Ein Twitter-Foto sorgte am Rande des Aserbaidschan Grand Prix für Aufsehen. Darauf abgebildet: Flavio Briatore beim gemeinsamen Abendessen mit Toto Wolff und Niki Lauda. Nur ein nettes Dinner in Baku, oder steckte etwa mehr dahinter? Schließlich gehört der umtriebige Briatore zum Management-Team eines gewissen Fernando Alonso, der sich zuletzt wechselwillig gezeigt hatte...

Dass der Spanier gern für Mercedes fahren würde, ist kein Geheimnis. Doch unter anderem wegen Altlasten - Stichwort: Spionageaffäre - war es in den vergangenen Jahren nie zu einer Zusammenarbeit gekommen. Alonso machte erst kürzlich deutlich, dass er in der Formel 1 im Herbst seiner Karriere keine Experimente mehr wagen wolle.

Es geht immer um Alonso

Heißt: Sollte der zweifache Weltmeister McLaren zum Saisonende verlassen, will er sich nur einem siegfähigen Team anschließen. Also, Toto Wolff, ging es beim Abendessen mit Briatore um eine mögliche Verpflichtung von Alonso?

Der Mercedes-Motorsportchef: "Wenn du mit Flavio zu Abend isst, ist es klar, dass du über Alonso sprichst. Aber wir sind happy mit unseren aktuellen Fahrern. Es gibt keinen Grund, das in Frage zu stellen. Es gab keine Gespräche darüber, ob Fernando zu uns kommt. Es ging um Indy."

Klare Ansage also vom Silberpfeil-Boss, der einen Wechsel von Alonso zum eigenen Team aber nie grundsätzlich ausgeschlossen hatte. Vieles wird bei der weiteren Planung wohl auch davon abhängen, wie sich Valtteri Bottas in seinem Bewährungsjahr schlägt. Dass der Finne siegfähig ist, hat er schon bewiesen. Reichen seine Leistungen für eine Vertragsverlängerung?

Keine Eile mit Bottas

"Im Moment gibt es keinen Grund, warum es nicht Valtteri sein sollte", ließ Wolff durchblicken. "Wir nehmen uns die Zeit und schauen, wie sich die Saison entwickelt. Er ist eine tolle Addition für das Team. An jedem Tag, bei dem er bei uns ist, wird das deutlicher."

Wann es zu Gesprächen mit Bottas kommen könnte, darüber wollte Wolff keine konkreten Aussagen treffen. "Ich bin jetzt seit sieben oder acht Jahren in diesem Sport", sagte der Österreicher. "Manchmal ist es keine gute, komfortable Situation für den Fahrer, wenn du dir Zeit lässt. Aber es ist gut für das Team zu verstehen, was vor sich geht. Deshalb werden wir keine eiligen Entscheidungen treffen, wenn es nicht nötig ist."