Das bange Warten hat ein Ende. Pascal Wehrlein steigt diese Woche bei den Testfahrten in Barcelona ins Geschehen ein. Sauber gab am Montagmittag offiziell bekannt, dass der zuletzt angeschlagene Neuzugang am Dienstag erstmals in diesem Jahr zum Einsatz kommen wird. "Wir freuen uns mitzuteilen, dass Pascal morgen seine ersten Runden im C36 absolvieren wird", schrieb das Team auf seinem Twitter-Account und beendete damit zunächst jegliche Spekulationen, Wehrlein könnte nach seinem Unfall gar den Saisonstart in Australien verpassen.

Mehr Informationen gab Sauber nicht über Wehrleins Fitnesszustand bekannt. Auch er selbst hatte sich eher bedeckt gehalten, als ihn Motorsport-Magazin.com bei den Testfahrten in Barcelona vergangene Woche an der Strecke traf. Über die genaue Diagnose, der er vom Arzt erhalten hatte, verlor Wehrlein kein Wort. Seine Einsätze in dieser Woche dürften nun einen Hinweis darauf geben, wie fit er wirklich ist. "Grünes Licht für morgen. Kann es nicht erwarten, auf die Strecke zu gehen", teilte Wehrlein am Montag selbst mit.

Training mit dem Fitness-Guru

Wehrlein selbst versicherte letzte Woche, dass er sich körperlich in guter Verfassung befinde: "Ich ziehe mein Training ganz normal durch. Ich darf meinen Rücken schon belasten, es kommt nur darauf an, wie. Wir haben mein Trainingsprogramm umgeschrieben, bei manchen Übungen muss ich aufpassen, dass ich mich nicht falsch bewege. Aber ich bin so fit wie noch nie!" Derzeit arbeitet er mit dem berühmten Fitness-Coach Jo Leberer zusammen, der sich früher unter anderem um Ayrton Senna kümmerte.

Wehrleins Unfall beim Race of Champions im Januar dürfte sich negativ auf seine Vorbereitung ausgewirkt haben. Vor allem angesichts der wesentlich höheren physischen Belastungen, die dank der neuen Autos mit viel Downforce auf die Fahrer warten. Einigen der erfahrenen Piloten war die körperliche Anstrengung während der Tests in Barcelona anzumerken - und das bei Fahrern, die die hohen Kräfte noch aus früheren Zeiten kennen.

Pascal Wehrlein steht vor seinem Debüt bei Sauber, Foto: Sauber
Pascal Wehrlein steht vor seinem Debüt bei Sauber, Foto: Sauber

Giovinazzi: Es war hart

Für Wehrlein war Ferrari-Ersatzmann Antonio Giovinazzi zum Einsatz gekommen. Der junge Italiener fuhr an zwei von vier Tagen und spulte dabei zusammen 151 Runden ab. Ein ordentliches Pensum für den amtierenden Vizemeister der GP2, der zuvor nur einen einzigen Formel-1-Einsatz für Ferrari in Fiorano absolviert hatte.

Auf die Frage, ob es in Barcelona physisch hart gewesen sei, antworte Giovinazzi: "Ja, aber der erste Test im Jahr ist immer hart. Ich erinnere mich letztes Jahr an meinen GP2-Test. Im Winter trainiert man viel. Aber es ist etwas anderes, wenn du dann im Auto sitzt. Mit dem Nacken war es ziemlich hart, aber ich sehe, was zu tun ist, um fürs nächste Mal bereit zu sein."

Ordentliche Leistung von Ferrari-Junior Antonio Giovinazzi, Foto: Sutton
Ordentliche Leistung von Ferrari-Junior Antonio Giovinazzi, Foto: Sutton

Blöder Unfall

Nach Wehrleins Rückkehr nimmt Giovinazzi wieder auf der Ferrari-Ersatzbank Platz. Wehrlein teilt sich den Sauber-Boliden an den kommenden vier Testtagen mit Teamkollege Marcus Ericsson. Der Schwede gehörte zu den fleißigsten Piloten während der Auftaktwoche in Spanien. Wie sich die beiden genau im Auto abwechseln, steht noch nicht fest.

Wehrlein laborierte zuletzt an Rücken - und laut eigener Aussage nicht an Nackenschmerzen. Bei seinem Unfall beim Race of Champions in Miami hatte er Pech. Wehrlein rollte samt Auto über eine Tecpro-Barriere und traf sie mit dem Kopf, was auf den TV-Aufnahmen jedoch nicht zu sehen war. In der Folge unterzog er sich einer ärztlichen Untersuchung und musste den Testauftakt in Barcelona absagen.

Testfahrten Barcelona II: 07. März - 10. März 2017

Team07. März08. März09. März10. März
Mercedes
Red BullDaniel RicciardoMax VerstappenDaniel RicciardoMax Verstappen
FerrariSebastian VettelKimi RäikkönenSebastian VettelKimi Räikkönen
Force IndiaEsteban OconSergio PerezEsteban OconSergio Perez
WilliamsFelipe MassaFelipe Massa /
Lance Stroll
Lance Stroll /
Felipe Massa
Lance Stroll
McLarenStoffel VandoorneFernando AlonsoStoffel VandoorneFernando Alonso
Toro Rosso
HaasKevin MagnussenRomain GrosjeanKevin MagnussenRomain Grosjean
RenaultJolyon Palmer /
Nico Hülkenberg
Nico Hülkenberg /
Jolyon Palmer
Jolyon Palmer /
Nico Hülkenberg
Nico Hülkenberg /
Jolyon Palmer
SauberPascal Wehrlein