Für BMW-Williams begann das fünfte Rennwochenende des Jahres am Donnerstag mit einer Hiobsbotschaft: Nick Heidfelds Motor, der schon in Imola seinen Dienst verrichtet hatte, weist ein schadhaftes Auslassventil auf, welches die Zuverlässigkeit in Frage stellt. Da Mark Webbers neues Aggregat die gleiche Spezifikation besitzt, treffen die Weiß-Blauen eine schwere Entscheidung.

Während Nick am Freitag so viele Runden wie möglich mit dem angeschlagenen Triebwerk fährt, und letztlich sogar der fleißigste Fahrer des Tages war, muss Mark Webber in beiden Trainingssessions zusehen. Der Grund? Da Webber für dieses Wochenende ohnehin einen neuen Motor bekommen hätte, spart man sich so die Zurückversetzungsstrafe, welche Heidfeld allerdings nicht erspart bleibt.

Dennoch betont der Mönchengladbacher: "Wir sind gut unterwegs. Am Vormittag war ich noch unzufrieden mit der Balance des Autos, aber nach einigen Änderungen ist es jetzt viel besser. Weil an meinem Auto morgen erneut der Motor gewechselt werden muss, konnte ich wenigstens mehr Runden als sonst fahren, um auch das ursprünglich für Mark vorgesehene Programm mit zu erledigen. Dass ich beim Start zurückgesetzt werde, ist natürlich schade."

Mark Webber freute sich unterdessen über die vielen Runden seines Kollegen. "Es ist gut, dass bei Nick alles funktioniert hat und er die ganze Arbeit erledigen konnte", so der Australier. "Ich werde ab morgen alles geben, um das Beste aus Qualifying und Rennen herauszuholen."

Die Grundlage bildet hierfür ein laut Sam Michael "produktives" freies Training. "Wir haben mit Nick unser komplettes Abstimmungsprogramm abgearbeitet und viele Daten für das Rennen gesammelt. Außerdem haben wir die Kühlung für den Motor und die Bremsen überprüft."

"Nick hatte bereits einige der neuen Aerodynamikkomponenten am Auto. Sie haben gut funktioniert. Morgen werden wir den Rest der neuen Teile montieren, die wir für Barcelona vorbereitet haben. Mark ist bekanntlich wegen des Motorproblems nicht gefahren."

Deshalb stellte der heutige Tag für Mario Theissen eine "besondere Situation" dar: "Nick hat das für ihn umfangreiche Programm sehr gut bewältigt. Die Hauptarbeit auf der Motorenseite läuft zu diesem Zeitpunkt in München. Die neuen Einsatzmotoren erfahren gerade ihre Prüfstandsabnahme. Dann gehen sie auf die Reise nach Barcelona und werden rechtzeitig zum dritten freien Training in den Autos sein."