Höchstgeschwindigkeiten jenseits der 360 km/h trotz maximalen Flügelwerks - diese Kombination gibt es so nur in Mexiko. Verantwortlich dafür: die geringe Dichte der Luft und damit deutlich weniger Luftwiderstand. Die Boliden verfügen trotz steiler Flügel etwa über so viel Abtrieb wie in Monza. Für Teams, die ihre Stärke ohnehin eher in der Fahrt geradeaus haben, ist Mexiko ein echtes Mekka. Zu jenen Teams gehört vor allem: Williams.
Den Beweis trat das britische Team in den Trainingssitzungen in Mexiko erneut an. In der ersten Session wurde Valtteri Bottas mit 366,3 km/h geblitzt, auf Rang zwei folgte Teamkollege Felipe Massa mit 362,5 km/h. Alle anderen Fahrer kamen nicht an die Marke von 360 Stundenkilometer heran. Im zweiten Training war diese Dominanz zwar nicht mehr in diesem Maße vorhanden, den Bestwert setzte aber erneut ein Williams, dieses Mal Massa. Mit 365,8 km/h kam er an den Wert seines finnischen Teamkollegen aus dem ersten Training nicht ganz heran. Bottas selbst landete nun auf dem fünften Platz, 1,1 km/h hinter Massa.
Mexiko GP: Topspeeds 1. Training
Platz | Fahrer | Team | Motor | Geschwindigkeit |
---|---|---|---|---|
1 | Valtteri Bottas | Williams | Mercedes | 366,3 km/h |
2 | Felipe Massa | Williams | Mercedes | 362,5 km/h |
3 | Romain Grosjean | Haas | Ferrari | 358,8 km/h |
4 | Kimi Räikkönen | Ferrari | Ferrari | 358,5 km/h |
5 | Esteban Gutierrez | Haas | Ferrari | 358,3 km/h |
6 | Sebastian Vettel | Ferrari | Ferrari | 357,9 km/h |
7 | Esteban Ocon | Manor | Mercedes | 357,7 km/h |
8 | Lewis Hamilton | Mercedes | Mercedes | 357,4 km/h |
9 | Marcus Ericsson | Sauber | Ferrari | 357,2 km/h |
10 | Nico Rosberg | Mercedes | Mercedes | 356,2 km/h |
Mexiko GP: Topspeeds 2. Training
Platz | Fahrer | Team | Motor | Geschwindigkeit |
---|---|---|---|---|
1 | Felipe Massa | Williams | Mercedes | 365,8 km/h |
2 | Max Verstappen | Red Bull | TAG Heuer | 365,7 km/h |
3 | Sebastian Vettel | Ferrari | Ferrari | 365,1 km/h |
4 | Fernando Alonso | McLaren | Honda | 364,9 km/h |
5 | Valtteri Bottas | Williams | Mercedes | 364,7 km/h |
6 | Pascal Wehrlein | Manor | Mercedes | 360,7 km/h |
7 | Felipe Nasr | Sauber | Ferrari | 360,6 km/h |
8 | Nico Hülkenberg | Force India | Mercedes | 360,2 km/h |
9 | Esteban Gutierrez | Haas | Ferrari | 360,1 km/h |
10 | Marcus Ericsson | Sauber | Ferrari | 359,6 km/h |
Diese Stärke bei den Topspeeds gehört bei Williams inzwischen zur Natur. Bereits im vergangenen Jahr setzten die beiden Fahrer in Mexiko die Bestwerte im Qualifying. Im Rennen reichte es immerhin zu den Plätzen drei und vier in der Rangliste. Wer jetzt glaubt, dies liege am Autodromo Hermanos Rodriguez, der irrt. Auch auf anderen Highspeed-Kursen gibt Williams zumindest auf dem Tachometer den Ton an.
Im Qualifying zum Kanada GP fuhr Massa mit 336,7 km/h die höchste Geschwindigkeit, Bottas folgte sofort dahinter. Im Rennen toppte Bottas diesen Wert - auch dank Windschatten im Zweikampf - nochmals um satte zehn Stundenkilometer. Für Raunen sorgte das Team nur eine Woche später.
Mega-Topspeed in Baku
Auf dem Kurs in Baku, der das mit 2,2 Kilometern längste Geradeaus-Stück der Formel 1 beherbergt, tauchte Williams in den offiziellen Listen zwar nicht ganz vorne auf. Aus den Telemetriedaten ging jedoch hervor, dass Bottas eine Geschwindigkeit von sagenhaften 378 Stundenkilometern erreicht hatte. Da dieser Wert jedoch nicht an einem offiziellen Messpunkt erfolgte, taucht er in den Statistiken der Formel 1 aber nicht auf. Dennoch handelte es sich um den höchsten jemals gemessenen Wert, den ein Formel-1-Auto erreicht hat. Der vorherige Bestwert stammte von Juan Pablo Montoya, der 2005 bei Testfahrten in Monza 372,6 km/h erreichte.
Apropos Monza: Auf der nächsten Hochgeschwindigkeits-Strecke präsentierte sich Williams in diesem Jahr wieder ganz vorne - zumindest im Qualifying. Felipe Massa scheiterte damals knapp an der 360er-Marke. In Mexiko setzte Williams diesen Trend im Training also fort. Man darf gespannt sein, welchen Wert die Boliden im Laufe des Wochenendes noch erreichen. Im Mexiko-Rennen 2015 war Pastor Maldonado im Lotus der schnellste Fahrer. Massa und Bottas kamen auf die Plätze drei und vier.
Williams hält Uralt-Rekord
Möglicherweise fällt im Rennen ja der seit 2004 bestehende Rekord von Antonio Pizzonia. Der Brasilianer fuhr in Monza damals 369,9 km/h im Rennen. Bis heute der höchste Wert, der jemals während eines Rennens offiziell gemessen wurde. Sein Arbeitsgerät damals? Ein Williams...
diese Formel 1 Nachricht