Nico Hülkenberg ging von Startplatz fünf aus mit einer guten Ausgangslage in den Grand Prix von Monaco. Angesichts der unvorhersehbaren Bedingungen hätte für den Deutschen heute sogar das erste Podium drin sein können - doch stattdessen war wieder einmal der Mann zur Stelle, der mehr oder weniger jedes Außenseiter-Podium für sich beansprucht: Teamkollege Sergio Perez.

Der Start hinter dem Safety Car barg zunächst kein hohes Risiko für Hülkenberg, der ohne Probleme seinen fünften Platz halten konnte. Der erste Boxenstopp in Runde 15 war für den Deutschen jedoch schon rennentscheidend. "Das Team hat mich in der falschen Runde hereingeholt. Ich lag danach hinter einem Williams auf Regenreifen", so Hülkenberg

Felipe Massa war zwar nur vier Runden als rollende Schikane vor dem Deutschen unterwegs, doch der Zeitverlust während dessen war letztendlich groß genug, um Hülkenberg nach der Boxenstopp-Phase auf den siebten Platz durchzureichen. "Es ist sehr frustrierend, denn ich hatte heute die Pace für das Podium. Wir haben es schlicht und einfach in den Sand gesetzt", sagte der Force-India-Pilot.

Rosberg im letzten Moment überrumpelt

Hülkenberg hing zusammen mit Vettel eine Weile hinter Massa fest, Foto: Sutton
Hülkenberg hing zusammen mit Vettel eine Weile hinter Massa fest, Foto: Sutton

Letztendlich wurde es für Hülkenberg der sechste Platz, nachdem er den völlig aus dem Tritt geratenen Nico Rosberg auf dem Weg zum Zielstrich noch ausbeschleunigen konnte. "Ich konnte mit einer guten Aktion ausgangs der letzten Kurve noch an Rosberg vorbeigehen. Die Reifen waren zu dem Zeitpunkt schon sehr abgefahren und es nieselte, deshalb war es sehr schwierig das Auto dabei auf Kurs zu halten", so Hülkenberg.

Ein Trost war dies für den 28-jährigen allerdings nicht: "Alles in allem habe ich das Gefühl, dass ich eine große Chance verpasst habe. Letztendlich war es deshalb ein enttäuschendes Rennen, obwohl ich wieder mal in den Punkten gelandet bin."

Bezüglich der misslungenen Boxenstopp-Strategie äußerte sich nach dem Rennen auch der stellvertretende Force-India-Teamchef Robert Fernley: "Es ist einfach so, dass solche Entscheidungen oft auch in die falsche Richtung gehen können. Wir werden uns das noch einmal anschauen, aber trotz der Enttäuschung für Nico, ist es ein sehr besonderer Tag für das Team."

Perez mit Strategie-Glück

Für den vom Teamchef angesprochenen besonderen Tag, sorgte beim Grand Prix von Monaco wieder einmal Sergio Perez. Der Mexikaner ging von Platz sieben aus ins Rennen und hatte bei der Strategie ein deutlich besseres Händchen als der Teamkollege. "Der Schlüssel für mein Rennen war die Strategie, und die haben wir perfekt hinbekommen", so Perez.

Sergio Perez: Die Freude über das Podium war groß, Foto: Sutton
Sergio Perez: Die Freude über das Podium war groß, Foto: Sutton

Das Team holte Perez auf Platz drei liegend in der 21. Runde an die Box. Der 26-jährige verlor dabei nur eine Position. "Die erste schwierige Entscheidung war der Wechsel auf Intermediates und wir haben ihn so lange wie möglich herausgezögert. Das hat sich wirklich ausgezahlt, denn ich konnte so einige Autos überholen, inklusive meinen Teamkollegen", sagte Perez.

Beim zweiten Boxenstopp in Runde 30 hatte das Team erneut den richtigen Riecher, sodass sich Perez, nachdem alle Fahrer auf Slicks gewechselt hatten, auf dem dritten Platz wiederfand. "Der Wechsel auf Trockenreifen war der zweite Schlüsselmoment. Wir haben ihn früh gemacht, eine Runde vor Rosberg und Vettel. Das hat mich vor die Beiden gebracht", fügte er an.

Perez: Nicht irgendein Podium

Für Perez, der in der Vergangenheit bei schwierigen Verhältnissen immer wieder den Sprung aufs Treppchen schaffte, hat der dritte Platz beim Grand Prix von Monaco einen besonderen Stellenwert: "Ein Podium in Monaco ist ein sehr besonderer Moment. Es war eines meiner besten Rennen, besonders in Anbetracht der Tatsache, wie schwierig die Bedingungen waren. Es hat mir so viel Konzentration abverlangt und es hätten so leicht Fehler passieren können."