Eine Durchfahrtsstrafe ist da vielleicht eine zu kleine Strafe."
  • Stoffel Vandoorne: "Punkte wären möglich gewesen und das ist ermutigend."

Für Fernando Alonso war das Rennen bereits in der ersten Kurve beendet. Diesmal streikte jedoch nicht der Honda-Motor, sondern die Bremse an Daniil Kvyats Auto. McLaren entging laut Stoffel Vandoorne ein Punkteresultat. Der Belgier hatte im Gegensatz zu Alonso keine technischen Probleme, hing im Rennen jedoch hinter Konkurrenten fest und bekam eine Strafe.

Sauber: Ein Wochenende zum Vergessen

Sauber fuhr in Spielberg hinterher, Foto: Sutton
Sauber fuhr in Spielberg hinterher, Foto: Sutton
Fahrer GridErgebnisSchn. RundeStoppsMSM-Note
Pascal Wehrlein2014 1:09.2411 3
Marcus Ericsson19151:09.2841 4

  • Statistik: -
  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: Motorwechsel bei Wehrlein nach dem Qualifying, Start aus der Boxengasse
  • Strafen: -
  • Pascal Wehrlein: "Es war eindeutig, dass ich zumindest im Vergleich zu Marcus eine deutlich bessere Pace gehabt habe."
  • Marcus Ericsson: "Am Anfang hatte ich Schwierigkeiten, die Reifen optimal zum Arbeiten zu bringen."

Die nach wie vor Teamchef-lose Mannschaft aus der Schweiz fuhr am Spielberg-Wochenende hinterher. Im Rennen landete nur Crashpilot Kvyat hinter Pascal Wehrlein und Marcus Ericsson.